Der FV Löchgau war schwer zu bremsen: Der Leonberger Außenverteidiger Julian Häusler (Mi.) verfolgt FV-Flitzer Mladen Panic (re.) Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Der Aufsteiger verdient sich mit einer engagierten Leistung ein 0:0 beim FV Löchgau – vor allem die auswärts bislang wackelige Defensive überzeugt beim Remis.

Geht doch! Der SV Leonberg/Eltingen hat am Freitagabend seinen ersten Auswärtspunkt in dieser Landesliga-Saison eingespielt – und das beim noch ungeschlagenen Aufstiegskandidaten FV Löchgau. „Die Punkteteilung ist leistungsgerecht“, fand Trainer Robert Gitschier, „ich werte es als Punktgewinn – der FV hatte zuvor alle seine drei Heimspiele gewonnen.“

 

Damit hat der Aufsteiger seine Auswärtsmisere nach drei Niederlagen in der Fremde beendet, und zwar auf eindrucksvolle Weise. Denn der SV hatte sich in Löchgau nicht in der Defensive versteckt wie ein ängstlicher Igel, sondern stets mitgespielt. „Unser Ziel lautete: wenig Chancen zulassen“, erläuterte Gitschier, „das haben wir erfolgreich getan.“

Joshua Trefz (li./gegen Furkan Yumurtaoglu) war eine feste Säule in der Leonberger Innenverteidigung. Foto: Baumann/Julia Rahn

Nach elf Gegentore in drei Auswärtspartien hatte der Coach die Huub-Stevens-Devise ausgerufen: Die Null muss stehen. Bislang stand sie lediglich beim 3:0-Auftaktsieg gegen den TSV Ilshofen. Vor allem in der ersten Hälfte hatten die Gäste die Marschroute umgesetzt wie ein Musterschüler die Hausaufgaben erledigt. In der Defensive blieb die Viererkette meist stabil, wenn es zu kritisch wurde, wurde die Kugel in Kreisliga-B-Manier weggebolzt. Die trickreichen FV-Außenflitzer Mario Andric und Ivanilson Guerra Matias bereiteten den Verteidigern jedoch ihre liebe Mühe – Häusler hatte gegen den wuseligen Ex-Heimerdinger Guerra Matias einen schweren Stand, letztlich brannte nichts an im Strafraum des SV.

Gute Arbeit gegen den Ball

Nur einmal wurde es in Durchgang eins brenzlig, als Lukas Mann flankte und Andric um Zentimeter übers SV-Tor köpfte (45.). „Alle haben gut gegen den Ball gearbeitet“, lobte Robert Gitschier den Lauf- und Einsatzeifer seiner Truppe. Doch das ist nur die Hälfte der Geschichte des Premieren-Punktes in der Fremde – denn durch regelmäßige Nadelstiche im Angriff sorgte die Offensiv-Abteilung für Entlastung und demonstrierte den Löchgauern, dass man In Leonberg nicht nur leidenschaftlich verteidigen kann.

Leidenschaftliche Zweikämpfe: Marvin Hampel vom SV Leonberg/Eltingen (li.) gegen den Löchgauer Komninos Delkos Foto: Baumann/Julia Rahn

Schon vor der Halbzeit hatten Marijan Salopek (3.) und Patrik Hofmann (38.) jeweils mit einem Kopfball nach einer Ecke gute Möglichkeiten zur Führung ausgelassen. Auch Ennio Ohmes aus fünf Metern per Kopf (66.) sowie Mathias Falch (69.) und Julian Häusler (73.) mit ihren Schüssen aus dem Hinterhalt (wie anno 1954 Helmut Rahn) belegten, dass der SV nicht zwingend mit einem Punkt zufrieden war. „Wir sind in jedem Spiel für ein Tor gut“, betonte Kapitän Marco Seufert nach dem Schlusspfiff, „heute hat es mal nicht geklappt, aber den Punkt nehmen wir gerne mit.“

SV Leonberg/Eltingen geriet nie ins Schlingern

Zwar hatte auch der FV Löchgau in der intensiveren und mitunter hektischen zweiten Hälfte seine Gelegenheiten, die größte ließ Christian Stagel Alberto aus, der nach einer Matias-Flanke aus fünf Metern frei vor dem SV-Tor den Ball nicht ordentlich traf (62.). Dass die Hausherren mehr Ballbesitz hatten, das „hatten wir so auch einkalkuliert“, befand Gitschier. Wichtig war: Der SV Leonberg/Eltingen geriet nie ins Schlingern.

SV-Trainer Robert Gitschier freute sich über den verdienten Punktgewinn. Foto: Baumann/Julia Rahn

Nun ist der Auswärtsknoten erstmal geplatzt, die Flut der Gegentore eingedämmt. Nach dem Heimspiel gegen Satteldorf am Samstag (15.30 Uhr) folgt am 11. Oktober die fahrt nach Pleidelsheim – auch dort dürfte die Huub-Stevens-Devise wieder gelten.

SV Leonberg/Eltingen: Bär – Häusler, Salopek, Trefz, Falch – Seufert, Schmidt, Hampel (85. Gäckle), Weeber (70. Nufer) – Ohmes (87. Jumbam), Hofmann (90+3 Tchuidjou).