Der Trainer Roko Agatic und sein Bernhausener Team gehen als Titelfavorit in die Saison. Ob es ein gutes Omen ist? Foto: Günter Bergmann

Vor dem Auftakt an dieem Wochenende führen zwei Teams das Favoriten- Ranking klar an. Und eines verpflichtet einen ehemaligen Bundesliga-Kicker.

Zum Glück ist beim TSV Bernhausen keiner abergläubisch. Sonst könnte einem im Verein nun durchaus mulmig werden. Denn mit den Prognosen der Konkurrenz vor der an diesem Wochenende beginnenden neuen Landesliga-Saison ist es so eine Sache. So sehr es am Fleinsbach als Anerkennung für gute Arbeit gewertet werden darf, dass gleich elf von 15 Gegnern in den Filderstädtern den wahrscheinlichen nächsten Meister sehen, so sehr hat die Medaille ihre Kehrseite – zumindest dann, wenn man Statistiken vertraut.

 

Fakt ist jedenfalls: In der Vergangenheit waren derartige Vorschusslorbeeren fast schon ein K.o.-Kriterium. In zuletzt zehn Jahren ging am Ende nur dreimal tatsächlich der anfangs Höchstgewettete als Erster über die Ziellinie. Ansonsten galt: eine Staffel im Titelfavoritenfluch. Zu durchbrechen vermochten jenen lediglich der 1. FC Heiningen, der SC Geislingen und die TSV Oberensingen.

Insofern ist man in Bernhausen gewarnt, allerdings eh in der Überzeugung, dass es eine ganze Reihe ernst zu nehmender Mitbewerber gibt. Für „deutlich ausgeglichener besetzt“ als bisher hält der Spielleiter Thomas Otto die Spielklasse. Dass erneut zwei abgeschlagene Punktelieferanten dabei sein werden, so wie in der vorigen Runde Rohrau und Darmsheim, davon ist eher nicht auszugehen. Und für vorne, unter den Platz-eins-Kandidaten, hat in der Umfrage unserer Zeitung der amtierende Vizemeister SV Waldhausen dann immerhin auch noch sieben Stimmen auf sich vereint. Nicht zu vergessen personell verstärkte Teams wie der VfL Sindelfingen oder der TSGV Waldstetten. Letzterer hat auf dem Transfermarkt nominell das dickste Ausrufezeichen gesetzt. Wer sonst könnte mit einem einstigen Bundesliga-Kicker als Neuzugang aufwarten? Auch wenn es damals nur ein einziger Kurzeinsatz war – der Mittelfeldmann Tim Schraml (32) schnupperte zu seiner SC-Freiburg-Zeit Höhenluft. Nun in seinem Fall also Ostalb statt Breisgau.

Auf den Trainerposten herrscht hingegen ungewohnte Kontinuität. Lediglich zwei der 16 Clubs haben ihre Chefs an der Seitenlinie getauscht, der SC Geislingen und der TSV Bad Boll. Bei ihnen sind mittlerweile Metin Kartal beziehungsweise Pascal Römpfer im Amt.

Bemerkenswert indes aus Stuttgart/Böblingen-Sicht: Mit gleich acht Teilnehmern stellt der Bezirk das mit Abstand größte Kontingent. Ob auch das erfolgreichste, wird man spätestens im Juni wissen. Auch in Bernhausen. Bis dahin stehen jetzt erst einmal 30 Spieltage an.