Samir Genc und der TSV Weilimdorf wollen durch einen Sieg gegen Ulm den Sprung von den Abstiegsplätzen schaffen. Foto: Günter Bergman

Beim SV Bonlanden gehen zwei wichtige Personalien, der TV Echterdingen wartet auf das erste Tor 2023, gute Nachrichten aus dem lila Lazarett und der TSV Weilimdorf rechnet mit großer Gefahr aus Ulm. Zudem: Das sind die Vorzeichen nach Plattenhardts Trainerwechsel.

Während sich der TSV Plattenhardt nach dem Trainer-Paukenschlag erstmals bewähren muss, wollen die weiteren Vereine aus dem Bezirk Stuttgart ebenfalls überzeugen.

TSV Buch – SV Bonlanden (So., 15 Uhr)

Am Sonntag gastiert der SV Bonlanden bei der Überraschungsmannschaft dieser Saison, dem TSV Buch. Die Bayern hatte niemand so richtig auf dem Zettel, nun stehen sie auf Rang zwei der Tabelle. Kein leichtes Unterfangen für die Filderstädter, zumal der sehr schmale Platz in Buch Sorgen bereitet. „Der ist nicht einfach zu bespielen“, sagt Bonlandens Trainer Klaus Kämmerer. Er stellt sein Team auf eine zweikampfstarke und taktisch gut geschulte Mannschaft mit guten Individualspielern ein.

„Diese Mannschaft zu knacken, wird schwer“, sagt der Coach. „Wir wollen die Überraschung schaffen.“ Mit vier Punkten aus zwei Spielen in diesem Jahr muss sich der Filderclub aber gar nicht verstecken. Außerdem erfreulich: Verteidiger Art Gashi muss nach seinem Platzverweis dank Doppelbestrafung lediglich ein Spiel aussetzen.

Ein weinendes Auge wird es in den verbleibenden 13 Spielen jedoch immer wieder geben. Co-Trainer Roger Bay wird ab der kommenden Saison Cheftrainer beim Bezirksligisten SG Untertürkheim. „Das ist ein herber Verlust für den Verein und für mich“, sagt Kämmerer über Bay, der viele Jahre in Bonlanden am Werke war. Kämmerer selbst sei in Gesprächen mit dem Verein, was seine Zukunft anbelangt, und ist zuversichtlich: „Ich sehe momentan für mich kein Hindernis, weiterzumachen.“

Außerdem tritt Nico Presthofer aus privaten und zeitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Abteilungsleiter zurück. „Ich mache den Weg frei für Menschen, die mehr Elan mitbringen“, sagt er. Ende März werden die Neuwahlen stattfinden. Dann wird sich – sofern die Mitglieder zustimmen – ein Konzept um Sebastian Liebenstein, den bisherigen Stellvertreter, bilden.

TSV Plattenhardt – TSV Bad Boll (So., 15 Uhr)

Der Knall war laut beim TSV Plattenhardt: Der Verein warf Trainer Matteo Casisa in dieser Woche nach lediglich vier Monaten im Amt raus. An diesem Sonntag (15 Uhr) werden dann die beiden Abteilungsleiter Sascha Krammer und Matthias Dieringer an der Seitenlinie stehen. Es gibt leichtere Gegner beim Debüt als den Tabellendritten.

Nach zuletzt zwei Niederlagen muss Plattenhardt abliefern, wollen sie sich vor dem Abstieg in die Bezirksliga retten. Der Rückstand auf den wahrscheinlichen Relegationsrang zwölf beträgt fünf Zähler, das rettende Ufer ist gar neun Punkte weit entfernt. Dennoch möchte der Verein den Bock umstoßen. „Wir versuchen, dass die Spieler jetzt an einem Strang ziehen und den Abstiegskampf annehmen“, sagt Krammer.

Zudem könnte es auf der Torhüter-Position ein erfreuliches Comeback geben: Daniel Wagner sei zwar ein Wackelkandidat, ein Einsatz scheint aber möglich. Beim Jahresauftakt gegen den 1. FC Heiningen vor zwei Wochen zog sich der ehemalige Drittliga-Profi eine Prellung am Knie zu. Kann er das Abschlusstraining absolvieren, wird er den Youngster Willi Saubert sehr wahrscheinlich wieder ablösen.

1. FC Frickenhausen – TV Echterdingen (Sa., 15.30 Uhr)

Das große Problem beim TV Echterdingen: Vorne steht die Null. Kein einziges Tor gelang ihnen in den beiden ersten Partien 2023. „Das wird sich gegen Frickenhausen ändern“, ist sich der Trainer Giuseppe Iorfida sicher. „Das soll nicht despektierlich klingen, aber wenn wir gegen einen Abstiegskandidaten nicht treffen, gegen wen denn dann sonst?“ Frickenhausen kämpft als Vorletzter um den Klassenverbleib, der TVE will als Tabellenachter die Nähe zu den Aufstiegsrängen wahren. Am Samstag stehen sie sich von 15.30 Uhr an gegenüber.

Im Abschluss würden „die letzten ein bis zwei Prozent fehlen“, insgesamt zeige seine Mannschaft aber gute Auftritte. Gegen den Tabellenführer TSV Oberensingen und das extrem formstarke Team von Türkspor Neu-Ulm (elf Spiele ohne Niederlage) sah er seine Mannen teils stärker. „Die Jungs müssen sich für ihre Leistung endlich belohnen“, sagt Iorfida.

Nils Große Scharmann wird vorerst allerdings nicht helfen können, den ersten „Dreier“ des Kalenderjahrs einzufahren. Der Angreifer muss wegen Knieproblemen weiterhin pausieren. Während der Einsatz von Michael Deutsche noch fraglich ist, wird Rui Tiago Caldas De Carvalho nach einem Muskelfaserriss wieder in den Kader zurückkehren.

TSV Bernhausen – TSGV Waldstetten (So., 15.30 Uhr)

So wenige Fehler wie möglich machen: So lautet die Devise des Trainers Christopher Eisenhardt, wenn sein TSV Bernhausen am Sonntag ab 15.30 Uhr den TSGV Waldstetten empfängt. Die Gäste würden nämlich jeden dieser Fehler nutzen, mahnt der Coach. „Waldstetten ist seit Jahren eine Topmannschaft in der Landesliga-Staffel 2“, sagt Eisenhardt.

Ein ruhiger Spielaufbau, schnelles Umschaltspiel und gute Zweikämpfe: Das will der Übungsleiter von seinen Schützlingen sehen. „Die Jungs werden es motiviert und mutig angehen“, sagt Eisenhardt. Die 0:4-Pleite in Neresheim vom vergangenen Samstag sei abgehakt. „Wir freuen uns auf die kommenden Aufgaben, sie werden richtungsweisend sein.“ Innerhalb des nächsten Monats stehen nämlich direkte Duelle wie gegen den Filderstädter Nachbarn SV Bonlanden (31. März) an , aber auch Topteams sind zu Gast in Bernhausen, wie am 16. April der TV Echterdingen.

Erfreuliche Nachrichten sind aus dem lila Lazarett zu verkünden: Labinot Zegrova wurde nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch zum zweiten Mal erfolgreich operiert und darf in dieser Woche das Krankenhaus verlassen. „Es wird aber noch eine ganze Weile dauern, bis der Junge wieder normal laufen kann, geschweige denn Fußballspielen“, sagt Eisenhardt. Goalgetter Ivan Matanovic (Knochenabsplitterung im Fuß) will derweil in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen.

TSV Weilimdorf – SSG Ulm (So., 15 Uhr)

Das Ziel ist klar beim TSV: Nach dem 5:1-Sieg in Plattenhardt auch das Heimspiel gegen die SSG Ulm zu gewinnen. Erfüllt das Team von Trainer Holger Traub die Vorgabe, dann tauscht man mit Ulm die Plätze und steht seit längerer Zeit nicht mehr auf einem Abstiegs-, sondern auf dem Relegationsplatz.

Um dorthin zu gelangen, ist laut Traub aber „höchste Vorsicht geboten“, sieht er sein Team „als Opfer für Ulm, was die Spielanlage anbelangt“. Soll heißen: Der TSV wolle Fußballspielen, Ulm absolut nicht, lauere nur auf Umschaltmomente. „Das machen sie sensationell gut, verlagern sich blitzschnell von der eingeigelten Defensive in die Offensive.“ Traub und die Seinen wissen um die Gefahr aus dem schmerzhaften Hinspiel. Der Treffer zur 1:2-Niederlage fiel in der 90. Minute, entstanden – natürlich – nach einem Umschaltmoment. „Wir sind gewarnt, müssen nach verlorenem Ballbesitz in der Offensive versuchen, die Räume dahinter bestmöglich zuzumachen.“ Selbst Beton anzurühren und sich im Dunstkreis des Strafraums einzuigeln, davon hält der indes TSV-Coach nichts. „Das ist nicht unser Spiel und auch nicht unsere Auffassung von Fußball.“

Aus privaten Gründen wird David Kajinic fehlen, dabei sind indes wieder Torhüter Dominik Ferdek sowie Kapitän Samir Genc (beide waren zuletzt privat verhindert). So sind in diesen Tagen an der Giebelstraße Worte von Coach Traub zu hören, die vor der Winterpause undenkbar gewesen sind: „Aus personeller Sicht ist alles gut.“