Beim 3:1-Heimsieg des SV Bonlanden gegen den TSV Weilimdorf wird der Torjäger als Joker zum Matchwinner.
Bonlanden - Veni, vidi, vici – ich kam, sah und siegte. Getreu diesem dem römischen Kaiser Julius Cäsar zugeordneten Ausspruch entschied am Halloween-Sonntag ein Spieler das Bezirksduell der Fußball-Landesliga. Die Rede ist von Ugur Yilmaz, dem Torjäger des SV Bonlanden. Nach einer Verletzungspause zunächst nur auf der Bank, durfte der Routinier sich schließlich erneut als Matchwinner feiern lassen. Mit einem furiosen Kurzeinsatz sicherte er den 3:1-Heimsieg der Filderstädter gegen den TSV Weilimdorf. Die Bilanz des 34-Jährigen nach seiner Einwechslung: ein Treffer plus eine Torvorlage.
Yilmaz wurde somit zur Schlüsselfigur in einer Begegnung zweier mit Personalproblemen angetretenen Mannschaften. Aufseiten der Gastgeber musste beruflich bedingt auch noch der Abwehrrecke Mike Baradel passen. Mehrere andere fehlten sowieso schon. Anders bei Yilmaz. Jener signalisierte kurz vor dem Anpfiff, dass er doch einsatzbereit ist – zumindest für einen Teilzeitjob. Eine Viertelstunde vor Schluss, beim Spielstand von 1:1, wechselte ihn der Assistenztrainer Roger Bay dann ein. Letzterer vertrat an der Seitenlinie erneut den krank fehlenden Chefcoach Klaus Kämmerer.
Der Joker sticht sofort
Und der Joker stach sofort. Mit seinem ersten Ballkontakt erzielte Yilmaz das 2:1 – sein Saisontreffer Nummer 14. Dabei wurde er vom ansonsten guten Weilimdorfer Keeper Dominik Ferdek unfreiwillig in Szene gesetzt. Ferdek wollte nach einer Flanke von Lasse Fröschle klären, bugsierte den Ball aber auf Yilmaz, von dessen Körper die Kugel ins Gästetor prallte. Wenig später waren die Bemühungen der auswärts heuer noch sieglosen Nord-Stuttgarter, zumindest einen Punkt von der Humboldtstraße zu entführen, endgültig durchkreuzt. Denn auch ein zweiter von Bay in die Partie gebrachter Akteur trug sich in die Schützenliste ein: Danijel Zugac. Nach mustergültiger Vorarbeit von Yilmaz bei einem Konterangriff durfte er sich frei vor Ferdek die Ecke aussuchen. Dies war das 3:1.
Bis zu Yilmaz’ glänzendem Kurzauftritt waren die Weilimdorfer durchaus ein Kontrahent auf Augenhöhe. Das 1:0 durch Steffen Schmidt, der kurz vor dem Pausenpfiff die Platzherren per Flachschuss in Führung gebracht hatte, egalisierte Gökhan Gümüssu. Nach einem Foulspiel des Bonlandener Schlussmanns Luca Wiedmann an Erdinc Bozoglu schnappte sich der Ex-Calcio-Kicker die Kugel und verwandelte sicher zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Gümüssu vertrat beim Gegner den verletzten Maximilian Wojcik als Kapitän.
„Matchplan nicht aufgegangen“
Mehr gelang den Gästen eine Woche nach ihrem 3:0-Coup gegen den TV Echterdingen allerdings nicht. Entsprechend frustriert fiel das Fazit des Weilimdorfer Trainers Holger Traub aus: „Wir haben es dem Gegner einfach gemacht. Unser Matchplan ist nicht aufgegangen, weil sich nicht alle an ihre Positionen gehalten haben“, sagte Traub. Neben Wojcik sowie den rotgesperrten Iheb Ben-Abdallah und Enis Küley – der für eine Tätlichkeit vom Sportgericht für zwölf (!) Spiele aus dem Verkehr gezogen worden ist – musste er auch auf seinen besten Torschützen Tamer-Harun Fara verzichten. Jener feierte seine Hochzeit. Nichts zu meckern hatte dagegen Bay. „Wir sind einfach happy, dass wir trotz unserer Personalprobleme die drei Punkte geholt haben. Dieser Sieg ist für uns eminent wichtig“, sagte er. Der Bonlandener Vorsprung zur Abstiegszone beträgt nun vier Zähler.
Bonlandener Spieler des Spiels
Ugur Yilmaz
Auch auf die Gefahr hin, dass unserer Redaktion allmählich Einfallslosigkeit unterstellt wird: Es ist schon wieder der Name Ugur Yilmaz, der an dieser Stelle steht. Eingewechselt beim 1:1-Zwischenstand, wendete der Routinier binnen weniger Minuten mit einem Treffer plus einer Torvorlage das Blatt zugunsten seiner Bonlandener Mannschaft. Noch Fragen? (Nominierungen: 5) SV Bonlanden: Wiedmann – Pein (72. Gyselincks), Schilling, Häcker, Großhans – Fröschle, Schmidt, Pottmeyer, Adam (70. Imme) – Andretti (82. Zugac), Kranz (74. Yilmaz). TSV Weilimdorf: Ferdek – Rahhem, Bozoglu, Plaste, de Sousa – Nkansah, Hut, Genc, Maric (80. Woldezion) – Gümüssu – Baierle (66. Ataman).