Erneut gesperrt: Alban Dodoli (Mitte) von der SV Böblingen hat sich bereits zum zweiten Mal eine Gelb-Rote Karte eingehandelt. Foto: Kevin Schuon

Die SV Böblingen empfängt in der Fußball-Landesliga, Staffel II, den Letzten. Auch der TSV Ehningen tritt daheim an. Der VfL Sindelfingen und der GSV Maichingen spielen auswärts.

Die SV Böblingen will sich am neunten Spieltag der Fußball-Landesliga, Staffel II, gegen das Schlusslicht behaupten. Nach der jüngsten 1:3-Niederlage ist sie erneut daheim gefordert.

 

Der TSV Ehningen und der VfL Sindelfingen wollen in der Erfolgsspur bleiben. Das Team aus der Daimlerstadt tritt nach drei Siegen in Serie beim Tabellendritten an. Der TSV empfängt nach zwei 4:0-Erfolgen – darunter der beim Primus – einen Aufsteiger. Indes peilt der GSV Maichingen an, bei einem formstarken Gegner seine Auswärtsstärke zu nutzen.

SV Waldhausen - VfL Sindelfingen

Die Leistung auf dem Rasen stimmt ebenso wie die Richtung in der Tabelle. „In den letzten drei Spielen haben wir gesehen, was alles möglich ist“, stellt Sindelfingens sportlicher Leiter Thomas Dietsche nach den maximalen Zugewinn von neun Punkten erleichtert fest. Zuletzt setzten die VfL-Recken beim 3:2 gegen den traditionsreichen SC Geislingen den Lucky Punch in den letzten Zügen der Partie. „Ein glücklicher Sieg“, gibt Dietsche offen zu, auch wenn er zu bedenken gibt: „Sonst waren wir oft auch nicht vom Glück geküsst.“

Ein Ausruhen auf den frischen Lorbeeren gibt es nicht. Schließlich will der Verein die eben erst begonnene Aufholjagd fortsetzen. „Wir müssen wieder wie zuletzt wenig zulassen“, nennt Dietsche einen wesentlichen Faktor, um am Samstag (15.30 Uhr) beim Tabellendritten SV Waldhausen zu bestehen. Die Mannschaft weist mit vier Siegen aus vier Partien den Bestwert in der Heimstatistik auf. „Wir fahren mit Respekt dorthin, der SVW verfügt über ein sehr starkes Team“, sagt der sportliche Leiter, betont aber im gleichen Atemzug, dass der VfL den Weg auch „mit breiter Brust“ antrete. „Wir wollen unbedingt was mitnehmen.“ Was der Stimmung bei der Heimfahrt sicherlich förderlich ist. Setzen die Verantwortlichen doch einen Mannschaftsbus ein, in dem für Fans eine Mitfahrgelegenheit besteht. Abfahrt ist um 11.45 Uhr am Floschenstadion.

Weil die Liga so ausgeglichen ist und quasi alles möglich ist, nimmt man beim VfL mit dem jüngst zurückgewonnenen Selbstvertrauen den zweiten Teil der Vorrunde auch mit viel Zuversicht in Angriff. Nicht zuletzt auch deshalb, da die Personaldecke immer dicker wird. So kehrt am Samstag der zuletzt rotgesperrte Metehan Kizilagil ebenso in den Kader zurück wie Niko Kotecki (war privat verhindert) oder Urlauber Lucas Schuckenböhmer. Dafür droht Nico Dittrich (Knieverletzung) auszufallen.

„Von der Bank kann jeder Energie reinbringen“, denkt Dietsche dabei nicht nur an die eingewechselten Tahir Bahadir und Gianluca Gamuzza, die als Joker die beiden vorherigen Partien mit den Siegtreffern entschieden, sondern beispielsweise auch an Kenan Kasikci oder Timo Krauß.

SV Böblingen – FV Sontheim/Brenz

Es gibt keine zwei Meinungen: Am Sonntag (15 Uhr) ist ein Sieg für die Böblinger Pflicht. Der Gegner von der bayerischen Landesgrenze hat alle acht bisherigen Spiele verloren, dabei die wenigsten Tore erzielt und die meisten kassiert. „Das muss die klare Marschrichtung sein, diese drei Punkte einzufahren“, betont SVB-Trainer Thomas Siegmund.

Auf der anderen Seite ist es fast schon kurios, dass seine Mannschaft die bisher beste Abwehr der Liga stellt. Denn in den vergangenen Monaten galten die Böblinger eher als Offensivkünstler. Was die Stabilität angeht, haben sie also ganz klar einen großen Schritt nach vorne gemacht. Doch ausgerechnet am Toreschießen hapert es aktuell immer öfter. Von den 13 erzielten Treffern fielen zudem sechs Stück beim Sieg gegen den FV Neuhausen. „Da brauchen wir wieder eine bessere Balance“, sagt Siegmund. Doch häufig haperte es bisher an der Chancenverwertung. So wie zuletzt beim 1:3 daheim gegen den TSV Bernhausen. „Da wäre mehr drin gewesen“, weiß der Coach.

Gegen den FV Sontheim/Brenz sollte der Knoten möglichst früh platzen. Denn je länger die Gäste die Null halten können, desto schwieriger wird es für die SVB. Mit Alban Dodoli, der sich bereits seine zweite Sperre in dieser Spielzeit eingehandelt hat, wird zudem mindestens ein wichtiger Akteur fehlen. Bei Anton Lendl, Felipe Arellano-Torres und Fabian Schragner hat in dieser Woche zudem die Erkältungswelle zugeschlagen.

TSV Ehningen – TSVgg Plattenhardt

„Es fühlt sich natürlich immer noch gut an“, sagt Ehningens Trainer Johannes Pfeiffer mit ein paar Tagen Abstand zum 4:0-Erfolg beim bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer TSV Köngen. „Gleichzeitig birgt das natürlich Gefahren“, bezieht er sich auf das, was ein solcher Sieg in den Köpfen auslöst – denn nach dem Erfolg beim Spitzenreiter wartet daheim ein Duell mit einem vermeintlich einfacheren Gegner (Sonntag, 15 Uhr). Die Fallhöhe sei hoch. Bestätige man diesen Erfolg nicht, „dann ist man relativ schnell auf Boden der Tatsachen zurück“.

Doch die Bestätigung will der Tabellenvierte gegen die TSVgg abliefern. „Das ist keine gewöhnliche Bezirksliga-Aufsteigermannschaft in meinen Augen“, sagt Pfeiffer, der urlaubsbedingt nicht bei der Partie vor Ort sein kann. Er vermutet, dass sich das Gästeteam im Laufe der Runde stabilisieren und die Liga halten wird. Zuletzt stoppte der Tabellenzwölfte einen Lauf aus vier Niederlagen in Serie mit dem 3:1-Heimerfolg gegen den TV Echterdingen. Einer der Torschützen, Aristidis Perhanidis, steuerte in der Aufstiegssaison 40 Treffer bei. Der spielende Co-Trainer der Gäste ist Pierre Eiberger, Ex-Oberligaakteur des SSV Reutlingen.

Mit einem Sieg will der TSV den Abstand zu den Abstiegsplätzen weiter vergrößern, gleichzeitig kann er so den Anschluss zu den Topteams halten. Richmond Ansu fällt weiterhin aus, alle weiteren Spieler stehen laut Pfeiffer zur Verfügung. Auch Torhüter Julian Böhmler trainiere wieder.

TSV Bad Boll – GSV Maichingen

Vier Siege aus den vergangenen fünf Spielen, davon zuletzt drei in Folge – der TSV Bad Boll hat sich vor seinem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den GSV Masichingen im Mittelfeld festgesetzt. „Wir spielen bei Mannschaft der Stunde und wollen ihr natürlich ein Bein stellen – oder zwei“, sagt Gästecoach Thomas Wohland, der ein TSV-Team erwartet, das „wohl vor Selbstvertrauen strotzt“.

Doch auch er starte mit seiner Mannschaft nach sehr guten Trainings optimistisch in die Partie. „Was wir positiv mitnehmen, ist die Leistung“, sagt Wohland in Bezug auf das unglückliche 0:1 daheim am vergangenen Wochenende gegen den SV Waldhausen, das er auch rückblickend als ärgerlich ansieht. Beim aberkannten GSV-Treffer sei es – das zeige das Video – kein Abseits gewesen, vor dem späten Freistoß zum Gegentreffer dann kein Foul.

Während auswärts drei Siege einer Niederlage gegenüberstehen, unterlagen die Maichinger zuletzt also daheim im vierten Anlauf zum vierten Mal. „Wir thematisieren das gar nicht“, sagt Wohland zu der außergewöhnlichen Heim-Gast-Statistik. Die Auswärtsstärke wolle er mit seinem Team aber nun wieder einbringen.

Dabei muss der Tabellenelfte ohne seinen Kapitän Michael Klauß auskommen. Der 38-jährige Ex-Profi sei privat verhindert, so Wohland. Auf Bugra Batuhan Bozkurt und Renato Peric müsse er weiterhin verletzungsbedingt verzichten. Dafür rücke Stammtorwart Erik Rapp nach seinem Urlaub wieder in den Kader – und zwischen die Pfosten. Wohland lobt aber seinen Vertreter Mehmet Colak, der zuletzt gegen den SVW zum Einsatz kam.