Die Heimspiele seines Teams kann SV-Trainer Robert Gitschier (li.) relativ entspannt verfolgen – auswärts sieht das aber anders aus. Foto: Baumann/Leonie Keppler

Robert Gitschier, Trainer des SV Leonberg/Eltingen, spricht über den Auswärtsfluch und das Spiel in Löchgau. „Ich reiße bei einer Niederlage keinem den Kopf ab“, verspricht er.

Die Auswärtsbilanz des SV Leonberg/Eltingen ließt sich wie ein schlechtes Arbeitszeugnis: Hat sich stets bemüht – dreimal in der Fremde gespielt, dreimal verloren. Trainer Robert Gitschier weiß, dass in der Partie an diesem Freitag (19.30 Uhr) beim ungeschlagenen FV Löchgau die Punkte besonders hoch hängen.

 

Herr Gitschier, leidet Ihr Team unter einem Auswärtsfluch?

(Lacht.) Leider ist das Thema schon ein bisschen bei uns in den Köpfen drin, deshalb ist es wichtig, in Löchgau nicht zu verkrampfen. Ein kleiner Vorteil mag für uns sein: In diesem Spiel erwartet keiner etwas von uns, aber natürlich wollen wir mindestens einen Punkt – und wenn die Chance besteht – auch drei Punkte mitnehmen. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen.

So wie der SV zuletzt bei Kellerkind SG Krumme Ebene verloren hat.

Diese Niederlage hat sehr weh getan, sie ärgert mich immer noch – vor allem, weil wir fünf Gegentore kassiert haben.

Marijan Salopek (re.) kehrt nach seiner Sperre zum Spiel in Löchgau in den Kader des SV zurück. Foto: Andreas Gorr

15 Gegentore in sechs Spielen – nur zwei Mannschaften haben mehr kassiert. Auswärtsfluch plus Abwehrproblem?

Sie sprechen es an. Wir müssen defensiv stabiler stehen, deshalb habe ich in dieser Woche im Training darauf den Fokus gelegt. Ziel ist: Wir müssen defensiv einfacher spielen und die gefährlichen Situationen rigoroser klären. In der Abwehr müssen wir nicht schön spielen.

Der SV kassiert zu viele Gegentore

Der zuletzt gesperrte Abwehr-Routinier Marijan Salopek kehrt in die Verteidigung zurück.

Ja, das ist natürlich sehr erfreulich, und auch Joshua Trefz steht wieder zur Verfügung. Das bedeutet, das wir defensiv mehrere Optionen zur Verfügung haben. Dafür fehlt Stürmer Sandro Seeber, der gegen die SG eine Gelb-Rote Karte kurz vor Schluss kassiert hat – der wird uns fehlen, zuletzt hat er uns viel Qualität nach vorne beschert. Hinter den Einsätzen von Fabian Kern und Marco Gritsch stehen noch Fragezeichen – sie schichten und hoffen, dass sie irgendwie noch tauschen können.

Sandro Seeber (li./im Derby gegen die SKV Rutesheim) ist für die Partie beim FV Löchgau gesperrt. Foto: Andreas Gorr

Das heißt, der SV spielt gegen den FV Löchgau nach dem alten Motto: Hinten dicht und vorne hilft der liebe Gott.

Nicht ganz, denn wir wollen schon etwas holen am Freitagabend. Natürlich haben die Löchgauer eine enorme Qualität, schließlich haben sie noch kein Spiel verloren. Aber, wenn man auf die Ergebnisse blickt, sieht man, dass die Spiele alle sehr knapp ausgegangen sind – die letzten drei Partien wurden lediglich mit einem Tor Unterschied gewonnen. Daraus ziehe ich den Schluss: Da ist für uns etwas zu holen.

Irgendwann muss die schwarze Auswärtsserie ja reißen.

Ganz bestimmt, denn man wird kaum in der Landesliga bleiben, wenn man nicht auch auswärts regelmäßig etwas mitnimmt. Abgesehen von dem Spiel bei der SG Krumme Ebene sind wir ja nicht immer schlecht aufgetreten. In Rutesheim haben wir beim 1:4 lange mitgehalten, in Schwäbisch Hall haben wir 80 Minuten in Unterzahl gespielt und nur 1:2 verloren. Wäre schon, wenn wir mit dem Auswärts-Punkten in Löchgau beginnen könnten.

Die Mannschaft kann sich damit gleich auch für das 3:5 vergangenen Sonntag in Gundelsheim rehabilitieren.

Ich erwarte eine Rehabilitation – unabhängig vom Ergebnis. Aber ich verspreche: Ich werde niemandem den Kopf abreißen, wenn wir in Löchgau eine Niederlage kassieren. Wir sind ja noch recht früh in der Saison, da kommen noch einige weitere Chancen.