Mathias Falch (re.) und Co. verteidigten die heimische Festung. Foto: Andreas Gorr

Der Landesliga-Aufsteiger bezwingt nach schwieriger erster Halbzeit die spielstarke SpVgg Satteldorf mit 3:0. Zwei Jokertore sorgen für die makellose Heimbilanz.

Gästetrainer Antonio Fernandez-Martinez sprach sehr lange nach dem Abpfiff im Kreis mit seinen Spielern. Warum seine SpVgg Satteldorf nach 90 Minuten aber komplett leer im Landesliga-Duell beim SV Leonberg/Eltingen ausgegangen war, vermochte der Coach vermutlich auch nicht so richtig zu erklären. Vor allem in der ersten Halbzeit bestimmten die Gäste die Begegnung auf dem rutschigen Rasen bei immer wieder einsetzendem Regen und Wind. Gefühlt hatte Satteldorf rund 70 Prozent Ballbesitz, die SV-Akteure kamen gegen ihre Gegenspieler regelmäßig einen Schritt zu spät. „Satteldorf hat trotz der widrigen Bedingungen einen tollen Ballbesitz-Fußball aufgezogen“, erkannte SV-Trainer Robert Gitschier nach der Partie unumwunden an.

 

Satteldorf leidet am VfB-Syndrom

Das Problem der Gäste, die mit nur zwei Siegen aus den ersten acht Partien auf einem Abstiegsplatz stehen: Ähnlich wie beim VfB Stuttgart im Europa-League-Spiel beim FC Basel stand dem hohen Aufwand kein Ertrag gegenüber. Einen Schuss von Julian Erhardt in der 4. Minute parierte SV-Schlussmann Julian Bär reaktionsschnell, auch in der 19. Minute war der Keeper der Gastgeber bei einem Schuss von Christian Rau zur Stelle. Nach 35 Minuten erspielten sich die Gäste die dritte und letzte Chance der ersten Halbzeit nach einem Angriff über die rechte Seite, doch der Schuss von Toni Weihbrecht ging über die Latte des SV-Tores.

Artistisch: SV-Kapitän Marco Seufert bereitete den Führungstreffer vor Foto: Andreas Gorr

Die Gastgeber kamen erst in den letzten Minuten vor der Pause gefährlich vor das Tor der Satteldorfer: Nach einem Konter über Marco Seufert und Patrik Hofmann scheiterte der Stürmer an der Fußabwehr von Gäste-Keeper Kai Wiedmann (43.), nach dem anschließenden Eckball setzte Marijan Salopek einen Kopfball knapp über die Latte. „Wir mussten viele Wege machen, um es Satteldorf wenigstens so schwer wie möglich zu machen“, kommentierte Gitschier die Bemühungen seiner Elf in der ersten Hälfte.

Im Kopfball unterlegen, vor dem Tor erfolgreich: Patrik Hofmann (re.) erzielte das Führungstor. Foto: Andreas Gorr

Im zweiten Durchgang war der SV dann im Spiel gegen den Ball aktiver und schaffte es so, das Spiel der Gäste besser zu unterbinden. Und prompt ergaben sich auch mehr Torchancen: In der 50. Minute verlängerte Innenverteidiger Joshua Trefz einen Eckball aus acht Metern nur knapp über die Latte. Doch eine Minute später führten die Gastgeber mit 1:0: Marco Seufert spitzelte einem Satteldorfer im Mittelfeld den Ball vom Fuß, ging mit Tempo Richtung Tor und hatte die Übersicht für den mitgelaufenen Hofmann, der den Ball nur noch ins leere Tor schob.

Gitschiers goldenes Händchen: Zwei Joker entscheiden das Spiel

Der Treffer schien die Gäste zunächst nicht zu beeindrucken: Rau verpasste drei Minuten später den Ausgleich, als er den Ball aus zwölf Metern neben das SV-Gehäuse setzte. Doch in der Folge gelangen den Gastgebern mehr offensive Aktionen, Coach Gitschier brachte mit Sandro Seeber und Ennio Ohmes frische Kräfte. Seeber wurde zehn Minuten nach seiner Einwechslung steil geschickt und zog aus 20 Metern ab. Der Ball wurde geblockt, doch im zweiten Versuch setzte der Angreifer die Kugel ins rechte untere Eck zum 2:0 (72.).

Joshua Trefz (li.) hielt die Abwehr dicht. Foto: Andreas Gorr

Nach diesem Treffer verloren die Satteldorfer ein wenig den Glauben an einen Erfolg, die starke Defensive um die Innenverteidiger Joshua Trefz und Salopek hatte keine Mühe, die Angriffe der Gäste zu stoppen. Und so setzte mit Ennio Ohmes der zweite Joker in der 89. Minute den Schlusspunkt, als er nach einem Ballgewinn auf der rechten Angriffsseite mit viel Platz um sich herum die flache Hereingabe aus 14 Metern zum 3:0-Endstand verwertete – zum vierten Sieg im vierten Heimspiel. „In der zweiten Hälfte haben wir mehr Zugriff aufs Spiel gehabt, von daher ist unser Sieg verdient“, meinte SV-Coach Gitschier.

SV Leonberg/Eltingen: Bär, Falch, Salopek, Trefz, Häusler, Seufert (75. Weeber), Hampel (89. Feigl), Schmidt (62. Seeber), Kern, Gritsch (69. Ohmes), Hofmann (83. Nufer).