Sandro Seeber (li./im Testspiel gegen FSV Bissingen II) holte sich in der Nachspielzeit einen Platzverweis ab – sehr zum Unmut von Trainer Robert Gitschier. Foto: Andreas Gorr

Der Landesliga-Aufsteiger unterliegt bei der SG Krumme Ebene 3:5 und kassiert Gelb-Rot für Sandro Seeber. Trainer Robert Gitschier ist nach der unnötigen Pleite angefressen.

Nur einen Sieg aus fünf Spielen hatten die Kicker der SG Krumme Ebene am Neckar vor dem Gastspiel des SV Leonberg/Eltingen am Sonntag auf dem Konto – nachdem der Aufsteiger seine fußballerische Visitenkarten vor 80 Zuschauern abgegeben hatte, waren es zwei. Die Gastgeber behielten mit 5:3 (2:1) die Oberhand.

 

Robert Gitschier war frustriert und auch ein bisschen angefressen, da die SG, die zuvor nur drei Treffer in fünf Partien erzielt hatte, seinem Team gleich fünf Tore eingeschenkt hatte. „Das war Mist“, schimpfte der SV-Trainer, „wenn du fünf Tore kassierst, gewinnst du in der Landesliga kein Spiel.“

Marco Gritsch: Seine beiden Tore gegen die SG Krumme Ebene waren zu wenig. Foto: Andreas Gorr

Dabei hatte das Spiel in Gundelsheim gut begonnen für die Gäste. Nach verhaltenem Start beider Mannschaften brachte eine feine Kombination die verdiente Führung. Sandro Seeber setzte sich auf rechts durch, passte vors Tor, wo Marco Gritsch keine Mühe hatte, den Ball im SG-Tor zu platzieren (27.). Doch das war’s mit der Leonberger Herrlichkeit. Die Gastgeber legten die Kugel nach einem Trick-Eckball mustergültig für Robin Remmlinger auf – der wuchtete den Ball aus 20 Metern satt ins Tor zum Ausgleich (29.). Und nur sieben Minuten später vertändelte SV-Innenverteidiger Fabian Kern im Aufbauspiel den Ball. Tufan Yilmaz bedankte sich mit der Führung für die SG (36.).

Drei Gegentor in zehn Minuten – der K. o.

Was dann nach der Pause geschah, bereitete Robert Gitschier zumindest gedanklich nicht nur ein graues Haar, sondern ein ganzes Büschel. Jens Heiligenmann verwandelte in Minute 56 einen Foulelfmeter zum 3:1, dessen Ursache den Leonbergern so unbekannt war wie chinesische Schriftzeichen. „Keine Ahnung“, stöhnte Gitschier, „was der Schiri da gesehen hat.“

Unzufrieden über die zahlreichen Unzulänglichkeiten seiner Spieler: SV-Trainer Robert Gitschier (re.) Foto: Andreas Gorr

Es kam noch schlimmer. Es war, als seien die SV-Kicker durch Gegentor Nummer drei in eine Schockstarre verfallen – innerhalb kürzester Zeit legte die SG zwei weitere Treffer nach. Nach einer Ecke stand Marius Wörner glockenfrei am Fünfmeterraum und vollendete zum 4:1 (60.), Jonas Wörner nutzte einen weiteren Fauxpas des Aufsteigers im Aufbauspiel zum 5:1 (62.). „Drei Gegentore in zehn Minuten, das sind zu viele“, ärgerte sich Gitschier, der nach der Pause eigentlich eine Aufholjagd starten wollte.

Immerhin gaben die Spieler des SV Leonberg/Eltingen nicht auf. Marco Gritsch verwertete einen Abpraller von Torhüter Andre Poslovsky zum 2:5 (62.), SV-Kapitän Marco Seufert schoss kurz darauf aus guter Position knapp am Gundelsheimer Tor vorbei. „Wenn das 3:5 früher fällt, wäre vielleicht noch was drin gewesen“, sagte Gitschier. Der dritte Leonberger Treffer von Seufert (87.) fiel zu spät, um die Partie zu drehen. Zu allem Überfluss sah Sandro Seeber in der Nachspielzeit wegen wiederholten Fouls Gelb-Rot. „Da muss er cleverer sein und wegbleiben, wenn er bereits verwarnt ist“, kritisierte der SV-Trainer, der damit im Spiel am nächsten Freitag beim FV Löchgau auf den Stürmer verzichten muss. SV Leonberg/Eltingen: Bär – Häusler, Ohmes (87. Tchuidjou), Seufert, Gritsch (78. Schmidt), Kern (71. Falch), Weeber, Hofmann, Bechthold, Feigl, Seeber.