Gegen die Sport-Union Neckarsulm verliert der TSV Heimerdingen mit 1:2 – und am Sonntag kommt der ungeschlagene Spitzenreiter SKV Rutesheim an die Weissacher Straße.
„Die Gefahr ist, dass irgendwann der Knoten bei Neckarsulm platzt, hoffentlich nicht am Mittwoch gegen uns“, hatte Heimerdingens Trainer Markus Koch vor der Sport-Union gewarnt. Zu Recht, Neckarsulm hat nach vier Niederlagen in Folge den TSV auf dessen Geläuf geschlagen.
1:2 hieß es am Ende aus Sicht des TSV. Nur acht von 18 möglichen Punkten, nur zwei Punkte Differenz auf einen Abstiegsrang zum (zugegebenermaßen) früher Zeitpunkt der Saison – und am Sonntag (15.30 Uhr) kommt der ungeschlagene Primus SKV Rutesheim zum Derby an die Weissacher Straße. Ein reichlich durchwachsene Bilanz.
„Wir hatten ein Stück weit Probleme, Zugriff auf das qualitativ sehr gute Spiel von Neckarsulm zu bekommen“, gestand Trainer Koch, der auf Sebastian Bortel (verhindert) und Gabriel Fota (Schultereckgelenksverletzung) verzichten musste. Dafür kehrte Daniel Geppert in die Startelf zurück.
Offensiv bot sich ein ungewohntes Bild: Flügelflitzer Robin Reichardt startete neben Haris Gudzevic im Doppelsturm, dafür besetzen Marco Wanes und Hakan Tepegoez die Außenbahnen. Der Trainer begründete dies mit der Platzsituation: „Traore ist prädestiniert für den großen Rasenplatz und für den kleinen Kunstrasen hatte ich auf Tepegoez gesetzt.“ Startelf-Debütant Tepegoez sollte für „ein bisschen mehr Ballkontrolle im Halbfeld“ sorgen.
Daniel Geppert erzielt per Kopf das 1:0
In der Anfangsphase war davon wenig zu sehen, das Spiel machte vor allem der Gast. Neckarsulm zeigte schnelles Passspiel im Aufbau, trotzdem konnte sich die Mannschaft gegen eine disziplinierte TSV-Defensive keine Möglichkeiten erspielen. Die erste des Spiels gehörte den Hausherren: Reichardt zog von links ins Zentrum und prüfte NSU-Keeper Srdan Groznica mit einem wuchtigen Abschluss, den der zur Ecke klärte. Der erste Eckball konnte geklärt werden, der folgende brachte das 1:0. Salvatore Pellegrino schlug den Ball auf den langen Pfosten, wo Daniel Geppert zum Kopfball kam und aus dem Stand ins Eck einnickte (18.).
Ungeachtet des Rückstandes blieb die Sport-Union spielbestimmend. Nach einigen Situationen, in denen die Gäste am letzten Querpass scheiterten, gelang ihnen vor der Pause der Ausgleich. Nach einer Flanke von links an den langen Pfosten wurde Mattia Trianni im Rückraum bedient und schob das Leder aus kurzer Distanz ins Tor (39.), für Lukas Emmrich war nichts zu machen.
TSV lässt zwei Großchancen liegen
Zur Pause blickten viele der 120 Zuschauer skeptisch auf den Stand. „Wenn sie das 1:2 kassieren, ist es rum“, war von einem Gast zu hören. Zunächst sah es andersherum aus. In der 56. Minute fing Tepegoez einen Querpass am Strafraum ab und hatte die Riesenchance, seinen wuchtigen Abschluss parierte Groznica jedoch einhändig. Nur neun Minuten später flankte Pellegrino nach einem Konter in den Strafraum, Keeper Groznica blieb nach einem Zusammenprall liegen und Haris Gudzevic hatte aus elf Metern Zeit und Raum für das 2:1, seinen schwach platzierten Abschluss klärte ein Verteidiger auf der Linie. Markus Koch sah darin „die zwei größten Torchancen im Spiel“.
Chancenwucher des TSV rächt sich
Dieser Chancenwucher wurde bestraft. Nach einem Konter über links fand Tolga Kilic mit einem scharfen flachen Pass am langen Pfosten den eingewechselten Amin Latifovic, der vor dem leeren Tor weniger Nerven zeigte und Neckarsulm in Front brachte (75.). Im Anschluss zog sich der Gast zurück und überließ dem TSV das Spiel. Zum Ausgleich reichte es nicht mehr.
Am Ende bejubelten die Gäste ihren zweiten Saisonsieg, die Heimerdinger haderten vor allem mit der Nachspielzeit, die hätte länger ausfallen dürfen. „Wir hatten die Möglichkeit, das Spiel für uns zu entscheiden“, verwies Koch auf die Großchancen von Tepegoez und Gudzevic. Nicht minder stark dürfte der nächste Gegner werden, nach den Heimspielen der Damen (10.30 Uhr) und zweiten Mannschaft (12.45 Uhr) krönt Kochs Team den Heimerdinger Derby-Sonntag um 15.30 Uhr gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter SKV Rutesheim. Trotz des starken Gegners sieht Koch „gar keinen Grund, nach so einer Niederlage hoffnungslos in das Spiel zu gehen. Es ist nicht so einfach, gegen uns zu gewinnen.“ TSV Heimerdingen: Emmrich – Jildiz, Baumeister, Geppert (58. Schlick), Pellegrino – Wanes (75. Riedmiller), Baroudi, de Sousa Lourenco (84. Geist), Tepegoez (66. Traore) – Gudzevic, Reichardt