Zum Auftakt steht am Sonntag ein Nachholspieltag auf dem Programm. Foto: Avanti/Ralf Poller

Zugänge? Abgänge? Ziele? Problemzonen? Wir beleuchten die Situation bei den Filderteams TV Echterdingen II, FV Germania Degerloch und 1. FC Lauchhau-Lauchäcker.

Filder/Stuttgart -

TV Echterdingen II

Jugend forsch. Mit einem Durchschnittsalter von knapp 21 Jahren ist der zweiten Mannschaft des TV Echterdingen ein inoffizieller Titel heuer wohl nicht zu nehmen: der des besten Grünschnabel-Ensembles der Liga. Ein anderer und in diesem Fall dann offizieller Titelgewinn scheint auch noch möglich, nämlich jener in der Meisterschaftsrunde. Schließlich liegt die gelb-schwarze Rasselbande als Tabellendritter hinter dem Führungsduo TSV Plattenhardt II und SGM ABV/TSV 07 Stuttgart in Lauerstellung. Jedoch: größere Ambitionen will der Trainer Martin Kittelberger nicht formulieren. „So komisch das nach Außen hin klingen mag: Unsere Philosophie in der U 23 gilt vornehmlich der Ausbildung und Förderung unserer Spieler. Wir wollen die Jungs Schritt für Schritt an höhere Aufgaben heranführen – und das zählt für uns deutlich mehr als Meistererfolge und Aufstiege“, sagt Kittelberger.

In Mats Heienbrok und Marco Wanes haben zwei seiner bisherigen Azubis nun intern diesen nächsten Schritt gemacht. Sie sind in den Echterdinger Landesligakader aufgerückt. „Sportlich betrachtet tut uns dieser Verlust natürlich enorm weh“, sagt der Coach. Es sei aber zugleich die Chance für andere Kandidaten, die entstandenen Lücken zu füllen – unter anderen auch für die beiden U-19-Talente Fynn Gersch und Loris Grassi, die Kittelberger wiederum in sein Aufgebot befördert hat.

Dass der eigene Punktspielauftakt erst am 5. März ist, darüber ist der Coach froh: Aktuell befinden sich zehn Spieler in Corona-Quarantäne. Länger fällt Patrik Sapina aus: Der Abwehrmann hat sich vor zwei Wochen in einem Testspiel einen Kreuzbandriss zugezogen.

Auftaktspiel: TV Echterdingen II – TB Untertürkheim II (Sonntag, 5. März)

FV Germania Degerloch

Mehr als 30 Spieler stehen dem Trainer Alexander Malchow in seinem aktuellen Kader zur Verfügung – zumindest vom Papier her. Die tatsächliche Anzahl fällt deutlich geringer aus. In Wirklichkeit hat der Coach des Tabellenachten FV Germania Degerloch vor dem Wiederbeginn einige Personalsorgen. So hat sich vor Weihnachten in Leon Kottmann sein in dieser Saison mit zehn Treffern bislang bester Torschütze aus privaten und beruflichen Gründen nach München verabschiedet. Und zwei weitere wichtige Figuren fehlen zum Auftakt ebenso. Der Mannschaftskapitän Christoph Keller fällt mit einer Coronainfektion aus. Und wohl noch länger muss Bastian Malchow passen – im Übrigen weder verwandt noch verschwägert mit seinem Trainer. Der Ex-Oberligakicker mit Bremer Wurzeln hat sich zwei Tage vor dem Trainingsauftakt im Januar beim Kick unterm Hallendach eine Knöchelverletzung zugezogen.

Gleichwohl: „Es gibt keinen Grund zum Jammern. Unser Kader ist groß genug, nun gilt es eben zu improvisieren“, sagt Alexander Malchow. Immerhin hat er in der Winterpause für die beiden Aktiventeams seines Vereins insgesamt auch fünf Neuzugänge dazubekommen. Darunter befinden sich in Carl Cristian und Victor Gade Amstrup zwei Dänen, die es studienbedingt in die Landeshauptstadt verschlagen hat.

Wie der Trainer den bisherigen Saisonverlauf einordnet? „Nach einem richtig starken Saisonstart sind wir etwas in ein Loch gefallen. Aus diesem sind wir in unseren letzten Partien vor der Winterpause aber wieder herausgekrabbelt – und wollen jetzt vornehmlich unser Polster auf die Abstiegszone weiter ausbauen“, sagt Malchow.

Auftaktspiel: FV Germania Degerloch – VfL Stuttgart (So 15.30 Uhr)

1. FC Lauchhau-Lauchäcker

Hilfe, akute Abstiegsgefahr. Im Vaihinger Westen läuten die Alarmglocken. Mit lediglich zehn Zählern aus den bisherigen 14 Saisonpartien steht der Tabellenvorletzte 1. FC Lauchhau-Lauchäcker mit dem Rücken zur Wand. Und zum Wiederbeginn geht es nun obendrein gleich noch gegen einen der Meisterschaftsfavoriten, die zweitplatzierte SGM ABV/TSV 07 Stuttgart. „Wir sind uns der schwierigen Situation natürlich bewusst, wollen aber trotzdem alles versuchen, um das Blatt vielleicht doch noch zu wenden“, sagt der leidgeprüfte Trainer Daniel Campo. Leidgeprüft deshalb, weil ihm und den Seinen in der laufenden Saison das Verletzungspech wie ein klebriger Kaugummi an den Schuhen zu haften scheint. Unverändert hat Campo eine ellenlange Liste an Ausfällen zu beklagen. Darunter befinden sich auch drei Patienten, die in dieser Runde wohl überhaupt nicht mehr zum Einsatz kommen werden. So haben sich Sedat Üstün und Kevin Gawecki in der Hinserie jeweils einen Kreuzbandriss zugezogen. Ebenso zu den Langzeitausfällen zählt der Abwehrmann Murat Yazici, in seinem Fall wegen einer Meniskusverletzung.

Neuzugänge gibt es in Campos Kader keine. „Wir mussten und werden wohl auch weiterhin ständig improvisieren müssen“, sagt der Trainer, der sich nach eigenen Worten nicht erinnern kann, irgendwann einmal an zwei aufeinanderfolgenden Spieltagen dieselbe Startelf ins Rennen geschickt zu haben. Jedoch: die Flinte ins Korn zu werfen, das ist nicht seine Sache. „Wir nehmen den Kampf an und werden uns möglichst teuer verkaufen“, gibt sich Campo angriffslustig. Und zumindest vom Punkteabstand her ist auch noch nichts verloren.

Auftaktspiel: 1. FC Lauchhau-Lauchäcker – SGM ABV/TSV 07 Stuttgart (So 15 Uhr)