Andreas Hinkeln war von 1992 bis 2006 beim VfB. Foto: Baumann

"Irgendwann schließt sich vielleicht wieder der Kreis“, sagt der Rechtsverteidiger von Celtic Glasgow.

Glasgow/Berlin - Stuttgart, Spanien, Schottland - und bald wieder zurück in die Heimat? Nach fünf Jahren im Ausland steht der ehemalige deutsche Nationalspieler Andreas Hinkel vor einer Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. „Es gibt Anfragen aus Deutschland. Die Bundesliga ist für mich immer interessant“, sagte der Abwehrspieler von Celtic Glasgow am Freitag.

Nach seinem Kreuzbandriss trainiert der frühere Profi des VfB Stuttgart seit zwei Wochen wieder mit der Mannschaft - und wartet ungeduldig auf sein Comeback. „Ich bin topfit“, sagte der 29-Jährige. Die Operation beim Kniespezialisten Richard Steadman in den USA und die anschließende Reha bei Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt seien „perfekt“ verlaufen. Eine Rückkehr an diesem Sonntag im „Old Firm“ gegen den Erzrivalen Glasgow Rangers kommt noch zu früh, aber in der kommenden Woche will Hinkel nochmals in den Titelkampf eingreifen. Dann könnte nach drei Jahren am Saisonende Schluss sein.

"Bis jetzt kam noch nichts von Celtic"

Hinkels Vertrag bei Celtic läuft im Sommer aus. „Bis jetzt kam noch nichts von Celtic. Ich kann mir auch vorstellen, hier zu verlängern. Aber dass mein Vertrag ausläuft, wissen viele. Mein Berater steht in Kontakt mit einigen Clubs“, betonte der 29-Jährige. Nach dpa-Informationen haben mindestens drei Vereine aus der ersten Liga grundsätzliches Interesse an einer Verpflichtung Hinkels.

Natürlich gebe es „einen Wunschverein“, sagte Hinkel, der noch regelmäßigen Kontakt zum VfB pflegt und im schwäbischen Backnang geboren ist. Aber er sei „ein offener Typ und offen für Gespräche“. „Ich bin ein Kind der Bundesliga, da groß geworden und rausgekommen. Schon immer war mir klar, dass ich die Erfahrung im Ausland machen wollte, aber irgendwann schließt sich vielleicht wieder der Kreis.“

Hinkel gehörte beim VfB zu den „Jungen Wilden“ um Kevin Kuranyi und Torwart Timo Hildebrand, die 2003 deutscher Vize-Meister wurden. Bis 2006 spielte der gebürtige Schwabe in Stuttgart, ehe er zum FC Sevilla nach Spanien wechselte. Seit Januar 2008 steht er beim schottischen Traditionsclub Celtic unter Vertrag und war bis zu seiner Verletzung im August 2010 eine feste Größe im Team.

"Insgesamt war die Zeit bei Celtic eine schöne Zeit"

Insgesamt 21 Mal trug er das Trikot der DFB-Elf und war 2004 im Kader für die EM in Portugal. Die WM 2006 in Deutschland und 2010 in Südafrika verpasste er ebenso wie die EM 2008 in Österreich und der Schweiz. Im September 2008 feierte der rechte Außenverteidiger ein überraschendes Comeback und absolvierte drei weitere Länderspiele.

Obwohl er durch seine Wechsel ins Ausland aus dem Fokus der öffentlichen Wahrnehmung in der Heimat geriet, bereut Hinkel den Schritt nicht. „Ich würde es wieder so machen“, sagte der Vater einer anderthalbjährigen Tochter und eines vier Monate alten Sohnes.

Die Namen möglicher Interessenten aus der Bundesliga nennt Hinkel nicht, sein Berater führt im Moment die Gespräche. „Wir können mit Celtic das Double holen, dem ordne ich erst einmal alles unter“, sagte der Schwabe - und verrät dann doch seine klare Präferenz: „Insgesamt war die Zeit bei Celtic eine schöne Zeit.“