Stürmer Enes Coskun war mit seinen fünf Treffern maßgeblich am 7:0-Sieg seiner TSG Esslingen gegen die SG Eintracht Sirnau in der Fußball-Kreisliga A beteiligt.
Hätten die Zuschauer in der zweiten Spielhälfte nur auf die Trainer geachtet, so wären sie zu dem Entschluss gekommen, dass es für die TSG Esslingen im Kreisliga-A-Spiel gegen die SG Eintracht Sirnau nicht gut läuft. Denn TSG-Trainer Michael Lattacher schüttelte immer wieder unzufrieden mit dem Kopf und gab lautstark Anweisungen. Sein Gegenüber, SGE-Trainer Klaus Schipke, stand dagegen recht still an der Seitenlinie. Doch eigentlich war das Spiel hier längst entschieden: Am Ende verzeichnete die TSG einen 7:0 (4:0)-Kantersieg.
TSG-Coach Michael Lattacher trotz Kantersieg unzufrieden
Grund für die Unzufriedenheit Lattachers waren einige Momente, in denen seine Spieler nach der frühen 6:0-Führung kurz nach Wiederanpfiff sich leichte Fehler erlaubten, den Ball nicht mehr gut durch die Reihen laufen ließen und immer wieder in unnötige Zweikämpfe mit den Sirnauern gingen. Doch das ist bei solchen deutlichen Spielständen in allen Fußballklassen immer wieder zu beobachten.
Doch der Reihe nach: Bereits nach wenigen Minuten kombinierten sich die TSG-Spieler das erste Mal gefährlich am Strafraum der SGE durch, Coskun lief sich frei und schob unbedrängt zur 1:0-Führung ein (6.). Wenig später tauchte die TSG erneut gefährlich vor dem Kasten von SGE-Keeper Morris Heinze auf – doch dieses Mal strich der Ball knapp am Gehäuse vorbei. Dann aber ging es Schlag auf Schlag. Die Esslinger überrumpelten ein ums andere Mal die Sirnauer Defensive und legten Tor um Tor nach – der agile Coskun, den die SGE-Abwehr zu keiner Zeit in den Griff bekam, stand immer goldrichtig: 2:0 (27.), 3:0 (31.), 4:0 (33.). Nennenswerte Angriffe der Sirnauer waren bis dahin praktisch nicht zu sehen.
Das Esslinger Schützenfest ging weiter
Und nach der Pause ging es direkt so weiter. Keine zwei Minuten waren absolviert, da staubte Coskun nach einem Schuss von Stephen Opare erneut ab: 5:0 für das Heimteam (47.). Doch damit nicht genug. Die TSG-Akteure machten weiter Druck und bekamen nur kurz darauf einen Foulelfmeter zugesprochen, den Georgios Vasileiadis sicher zum 6:0 verwandelte (50.). Danach nahmen die TSG-Spieler deutlich an Tempo raus – und es kam zu den bereits oben geschilderten Szenen. „Wir haben dann in den Verwaltungsmodus geschaltet und dadurch etwas den Faden verloren“, fasste TSG-Spieler Etienne Balthasar den weiteren Verlauf der Partie zusammen. Sirnau kam etwas auf, erspielte sich aber keine klaren Chancen. SGE-Trainer Schipke hatte das Spiel schon vor dem Anpfiff abgehakt und war auch bedient: „Wir wussten, dass wir heute nicht konkurrenzfähig sind, denn wir mussten zehn Spieler ersetzen. Ich hatte gehofft, dass wir das Spiel verlegen können, aber das ist uns leider nicht gelungen. Das ärgert mich mehr als diese Niederlage.“
Ersatzgeschwächte Sirnauer
Gegen Ende der Partie zogen die Gastgeber das Tempo nochmals etwas an und erspielten sich noch die ein oder andere Chance. Kurz vor dem Schlusspfiff erlief Opare einen Steilpass und wurde von Keeper Heinze im Strafraum von den Beinen geholt. Beim fälligen Elfmeter kam es dann zum Torhüterduell: Robin Harnisch gegen Heinze – und der TSG-Keeper verwandelte sicher und erzielte damit seinen ersten Pflichtspieltreffer im TSG-Trikot und gleichermaßen den Endstand zum 7:0 (89.). „Für Robin freut es mich extrem, dass er getroffen hat und wir auch hinten zu Null gespielt haben“, erzählte ein gut gelaunter Balthasar in seinem souveränen Premieren-Interview, „jetzt können wir kommende Woche mit breiter Brust zum Spitzenspiel nach Reichenbach fahren.“
TSG Esslingen: Harnisch – Russ (63. Özdemirli), Fischer, Caggiano (74. Woldemariam), Papasaul – Vasileiadis, da Costa Araujo (83. Lochner), Kohler (46. Opare), Passen – Coskun (74. Aydemir), Tunc.
SG Eintracht Sirnau: Heinze – Käß, Ongerth, Asare (39. Blum), Spieth – Gschwendtner, Perret (46. Sevimli), Sauter, Traier (67. Mito), Plodek (74. Daghmoush) – Basal.
Schiedsrichter: Hayati Ilceli (Güglingen).
Zuschauer: 30.
Tore: 1:0 Coskun (6.), 2:0 Coskun (27.), 3:0 Coskun (31.), 4:0 Coskun (33.), 5:0 Coskun (47.), 6:0 Vasileiadis (50., Foulelfmeter), 7:0 Harnisch (89., Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Kohler, Lochner, Co-Trainer Nardella / Spieth, Heinze, Blum.
Beste Spieler: Coskun, Caggiano / Heinze .