Nach dem 1:0-Sieg in Weilimdorf ist beim TSV Plattenhardt aus mehreren Gründen die Erleichterung groß.
Weilimdorf - Wären die redensartlichen fallenden Steine der Erleichterung akustisch wahrnehmbar, man hätte es wohl bis nach Hause aufs eigene Sportgelände gehört. Denn es war an diesem Sonntag schon eher ein ganzer Steinschlag, der sich von den Herzen der Landesliga-Fußballer des TSV Plattenhardt löste. „Ein sehr, sehr wichtiger Sieg“, sagte der Trainer Antonino Rizzo nach dem 1:0 im Derby und Kellerduell beim TSV Weilimdorf, bei dem der Kapitän Emre Göcer den entscheidenden Treffer erzielte. Und diese Einschätzung des Coachs galt in mehrerlei Hinsicht.
Erstens haben die Plattenhardter damit eine schwarze Serie beendet. Fünfmal nacheinander hatten sie zuvor auf gegnerischen Plätzen verloren gehabt. Zweitens stehen sie in der Tabelle nun wieder auf einem Nichtabstiegsplatz, bevor sie am nächsten Wochenende spielfrei haben und nur zuschauen können, was die Konkurrenz vollbringt. Drittens distanzierten sie mit dem Ergebnis einen direkten Gegner im Kampf um den Klassenverbleib. Viertens rehabilitierten sie sich für das 1:5-Derbydebakel vom vorangegangenen Spieltag gegen den SV Bonlanden. Und fünftens, das vor allem zu Rizzos Zufriedenheit, stand diesmal eine Mannschaft auf dem Platz, die offenbar verstanden hatte, was die Stunde geschlagen hat.
Diesmal mit großem Kampfgeist
Kämpfen, kratzen, beißen – anders als zuletzt nahm der Vorjahresaufsteiger die geforderten Attribute an. „Vielleicht ein Stück weit mehr als der Gegner“, bilanzierte Rizzo nach einer eben von vielen Zweikämpfen geprägten Partie. Keine Frage: ein fußballerisches Leckerbissen war es nicht, dieses Duell auf dem kleinen Weilimdorfer Kunstrasen. Doch das hatte auch keiner erwartet gehabt.
Zum Matchwinner wurde wie erwähnt der eigentliche Abwehrchef Göcer. Nach Vorarbeit von Denis Kroer und Michael Deutsche schob er den Ball über die Linie (54.). Darüber hinaus waren Torchancen beiderseits dünn gesät. Während die Weilimdorfer ihre beste durch einen Pfostentreffer von Tamer-Harun Fara hatten (85.), scheiterten für die Gäste noch Deutsche und Marcel Stannull in aussichtsreicher Position.
„In einigen Situationen hätten wir es nach Ballgewinnen besser ausspielen können“, sagte Rizzo. Doch das war am Ende nur noch eine Randnotiz. Was zählte, waren die drei Punkte – der Sieg in diesem ersten von zwei „Hinrunden-Endspielen für uns“, wie der Trainer es nennt. Das zweite folgt in zwei Wochen zuhause gegen die SSG Ulm. Einstweilen gilt: alle einmal tief durchatmen.
Plattenhardter Spieler des Spiels
Theofilaktos Spiridopoulos
Er grätschte, er rackerte, er gewann so viele Zweikämpfe wie kein anderer. Vor allem Spiridopoulos stand für die Mentalität, die sein Trainer für den Abstiegskampf gefordert hatte. Einziger Wermutstropfen: er sah zuletzt Gelb-Rot und ist damit nun für ein Spiel gesperrt. (Nominierungen: 1)
TSV Weilimdorf: Ferdek – Raheem, Bozoglu, Plaste, Hut – Woldezion (75. Alaman), Ben-Abdallah, Wojcik, Genc – Gümüssu – Fara. TSV Plattenhardt: Kapaun – Rueff, Göcer, Grun, Kroer – Tokic (75. Rippler), Spiridopoulos, Borchardt, Stannull (88. Gückel) – Deutsche (82. Schaschinek) – Drljo (65. Giambrone).