Augen zu und durch: Weilimdorfs Tamer-Harun Fara (rechts) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1. Foto: Günter Bergmann

Der Fußball-Verbandsligist TSV Weilimdorf liefert gegen den VfR Heilbronn ein gutes Spiel, verliert aber erneut zuhause – dieses Mal mit 3:4.

Wilde Parte, Abwechslung pur, spannender Spielverlauf und torreich mit sieben „Buden“. So lässt sich die Verbandsliga-Begegnung vom Samstag zwischen dem Aufsteiger TSV Weilimdorf und dem VfR Heilbronn zusammenfassen. Zudem sagt der Gastgeber-Trainer Manuel Fischer: „Meine Truppe hat ein gutes Spiel gemacht.“ Freilich, gejubelt haben dennoch die anderen. Die Gäste siegten mit 4:3.

 

Wo ist er geblieben, der Heimnimbus des TSV Weilimdorf? In der Landesliga hatte die Belegschaft von der Giebelstraße ihre letzte Begegnung im Oktober 2023 verloren (danach 19 Siege, fünf Remis). Nach dem Aufstieg stehen in der Verbandsliga nun zwei Niederlagen aus zwei Spielen – und das mit einen Gegentorflut von neun. Dies ist natürlich ganz und gar nicht nach dem Geschmack von Fischer, der jedoch die Ursachen kennt. Viele der Gegentreffer seien durch individuelle Fehler entstanden. Gegen Heilbronn haben sein Team „sechs Tore erzielt“. Bei drei Gästetreffern standen laut Coach die Seinen Pate – sei es durch ein geschlagenes Luftloch, einen unterlaufenen Ball oder einen leichtfertiger Ballverlust im Aufbau. „Wir befinden uns in einem Lernprozess, jedoch müssen wir die persönlichen Patzer schleunigst abstellen, sonst kommen wir nicht voran“, sagt Fischer und nimmt seine Akteure in die Pflicht. Jeder bekomme eine Chance, er müsse dann aber auch für sich herausfinden, ob es für die Liga reiche.

Vom Aufwand, vom Spiel gegen den Ball und vor allem den vorgetragenen Angriffen war der Ex-VfB-Profi angetan, ist sich sicher, dass Heilbronn nicht weiß, „warum sie gewonnen haben“. Zudem spricht für die Weilimdorfer, dass sie zu keiner Zeit der Begegnung aufgegeben hat – vor allem nicht nach zehn Horrorminuten von der 49. bis zur 59. Spielminute: Zweimal Leorant Marmullku und Roman Kasiar stellten das Ergebnis in dieser Phase auf 1:4. Überraschend, denn kurz zuvor hatte Tamer-Harun Fara – er machte laut Fischer ein starkes Spiel– die frühe Heilbronner Führung durch David Scheurenbrand egalisiert. Der Coach reagierte und nahm einen Dreifachwechsel vor. Unter anderem brachte er Daniel Baierle, der auch prompt durch seine beiden Tore (66./67.) das Spiel wieder scharf machte. Für den Joker war es bereits der zweite Doppelpack in der noch jungen Spielzeit.

Genügend Zeit also, um zumindest noch den Ausgleich zu erzielen. Doch zwei Faktoren sprachen dagegen. Die Weilimdorfer Stürmer waren nicht zwingend und setzten den Ball neben das Gehäuse oder fanden im Heilbronner Schlussmann Nils Leidenberger ihren Meister. Letzterem attestierte Fischer: „Er hat einen Sahnetag erwischt, ist über sich hinausgewachsen.“

So blieb die Partie bis zum Abpfiff weiter wild und spannend, aber wie gesagt: Es jubelten die anderen, nicht das Heimteam aus Weilimdorf.

Weilimdorfs „Spieler des Spiels“

Daniel Baierle (Nominierungen: 2) machte das, für was ihn sein Trainer nach 62 Minuten eingewechselt hat. Er schnürte binnen einer Minute einen Doppelpack und brachte damit seine Mannschaft von 1:4 auf 3:4 heran. Freilich, das Tor zum Ausgleich blieb auch dem Joker verwehrt.

TSV Weilimdorf: Barisic – Zinram-Kirsch, Bozoglu (62. Kiral), Milenkovic, Apler (62. Njie) – Kakou – Genc (62. Baierle), Joas (87. Kugiumtzidis), Küley (83. Berretta), Fara – Scarcelli.

VfR Heilbronn: Leidenberger – Gurley (65. Meltzler), Zagaria, van Gameren, Dannhäußer – Scheurenbrand (72. Dörner), Kutlu, Lutz (46. Sulejmani), Böhm (62. Schiffmann) – Kasiar (77. Weber), Marmullaku.