Die Fußballerinnen des TSV Plattenhardt spielen in der kommenden Saison in der Verbandsliga. Foto: Eibner/Tyson Jopson

Die Kickerinnen des TSV Plattenhardt sichern sich mit acht Punkten Vorsprung den Meistertite l in der Landesliga.

Üblicherweise ist es im Mannschaftssport so, dass man im Falle des Gewinns des Meistertitels den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse schafft. Bei Steven Riechers, seiner Ehefrau Christina und Bülent Namdar ist das in diesem Jahr ein wenig anders. Das Trio hat zwar jüngst die Fußballerinnen des TSV Plattenhardt als Trainer, Spielerin und Co-Trainer zum Meistertitel in der Landesliga geführt, in der kommenden Saison wird es aber gleich drei Klassen weiter oben agieren. Denn während die Kickerinnen aus Filderstadt künftig in der Verbandsliga um Tore und Punkte kämpfen, hat das Trio beim VfL Herrenberg angeheuert. Der wurde in der abgelaufenen Saison Meister der Oberliga und wird damit künftig in der Regionalliga, der dritthöchsten deutschen Klasse, vertreten sein. „Ich hatte vier schöne Jahre im Weilerhau, aber diese Chance konnten meine Frau und ich uns nicht entgehen lassen“, sagt Riechers, der auch seinen Assistenten mit ins Gäu nehmen wird.

 

In der Verbandsliga besteht keine Abstiegsgefahr

In seiner Plattenhardter Amtszeit hat der 44-Jährige nun schon den zweiten Aufstieg geschafft; und er traut seinem bisherigen Team zu, dass es auch in der höchsten Klasse im württembergischen Verbandsgebiet eine gute Rolle spielen wird. „Die Mannschaft ist taktisch sehr gut ausgebildet und hat mehrere erstklassige Einzelspielerinnen. Das Team wird definitiv nicht in Abstiegsgefahr kommen“, sagt der Meistermacher. In der abgelaufenen Spielzeit waren es am Ende acht Zähler, die das Filderteam auf den Zweitplatzierten TSV Wendlingen Vorsprung hatte.

Nach holprigem Start richtig durchgestartet

Nach einer etwas holprigen Startphase mit drei Niederlagen gegen Teams aus dem Tabellenmittelfeld in den ersten sieben Spielen, starteten die Plattenhardterinnen im Anschluss eine Serie von 14 Partien ohne Niederlage (darunter 13 Siege) und machten sich auf in Richtung Titelgewinn. Angeführt wurden sie dabei von ihrem überragenden Offensiv-Duo Sabrina Rößner (35 Treffer) und Julia Hörz (23 Tore trotz längerer Verletzungspause). Beide zeichneten am Ende für mehr als die Hälfte der insgesamt 104 Tore (in 24 Spielen) verantwortlich. „Wir waren die spielerisch beste und auch die konstanteste Mannschaft der Liga, obwohl wir mit nur 17 Spielerinnen einen extrem kleinen Kader hatten“, sagt Riechers.

Alle Spielerinnen haben ihre Position bestens ausgefüllt

Dieser personell eng gestrickte Kader hat die Rot-Weißen allerdings nicht davon abgehalten, die Liga klar zu dominieren und mehrere Kantersiege (12:1 gegen Normannia Gmünd, 9:0 gegen den Lokalrivalen TSV Heumaden und 7:0 gegen den TSV Langenbeutingen) einzufahren. „Natürlich haben wir zwei Toptorjägerinnen, auf deren Treffsicherheit wir uns verlassen konnten. Aber bei uns sind alle wichtig. Jede Spielerin hat ihre Position bestens ausgefüllt und somit entscheidend zum Erfolg beigetragen“, sagt der scheidende Coach.

Für Riechers übernimmt Petra Hanel das Kommando

Während Riechers nun den Weg nach oben in die Regionalliga antritt, steht seine Nachfolgerin bereits fest: Die 44-jährige Steinenbronnerin Petra Hanel (geborene Vidmar) übernimmt wie bereits berichtet das Kommando beim Aufsteiger. Und sie bringt höherklassige Erfahrung mit. Mit dem VfL Sindelfingen, dem SC Freiburg und Grün-Weiß Brauweiler kickte die ehemalige U-20-Nationalspielerin in der ersten Bundesliga, mit den Rheinländerinnen wurde sie in der Saison 1996/97 sogar deutscher Meister. „Mit ihr haben wir den Jackpot geknackt. Unsere neue Trainerin ist Feuer und Flamme für die Aufgabe“, sagt der Abteilungsleiter Roland Schmid. Auch der erste externe Neuzugang steht inzwischen fest: Antonella Protrkic (22) kommt vom FV 09 Nürtingen und übernimmt zusätzlich zu ihrer Rolle als Feldspielerin jene der sportlichen Leiterin.