Die Farbe Rot überwiegt rund um das Brautpaar: Mario Marinic mit seiner Ehefrau Sarah nebst Mit- und Nachwuchsspielern von der TSG Backnang. Foto: Privat

Der ehemalige Angreifer des TV Oeffingen und des SV Fellbach hat nach dem Oberliga-Abstieg mit der TSG Backnang Grund zur Freude. Dominic Sessa ist verletzt, sein Bruder Nicolas spielt für den FC Erzgebirge Aue.

Fellbach - Am finalen Spieltag in der Oberliga war die Begegnung mit dem 1. CfR Pforzheim für die Fußballer des SSV Reutlingen ohne sportliche Bedeutung. Für den Fellbacher Dominic Sessa,
25, dagegen bedeutete sie das abrupte Ende einer durchwachsenen Saison. Bereits nach zehn Minuten ist er mit dem Knie im Rasen hängengeblieben, zunächst deutete nichts auf eine schlimmere Verletzung hin. Doch nach einer weiteren Untersuchung kam der Verdacht auf einen Kreuzbandriss. In der vergangenen Woche war Dominic Sessa im Urlaub, annähernd schmerzfrei, doch schon in diesen Tagen soll ein Spezialist für Klarheit sorgen. Der Mittelfeldspieler würde gern auch in der nächsten Runde für den SSV Reutlingen spielen, nachdem er im vergangenen Jahr von der TSG Backnang ligaintern gewechselt war. In der abgelaufenen Saison war die Mannschaft ausgesprochen erfolgreich gestartet, lag nach 21 Spieltagen gemeinsam mit den Stuttgarter Kickers an der Tabellenspitze. „Aber dann sind wir eingebrochen und haben die vorderen Tabellenplätze aus den Augen verloren“, sagt Dominic Sessa, der in 24 Spielen drei Tore erzielte. Am Ende landete der Reutlinger Verbund im Mittelfeld des Klassements auf dem neunten Rang – mit 18 Punkten Rückstand auf den Meister und Aufsteiger Bahlinger SC. Der 25-Jährige hatte Anfang 2016 kurzzeitig beim TV Oeffingen in der Landesliga gespielt und verfolgt auch heute noch das Fortkommen seiner ehemaligen Mannschaft. Den Aufstieg des SV Fellbach in die Verbandsliga hat er als ehemaliger Jugendspieler an der Esslinger Straße selbstverständlich auch mitbekommen: „Es freut mich sehr, dass die Mannschaft aus meinem Wohnort jetzt aufgestiegen ist, da spielen ja auch Freunde von mir.“ Ob er selbst wieder auf dem Platz stehen kann, wenn die Saison in der Oberliga Anfang August beginnen wird, wird sich wohl in dieser Woche weisen. Für seinen Bruder Nicolas Sessa,
22, hat die Saisonvorbereitung bereits am Montag auf dem Trainingsgelände des FC Erzgebirge Aue begonnen. Der Mittelfeldspieler, der in der vergangenen Runde – nach dem Wechsel im August vom VfB Stuttgart II auf die Ostalb – mit dem VfR Aalen aus der dritten Liga abgestiegen war, hielt sich vergangene Woche mit seinem Berater, dem ehemaligen Profi und Nationalspieler Kevin Kuranyi
in Sachsen auf. Dort unterschrieb Nicolas Sessa beim Zweitligisten einen Vertrag bis 2021. Kein Thema mehr ist daher ein Wechsel des Fellbachers zum 1. FC Kaiserslautern (dritte Liga) und zum Auer Ligarivalen Spvgg Greuther Fürth, die beide intensiv um seine Gunst gebuhlt hatten. „Nicolas hat mit seiner unbekümmerten Spielweise für Furore gesorgt. So einen Spielertypen hatten wir bisher noch nicht im Kader. Er ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen“, sagt der Auer Cheftrainer Daniel Meyer.
Rund 8000 Zuschauer waren am 7. Februar 1971 zum Etzwiesen-Sportplatz nach Backnang gekommen. Die Fußball-Profis des FC Bayern München hatten zu einem Freundschaftsspiel vorbeigeschaut. Franz Beckenbauer, Sepp Maier
oder auch Gerd Müller,
die genau drei Jahre und fünf Monate später in München die Weltmeisterschaft gewinnen sollten, waren die große Attraktion in der Vereinsgeschichte, die im Jahr 1919 ihren Anfang hatte. Damals wurde der Fußballverein Backnang (FVB) gegründet. Zu den ersten Auswärtsspielen fuhr die Mannschaft mit der Pferdekutsche, auf der heimischen Anlage ersetzte ein Sprung in die Murr die noch fehlenden Duschen. In diesem Jahr feiert die TSG Backnang nun ihren 100. Geburtstag, und zu diesem Anlass haben die Verantwortlichen wieder eine Profimannschaft nach Backnang eingeladen: Am 5. Juli, 19 Uhr, gastieren die Fußballer des VfB Stuttgart, Absteiger aus der ersten Bundesliga, im Etzwiesenstadion. Für die Gastgeber um die ehemaligen Fellbacher Akteure Mario Marinic
und Thomas Doser
ist es ein Vorbereitungsspiel auf die Verbandsliga-Saison, in der sie als Absteiger aus der Oberliga auch auf den Landesliga-Aufsteiger SV Fellbach treffen werden. Für Mario Marinic ein besonderes Wiedersehen mit seinem Jugendverein. Noch hadert der treffsichere Stürmer (15 Tore in 19 Spielen der vergangenen Runde) mit dem Abstieg, doch kürzlich überwog ein privates Ereignis: Nach der Heirat mit Sarah
auf dem Standesamt folgte am vergangenen Samstag die Trauung in der Klosterkirche Schöntal. Beim Sektempfang waren auch seine Mitspieler von der TSG Backnang und eine Jugendmannschaft im Vereinstrikot mit dabei. „Es war wirklich eine Traumhochzeit, genau so, wie wir uns das gewünscht hatten“, sagte Mario Marinic. In der vergangenen Saison war der Angreifer verletzungsbedingt lange ausgefallen, jetzt ist er wieder fit und möchte in der nächsten Spielzeit mithelfen, den Wiederaufstieg zu schaffen. Die Saisonvorbereitung beginnt Anfang Juli mit zwei Trainingseinheiten und mit dem Testspiel gegen den Zweitligisten VfB Stuttgart.