Das Tor zum 5:0 für die Gäste resultierte aus einem missglückten Rettungsversuch von Christian Schwalb (vorne). Foto: Günter E. Bergmann

Landesligist SC Stammheim kam im Heimspiel gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach mächtig unter die Räder.

Stammheim - Das tat weh: Nach dem 0:3 in Geislingen und dem 0:4 in Ebersbach kassierten die Landesligafußballer des SC Stammheim diesmal auf eigenem Terrain eine heftige Klatsche. Gegen die TSG Hofherrnweiler, die den Aufstieg in diese Spielklasse über den Umweg Relegation geschafft hat, verloren die Nord-Stuttgarter mit 0:5. Ein Ergebnis, das durchaus darüber hinwegtäuschen mag, dass sich die Mannschaft von Trainer Thomas Oesterwinter zumindest eine Halbzeit lang recht ordentlich verkauft hat – und dies unter erschwerten Bedingungen. Denn der SC musste nicht nur auf den gesperrten Patrick Griebel, sondern auch auf Marco Schwalb (Knieverletzung), Jens Peringer (Fußprellung), Vadim Kromm (Rückenprobleme), Thomas Quast (privat verhindert) und Keeper Milan Jurkovic (beruflich verhindert) verzichten. Da fünf dieser sechs Spieler in der Defensive beheimatet sind, musste Coach Oesterwinter umstellen: Christian Schwalb rückte von der Außen- in die Innenverteidigung. Seinen etatmäßigen Posten übernahm Schauki Djelassi.

Aber um es vorweg zu nehmen: Der neu formierten Stammheimer Viererkette und dem Ersatztorwart Marc Röhl sind die fünf Gegentreffer nur eingeschränkt anzulasten. Zumal Röhl nicht nur in der 10. Minute einen Foulelfmeter von Werner Hottmann nebst des Nachschusses von Niklas Groiß parierte, sondern noch mit drei Glanztaten weitere Tore der TSG verhinderte. Übrigens: Zu dem Strafstoß war es deshalb gekommen, weil Emre Yildizeli seinen Teamkollegen Marco Bardaro durch einen Rückpass mit der Hacke so in Bedrängnis brachte, dass der sich gegen Oliver Rieger nur mit einem Foul zu helfen wusste. Da stand es allerdings schon 1:0 für die Gäste, weil die TSG ihren ersten ernsthaften Angriff 60 Sekunden zuvor erfolgreich abgeschlossen hatte: Ein weiter Pass des Oberliga-erfahrenen Mittelfeldregisseurs Philipp Leister auf den aufgerückten Außenverteidiger Jonas Christlieb, dessen Flanke Pascal Weidl unbedrängt einschoss – so einfach kann Fußball sein.

Dabei hatte der SC fünf Minuten zuvor selbst eine gute Chance gehabt, um in Führung zu gehen. Nach einem Eckball von Yildizeli wuchtete Mathias Kassaye das Spielgerät per Kopf an die Lattenoberkante. Allerdings war das für geraume Zeit die einzige Situation, in welcher der SC Torgefahr zu erzeugen wusste. Aber auch die Gäste verbuchten bis zur Pause keine klaren Einschussmöglichkeiten, da die Nord-Stuttgarter der größeren spielerischen Klasse ihres Kontrahenten mit viel Wille, Kampfgeist und Laufbereitschaft begegneten.

Eigentlich sollte dieses bis dahin erfolgreiche Konzept auch im zweiten Durchgang greifen. Hätte es vermutlich auch, wenn nicht ein Geniestreich der Gäste den Plan rüde über den Haufen geworfen hätte. Wieder waren es drei Stationen bis zum Tor der TSG: Eckstoß Leister, Rieger legte zurück auf Weidl, der den Ball von der Strafraumgrenze aus mit einem Schuss, an dem es nichts zu verbessern gibt, in den Torwinkel beförderte. Durch diesen Treffer wich der Stammheimer Kampfgeist blanker Konfusion. Zwar rettete Keeper Röhl mit einer Glanztat in der 48. Minute noch gegen Hottmann, aber in der 56. Minute war er beim 3:0 von Daniel Rembold chancenlos. „Jetzt wacht endlich mal auf“, schimpfte Torwart Röhl – und dies durchaus zu Recht – mit seinen Vorderleuten. Der Ruf verhallte ungehört, denn in der 60. Minute verhinderte der Stammheimer Schlussmann erneut mit einer hervorragenden Parade einen Treffer durch Marco Ganzenmüller. Und eine weitere Minute später musste Röhl zum vierten Mal den Ball aus dem Tornetz klauben: Niklas Groiß hatte nach Zuspiel von Rieger freie Bahn und markierte sein sechstes Saisontor.

Der Stammheimer Trainer reagierte mit einem Dreifach-Wechsel, der sich aber nur zu zwei Dritteln auszahlen sollte. Der SC kam zwar besser in die Partie und durch den neu ins Spiel gekommenen Sergio Mavinga auch zu zwei Tormöglichkeiten, aber das lag daran, dass die Gäste schon weitgehend in den Schongang geschalten hatten. Und so übernahmen es die Nord-Stuttgarter selbst, diesen Tag endgültig zu einem rabenschwarzen werden zu lassen. Erst landete ein Rettungsversuch von Schwalb nach Kopfball von Hottmann zum 0:5 im eigenen Netz, dann verabschiedete sich Alexander Herzog acht Minuten nach seiner Einwechslung nach Gelb-Rot vorzeitig vom Geschehen. Er wird in der Partie bei den SF Dorfmerkingen am Samstag fehlen.