In der Kreisliga A 2 hat nach der offensiv-starke SV Leonberg/Eltingen II den zweiten Rang erobert. Der TSV Heimerdingen II ist nach der vierten Pleite Tabellenletzter.
Nach dem nächsten Kantersieg hat der offensivfreudige SV Leonberg/Eltingen II vorläufig den Relegationsplatz übernommen. Der TSV Heimerdingen II ist nach der vierten Pleite im vierten Spiel neuer Tabellenletzter, auch der SV Gebersheim kann erneut nicht gewinnen. Dafür feiern Gerlingen und Höfingen ihre ersten Erfolge und verlassen die Abstiegsränge.
TSV Münchingen dankt Torhüter Röhrich
Die Kreisliga A 2 bleibt torfreudig, an den ersten vier Spieltagen fielen im Schnitt 30 Tore in den jeweils sieben Partien. Davon war zum Auftakt des vierten Spieltags jedoch nicht viel zu sehen, der TSV Münchingen II schlug den KSV Renningen im Duell der Aufsteiger mit 1:0. Bereits in der 8. Spielminute vollendete Arber Halitjaha einen Konter über die rechte Seite zum Siegtor. Noch vor der Pause hätte Yannick-Noah Kansy nachlegen können, scheiterte jedoch mit einem Foulelfmeter an Renningen-Keeper Vitali Mositschuk. Trotz weiterer Chancen im zweiten Durchgang konnte die TSV-Zweitvertretung nicht mehr nachlegen, teilweise scheiterten die Spieler am gut aufgelegten Mositschuk, teilweise im Ausspielen der Möglichkeiten an sich selbst. Kurz vor Spielende rettete Torwart Nikolaos Röhrich mit einer starken Parade gegen Renningens Levent Cemil Cakaloglu den Sieg für den TSV. Trainer Gianluigi Rufrano haderte mit der Chancenverwertung seines Teams, sah den knappen Sieg dennoch als verdient an.
SV Leonberg/Eltingen trifft erneut sechsmal
Knappe Siege sind in dieser Saison ein Fremdwort für die zweite Mannschaft des SV Leonberg/Eltingen. Nach der Auftaktniederlage beim KSV Renningen erzielte die Mannschaft von Trainer Sebastian Kohler in jedem Spiel mindestens sechs Treffer und stellt aktuell die beste Offensive der Kreisliga A2. „Wir wollen offensiv spielen, weil wir auch die Qualität haben“, betonte der Coach. Wie bereits in der Vorwoche in Höfingen feierte die Mannschaft auch gegen den TSV Heimerdingen II einen 6:3-Sieg. Nach einer spieldominanten Anfangsphase eröffnete Youssef El-Guerch nach einem Steckpass von Marlon Köhler in der 13. Minute den Torreigen, danach kippte die Partie jedoch erstmal.
Trainer Kohler bemängelte, man habe aufgehört Fußball zu spielen, sei nervös geworden, was der Gegner entsprechend ausgenutzt habe. In Minute 21 glich Atakan Celik aus, Gezim Nimoni brachte die Gäste in der 33. Minute in Führung, mit der Heimerdingen auch in die Pause ging. Aus dieser kam die Heimmannschaft deutlich besser heraus und drehte die Begegnung mit drei Treffern in 10 Minuten. Erst verwandelte Orhan Tekin einen Handelfmeter zum Ausgleich (56.), dann veredelte Jona Trefz einen Steckpass von Gentian Lipaj zur Führung (60.), die El-Guerch nach einer hohen Balleroberung gegen den Torwart ausbaute (66.).
Sein drittes Tor erzielte El-Guerch nach einem weiteren Steckpass von Lipaj und legte noch den zweiten Treffer von Trefz zum Endstand auf, das zwischenzeitliche 5:3 durch Luka Banas blieb Ergebniskosmetik. Topscorer El-Guerch (acht Scorer in vier Spielen) führte das Team damit zum dritten Sieg in Serie. Sein Trainer führte den schmalen Kader des Gegners, die zur Pause Torwart Tom Kaczmarek für den verletzten Serhat Ismet Karasan aufs Feld schicken mussten, als Relativierung für das deutliche Ergebnis an. „Es hätte auch anders laufen können, wenn sie einen größeren Kader gehabt hätten“, verwies Kohler auf den Gegner, der mit nur 13 Akteuren angereist war. Der Erfolg hebt die SV-Zweite damit auf den zweiten Tabellenplatz.
SV Gebersheim ersatzgeschwächt
Den ersten Platz verteidigte Drita Kosova Kornwestheim, der Tabellenführer bleibt als einzige Mannschaft auch im vierten Spiel siegreich. Gegen den ersatzgeschwächten SV Gebersheim gewannen die Kornwestheimer mit 2:0. Über eine Halbzeit blieben die von Trainer Kai Liedtke defensiv eingestellten Gebersheimer unbezwungen, in der 63. Minute brach Muhamet Muzliukaj den Bann und schoss Drita aus dem Rückraum in Führung. „Da darf niemals ein Gegner durchkommen“, kritisierte Liedtke das Abwehrverhalten seiner Spieler, die den Vorlagengeber zu zweit nicht hatten bändigen können. Auch den Torschützen selbst hätte man nicht gut verteidigt, meinte der Trainer.
Zehn Minuten nach dem Führungstor profitierte Spielertrainer Spetim Muzliukaj von einem Aufbaufehler in der SV-Defensive und erhöhte auf 2:0. „Es ist nicht so, dass der Gegner die Sterne vom Himmel gespielt hat, es waren viele lange Bälle dabei. Die Tore kriegen wir zu einfach“, klagte SV-Trainer Liedtke. Im Vergleich zur knappen Niederlage gegen den TSV Münchingen II sah er jedoch eine deutliche Verbesserung in den Grundlagen, die er nach der Niederlage in der Vorwoche eingefordert hatte. „Hätten wir so gegen Flacht oder Münchingen gespielt, hätten wir sicher zweimal drei Punkte eingefahren“, meinte der Coach. Das harte Startprogramm für seine Mannschaft ist noch nicht überstanden, Liedtke bleibt kämpferisch: „Wir brauchen das erste Erfolgserlebnis am Sonntag gegen Rutesheim.“
SKV Rutesheim: Keeper wehr zwei Elfmeter ab
Die zweite Mannschaft der SKV Rutesheim hat sich für die Gebersheimer bereits warmgeschossen, nach dem Misserfolg gegen Kornwestheim blieb die Mannschaft von Tobias Germanus gegen die SpVgg Weil der Stadt mit 5:2 der Sieger. „Wir wollten ganz anders in das Spiel starten als gegen Drita“, sagte Germanus, der bereits nach vier Minuten über den Führungstreffer durch Sebastian Häußler jubeln durfte. Im Anschluss kam Weil der Stadt besser in die Partie, hatte phasenweise die Platzhoheit inne und zeigte den Hausherren mehrfach die Schwachstellen in der Abwehr auf, jedoch ohne abschließenden Erfolg. Der Knackpunkt erfolgte rund um die Pause. In der 43. Minute erhöhte Ioannis Savvoulidis nach einer Hereingabe von rechts, in der Nachspielzeit schnürte Häußler seinen Doppelpack und schickte den Gegner mit einem 0:3 in die Kabine.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff erhöhte Tim Mendler dann auf 4:0, die drei Treffer wirkten spielentscheidend. Nachdem Savvoulidis in der 56. Minute sein zweites Tor erzielte, begann Germanus mit der Rotation, bis zur 80. Minute wechselte der Trainer fünfmal, unter anderem tauschte er am Ende beide Innenverteidiger aus. Dadurch wurde die Schlussphase nochmal hektisch, Torwart David Feddersen wehrte zweier Minuten zwei Strafstöße ab, musste beim zweiten jedoch im Nachschuss durch Samet Ceviker hinter sich greifen (83.). Der Stürmer legte in der Nachspielzeit einen zweiten Treffer nach, was an der deutlichen Klatsche jedoch nichts mehr ändern konnte.
Germanus war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, betonte aber: „Es war weniger meine Mannschaft so viel besser als letzte Woche, sondern der Gegner deutlich schlechter.“ Weil der Stadt habe weder die individuelle Klasse noch den Willen von Drita Kosova gezeigt, sei vor allem in der Abwehr mit dem Rutesheimer Tempo überfordert gewesen. Der Trainer führte aus: „Der Gegner hat uns deutlich mehr machen lassen und hatte bei weitem nicht das Niveau wie Kornwestheim. Weil der Stadt hatte nicht die Klasse und die körperlichen Vorteile gegen uns und waren spielerisch auf wenige Spieler reduziert.“ Dennoch sei der Gegner grade in der Schwächephase der ersten Hälfte unangenehm gewesen.
Wildes Spiel bei der SpVgg Warmbronn
Unangenehm endete auch das Auswärtsspiel in Warmbronn für den TV Möglingen. In einem weiteren torreichen Spiel triumphierte die SpVgg mit 4:3. Warmbronns Spielertrainer Felix Raith sah ein „wildes Spiel“, in dem Möglingen besser in die Partie fand. Ab der 20. Minute fand der Gastgeber dann besser ins Spiel, in Minute 30 bediente Petrus Erhardt Glöditzsch nach einem Konter den mitgelaufenen Mauriz Röckle, der Warmbronn in Führung schoss. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff das gleiche Spiel umgekehrt, Glöditzsch verwertete eine Flanke von Röckle zum 2:0. Ein trügerischer Pausenstand, das sah auch Raith. „Ich habe in der Halbzeit angemahnt, dass 2:0 sehr gefährlich ist und genau so kam es dann auch.“
In der 59. Minute war Ismetcan Caglayan mit einem hohen Abschluss über Warmbronns Schlussmann Fynn Jannis Kleinschmidt erfolgreich, den Ausgleich besorgte Luca Daniele Marino auf ähnliche Weise in Minute 76, „zwei blöde Gegentore, beide unhaltbar“ monierte Raith. Dann schlug die Stunde von Morten Sigle. Der eingewechselte Offensivspieler, der Warmbronns zweiter Mannschaft entstammt, traf in der 79. Spielminute aus kurzer Distanz zur Führung und legte seinen zweiten Treffer nur fünf Minuten später nach. Großer Jubel bei der SpVgg, aber das Spiel war noch nicht vorbei.
Marcel Gurth stocherte in der 90. Minute eine Flanke ins Warmbronner Tor, es folgte eine sechsminütige Nachspielzeit. Raith selbst rettete noch einen Ball von der Linie, im direkten Gegenzug verpasste seine Mannschaft den fünften Treffer. „Wir müssen eigentlich mindestens sechs Tore machen“, meinte der SpVgg-Coach, der seine Mannschaft als den verdienten Sieger betrachtete. Inklusive der beiden Pokalerfolge bleibt Warmbronn damit als einzige Mannschaft der Kreisliga A2 in dieser Saison wettbewerbsübergreifend unbesiegt.
Serie der TSF Ditzingen endet
Den TSF Ditzingen ist dies zumindest in den ersten drei Ligaspielen gelungen, doch diese Serie fand in Höfingen ein jähes Ende, der TSV schickte die Gäste bei der Rückkehr von Spielertrainer Kevin Sturm mit 0:3 nach Hause. Für Höfingens Trainer Marco Russo gab es doppelten Grund zur Freude. Nicht nur gibt sein TSV mit dem ersten Saisonsieg das Schlusslicht an den TSV Heimerdingen II ab, den Erfolg verdankt er dazu noch maßgeblich seinen Söhnen. Der 19-jährige Kenai Giuliano erzielte in der 36. Minute nach einer Flanke von Yannik Hueber den Halbzeitstand; sein fünf Jahre älterer Bruder Gianluca zog in Minute 57 einen Foulelfmeter, den er zum 2:0 selbst verwandelte. Die beiden Brüder waren laut Aussage ihres Vaters erstmals beide in einem Spiel erfolgreich, nachdem sie bereits seit Jahren zusammen auf dem Feld standen.
Danny Schweizer bediente in der 65. Minute nach einem Konter den Höfinger Top-Torjäger Zinedin Latifovic, der mit einem Lupfer über TSF-Keeper Paul Grahle sein drittes Saisontor erzielte. „Das tut schon gut, das war eine Genugtuung“, äußerte sich Coach Russo erleichtert nach dem Premierensieg. Seine Mannschaft habe sich mit einer disziplinierten Leistung den Sieg verdient, vor allem in Hälfte zwei habe man die besseren Chancen gehabt. Über den doppelten Torerfolg seiner Söhne meinte Russo: „Das ist natürlich toll, wenn man das erleben darf, dann noch mit einem Sieg.“ Mit diesem Sieg holt der TSV Höfingen die ersten Punkte der Saison und verlässt die Abstiegsränge.
TSV Flacht bleibt auf Abstiegsrang
Auf diesen verweilt weiterhin der TSV Flacht, der auch das Heimspiel gegen den FC Gerlingen nicht gewinnt. Die Gäste behalten mit 2:0 die Oberhand. „Wir haben uns auf ein sehr kampfbetontes Spiel eingestellt“, erzählt FC-Trainer Daniel Bersaglio. Dieser Kampf ging früh nach hinten los, bereits in Minute zwei zeigte Schiedsrichter Horst Schulz nach Foul an Josip Kulijer auf den Punkt. Tim Grötzinger verwandelte souverän zur Führung für den FC. Mehr kam im ersten Durchgang nicht zustande, erst in der 53. Minute bezwang Gerlingens Kapitän Marvin Miek den Flachter Schlussmann Jonas Welting per Kopf nach Freistoßflanke von Nicolas Müller.
Bersaglio sah vor allem in Durchgang eins offensiv wenig Gefahr des Gegners und meinte: „Ungefährdet und, das hört sich immer blöd an, wenn es der Trainer sagt, aber völlig verdient gewonnen.“ Vor allem gegen die eigene Defensive habe Flacht kein Mittel gefunden, auch die FC-Offensive sei effizienter aufgetreten, lautete die Analyse des Siegers.
Team der Woche
Auf dem Online-Portal FuPa werden in der Elf des Spieltages vor allem die offensiven Bemühungen der Zweitvertretungen honoriert, sieben von elf Akteuren kommen von Rutesheim II oder Leonberg Eltingen II. Allein sieben Treffer entfallen auf die Doppelpacker Häußler, Savvoulidis (Rutesheim), Trefz (Leonberg/Eltingen) und Dreierpacker El-Guerch (Leonberg/Eltingen). Dazu gesellen sich auch Rutesheims Tomas Gioia und die beiden Leonberg/Eltingen-Spieler Tekin (1 Tor) und Lipaj (2 Vorlagen). Für die erstmalig erfolgreichen Gerlinger stehen Torschütze Grötzinger und Dominik Smolarek im Aufgebot, Höfingens Kim Witte bekommt den Platz im Tor nach seinem ersten Saisonspiel ohne Gegentor. Komplettiert wird das Team der Woche durch den Münchinger Siegtorschützen Arber Halitjaha.
Die Torfabrik aus Leonberg/Eltingen steht am kommenden Wochenende still, doch es warten einige weitere spannende Begegnungen. Der strauchelnde SV Gebersheim will sich mit den offensivfreudigen Rutesheimern messen, der TSV Flacht will sich im Keller beim TSV Höfingen endlich Luft verschaffen und die TSF Ditzingen wollen bei den punktlosen Heimerdingern zurück in die Erfolgsspur finden.