Tim Lämmle spielt die gegnerischen Mannschaften in der Kreisliga A 2 regelmäßig schwindlig. Hier lässt er die Abwehr des TV Bempflingen alt aussehen. Foto: Horst Rudel

Tim Lämmle schießt die Sportfreunde Dettingen fast im Alleingang an die Schwelle zur Bezirksliga. Im Saison-Finale kämpft die Mannschaft um den direkten Aufstieg.

Dettingen - Ein lupenreiner Hattrick ist Tim Lämmle vor einer Woche im Spiel gegen den FC Nürtingen 73 gelungen. Der Stürmer der Sportfreunde Dettingen schoss in der ersten Halbzeit drei Tore. Am Ende gingen beim 7:3-Auswärtssieg der Dettinger allein sechs Treffer auf das Konto von Tim Lämmle.

Der Stürmer hat 56 von bisher 89 Toren erzielt

Der Torregen zeigt die Bombenform, in der sich der Angreifer befindet. Von den bisher 89 Toren der Dettinger in dieser Saison hat Tim Lämmle 56 geschossen. Das ist einsame Spitze in der Kreisliga A. Ob es sich dabei um einen Allzeitrekord handelt, ist zwar nicht zweifelsfrei zu belegen. Rekordverdächtig ist diese Anzahl aber allemal. „Ich will in jedem Spiel mindestens zwei Buden machen“, beschreibt Tim Lämmle seinen Torhunger. Dieser ist noch nicht gestillt. Im letzten Spiel diesen Samstag zuhause gegen den VfB Neuffen soll es erneut rumpeln. Denn im Saison-Finale geht es für die Dettinger um den Sprung in die Bezirksliga.

Aus eigener Kraft können die Sportfreunde zwar nicht mehr Meister werden. Doch ein Sieg ist die Voraussetzung dafür, um den TV Neidlingen auf den letzten Metern vielleicht noch abzufangen. Die Neidlinger, die zuhause gegen die kampfstarke Germania Schlaitdorf ran müssen, führen die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung an.

Spätestens in der Relegation soll es klappen

Wird Dettingen am Ende Zweiter, geht es in die Relegation. Dort standen die Sportfreunde schon in der vergangenen Spielzeit, unterlagen jedoch Plochingen. Das Spiel damals stand unter einem ungünstigen Stern, nachdem der Dettinger Leistungsträger Andreas Schmid gleich in den Anfangsminuten mit einer schweren Verletzung vom Platz musste. „Diesmal packen wir das“, strahlt Tim Lämmle Zuversicht aus. Der Vollblutstürmer, der in diesem Monat 28 wird, will mit einem Aufstieg auch Heiko Blumauer ein Abschiedsgeschenk machen. Der langjährige Dettinger Trainer hört nach dieser Spielzeit auf und trainiert danach die F-Jugend.

Lämmle und Blumauer kennen sich seit langem. „Er hat einen Torriecher, den man nicht lernen kann, er macht viele Sachen intuitiv“, beschreibt der Trainer seinen Spieler. Pro Spiel müsse der Stürmer 15 bis 20 Fouls einstecken. Trotzdem lasse er sich nicht entmutigen. „Er ist fast unkaputtbar, hört nie auf“, sagt Blumauer über Lämmle. Auf und außerhalb des Platzes gilt er als ein Vorbild. Deswegen trägt er bei den Dettingern auch die Kapitänsbinde.

Spieler bekennt sich zu seinem Verein SF Dettingen

Ist Tim Lämmle für die Kreisliga überqualifiziert? Die Qualitäten des Spielers sind andernorts sehr wohl bemerkt worden. Der BVB-Fan, dessen sportliches Vorbild der frühere D ortmunder- und jetzige Bayern-Stürmer Robert Lewandowski ist, lief vor zwei Jahren für Bad Boll in der Landesliga auf. Doch aus beruflichen Gründen habe er nicht so intensiv trainieren können, wie es notwendig gewesen wäre, erklärt Lämmle. Nach einem halben Jahr Intermezzo kehrte er unter die Teck zurück, wo er schon in der Jugend gekickt hat.

„Man soll niemals nie sagen“, antwortet Lämmle auf die Frage nach höheren Ambitionen. „Um von hier wegzugehen, müsste aber schon ein richtiges Kaliber kommen“, sagt er und fügt hinzu, „für mich ist klar, dass ich nächstes Jahr in Dettingen Bezirksliga spiele.“ Dafür will er von 15.30 Uhr an gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden und vor heimischer Kulisse noch einmal richtig Gas geben. Vielleicht macht er die 60 ja voll.