Breite Rücken, feine Füßchen: die Spieler der JVA Adelsheim haben das vollzugsinterne Turnier in Heimsheim gewonnen Foto: Mayer

Das Hallenturnier der Knastmannschaften im Land hat die Jugendvollzugsanstalt Adelsheim überzeugend gewonnen. Doch an dem Nachmittag stand nicht nur Sport auf dem Programm.  

Für die Strafgefangenen ist der Heckengäu-Cup in Heimsheim einer der Höhepunkte im Jahr. Bei dem Wettbewerb messen die Fußballmannschaften der Justizvollzugsanstalten (JVA) im Land bei einem Hallenturnier. Die 22. Auflage am vergangenen Samstag gewann das Team aus Adelsheim. Es besiegte im Finale die JVA Rottenburg mit 2:1. Im Spiel um Platz drei setzte sich die JVA Heilbronn mit 3:0 gegen die JVA Mannheim durch. Gastgeber Heimsheim hatte seine halbe Mannschaft wegen Verletzungen und einer Blitzentlassung eines Häftlings umwerfen müssen. „Wir hatten diesmal ein Riesenpech. Aber das ist eben das Los einer Knastmannschaft“, sagte Heimsheims Coach und Turnierorganisator Klaus Talmon.

Ansprache von Uwe Hück

Insgesamt hatten neun Knastmannschaften an dem Turnier teilgenommen. „Die soziale Komponente steht natürlich im Vordergrund, ich bin froh, dass wir von der Anstaltsleitung unterstützt werden. Solche Aktionen gehören zur Resozialisierung dazu“, sagte Talmon. Die Adelsheimer Anstaltsleiterin Katja Fritsche freute sich über den Sieg: „Wir haben eine lange Fußballtradition und sind immer vorne mit dabei. Vollzugsintern spielen wir quasi auf Champions League Niveau“, sagte sie. Es sei auch der Verdienst des Sportbeamten Heiko Link. Im Training fordert und fördert dieser die Insassen.

Nach dem sportlichen Aspekt gab es eine Ansprache des Porsche-Betriebsratsvorsitzenden Uwe Hück. Außerdem überreichte Heimsheims Anstaltsleiter Hubert Fluhr im Rahmen des Turniers der Grace-P.-Kelly-Vereinigung einen Scheck in Höhe von 750 Euro – Geld, das aus gemeinnützigen Aktionen mit Firmen von der JVA Heimsheim eingenommen wurde. Die Vereinsvorsitzende Erika Heinz erzählte den Gefangenen, wie die Vereinigung krebskranke Kinder und deren Familien unterstützt. Eine Thema, das die sonst so harten Kerle sichtlich berührte. „Da war es mucksmäuschenstill“, sagte Talmon.