Die SKV Rutesheim schlägt die Neckarsulmer SU 2:0 und verteidigt mit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel in der Landesliga den Platz an der Sonne.
Bevor Christopher Baake zum obligatorischen Trainer-Statement nach dem Spiel kam, bog er noch kurz in die andere Richtung ab: Der Moment des sechsten Saisonsiegs musste in einem Jubelbild festgehalten werden. „Hey, hey, Spitzenreiter, Spitzenreiter“, schallte es dazu von den Rängen im Sportpark Bühl.
„Das war ein sehr ansehnliches Spiel gegen eine Mannschaft, die wie wir auch Fußball spielen wollte“, kommentierte Baake den 2:0 (1:0)-Heimerfolg seiner Mannschaft gegen die Neckarsulmer Sportunion. Besonders freute ihn, dass seine Elf in der sechsten Begegnung zum vierten Mal ohne Gegentor geblieben war. „Das gab es meines Wissens in Rutesheim noch nie“, erklärte er kopfschüttelnd.
Dass die Partie von Beginn an in Richtung der Gastgeber lief, hatte auch mit einem frühen Erfolgserlebnis zu tun: In der vierten Minute ließ die Gäste-Defensive den Rutesheimern um den eigenen Strafraum viel Platz für ein gepflegtes Passspiel. Nach einer Flanke kam zunächst der agile Alexander Grau aus 14 Metern zum Schuss, der von einem Verteidigerbein abgewehrt wurde. Da auch Laurin Stütz im Fünfmeterraum ungewöhnlich viel Platz um sich hatte, drosch dieser den Ball zum 1:0 unter die Latte – sein sechstes Saisontor, und sogleich die erste Chance des Spiels genutzt.
Frühe Führung Grundstein für den Erfolg
„Das hat uns perfekt in die Karten gespielt“, gab SKV-Coach Baake zu. Bei den Neckarsulmern habe es ob ihres Negativlaufes im Kopf zu rattern begonnen. „Sie waren in der ersten Halbzeit sehr mit sich selbst beschäftigt und haben viel diskutiert“, stellte er fest. Tatsächlich gelang es dem Tabellen-13. in den ersten 45 Minuten trotz phasenweise hohen Pressings kaum, aus dem Spiel gefährlich vors Rutesheimer Tor zu kommen.
Ein Kopfball des aufgerückten Nils Rein nach einem Freistoß aus dem Halbfeld, der links am Tor vorbeistrich (20.), und ein Schuss aus dem Gewühl über das Tor nach einem Eckball (36.) waren die einzig nennenswerten Aktionen der Gäste. Allerdings beschworen auch die Rutesheimer keine allzu große Gefahr mehr vor dem NSU-Tor, obwohl Grau (31.) und Stütz (33.) nach Rückpässen von der Grundlinie gute Schusspositionen hatten.
In Halbzeit zwei erstickten die Gastgeber das mögliche Aufbäumen der Neckarsulmer im Keim: In der 50. Minute schickte Stütz nach einer Balleroberung Alexander Grau auf der rechten Seite mit einem Pass auf die Reise. Der 27-Jährige lief im Vollsprint Richtung Strafraum und ließ Gäste-Keeper Srdan Groznica mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Chance. „Wer trifft, hat immer Recht“, deute Baake an, dass auch ein scharfer Pass in den Strafraum eine gute Option gewesen wäre.
Doch anders als zu erwarten, zeigten sich die Gäste vom 0:2 nicht beeindruckt. Schon im Gegenzug hatte Enrico Zimbili nach einem Durchbruch auf der linken Seite eine gute Schusschance aus 17 Metern. Und in der 58. Minute rettete nur ein Reflex von SKV-Schlussmann Jan Göbel sein Team vor dem Anschlusstreffer: Nach einer Flanke erwischte der gerade eingewechselte Fatlum Maliqi den Ball mit einem langen Bein sieben Meter vor dem Tor, doch Göbel wischte den Ball aus dem Winkel. „Eine Weltklasse-Parade“, meinte Baake bloß.
Auch dank der vier frischen Kräfte, die der Neckarsulmer Trainer Pascal Marche nach dem 0:2 auf den Kunstrasen beordert hatte, kamen die Gäste nun häufiger gefährlich vor das Rutesheimer Gehäuse. In der 67. Minute klatschte der Ball nach einem kräftigen Schuss von Maliqi aus 18 Metern an den Pfosten, der Nachschuss aus zehn Metern geriet zu zentral und landete in den Armen von Jan Göbel. „Da hatten wir schlichtweg Spielglück, aber das haben wir uns in den vergangenen Wochen auch erarbeitet“, kommentierte Baake diese Szene.
Derby in Heimerdingen nächsten Sonntag
Auch in der Schlussphase drängten die Neckarsulmer auf den Anschlusstreffer und kamen noch zu Erfolg versprechenden Abschlüssen kurz vor der Strafraumgrenze, hatten ihr Visier allerdings nicht gut eingestellt. „Da haben wir zu viele lange Bälle zugelassen und nicht aktiv verteidigt“, lautete der einzige Kritikpunkt, den Baake am Auftritt seines Teams hatte. Am nächsten Sonntag müssen die Rutesheimer ihre Tabellenführung im Derby beim TSV Heimerdingen verteidigen. SKV Rutesheim: Göbel, Riedlinger, Rudloff, Schneider, Maier (79. Kiloko), Boateng, Held (82. Crepaldi), Obert (89. Vaihinger), Grau, Stütz (91. Feigl), Heiler (94. Hadergjonaj).