Der neue Trainer Giuseppe Greco will beim SVF viel Grund zu guter Laune haben. Foto: Privat

Der Trainer Giuseppe Greco ist ein guter Bekannter, der beim SV Fellbach großes Potenzial erkennt.

Fellbach - G

iuseppe Greco ist angekommen. Angekommen zu Hause wohlgemerkt. Denn der neue Trainer des SV Fellbach stammt ursprünglich aus der vereinseigenen Jugend und ist nach einer Spielerkarriere bei höherklassigen Vereinen und ersten Erfahrungen als Trainer nun zurück bei seinem Heimatverein. „Ich bin Fellbacher, ich lebe den SV Fellbach“, sagt der 38-Jährige vor dem Landesliga-Auftakt am Sonntag, 15 Uhr, beim SV Germania Bietigheim. Die Verbundenheit zeigt sich sinnbildlich an seinem fünfjährigen Sohn. Der kleine Elia hat selbst angefangen zu kicken – bei den Bambini des SVF.

Und wer weiß, vielleicht gelingt dem Filius einmal eine ähnliche Karriere wie dem Papa. Von den Fellbacher B-Junioren wechselte Giuseppe Greco einst zu den Stuttgarter Kickers, für die er 31 Spiele in der Regionalliga bestritt. Der ganz große Durchbruch auf der Fußball-Bühne blieb zwar aus; Giuseppe Greco verweist auf Verletzungen und den jugendlichen Leichtsinn seinerzeit. Gleichwohl agierte der bekennende Fan von Inter Mailand über viele Jahre in Kreisen, von denen seine Spieler beim SVF nur träumen können. Zweifelsfrei könne er als Trainer die eine oder andere Anekdote erzählen, arg viel möchte Giuseppe Greco über seine Laufbahn aber nicht reden, da für die jungen Spieler die Gegenwart wichtiger sei als Vergangenes.

Giuseppe Greco ist ein bekennender Fan von Inter Mailand

„Ich habe Rainer Zobel damals auch nicht gekannt. Aber als er dann drei Bälle nacheinander von der Mittellinie an den Torpfosten gezirkelt hat, wo alle drei Bälle nebeneinander liegen blieben, wusste ich, dass ich mich über ihn informieren sollte“, sagt der frühere Mittelstürmer über seinen damaligen Trainer bei den Kickers. Mitgenommen hat er daraus, „dass das Vorzeigen oftmals wichtiger ist als das pure Wissen, was der Trainer früher geleistet hat“. Über diverse Stationen – unter anderem SSV Reutlingen, SG Sonnenhof Großaspach sowie 1. FC Normannia Gmünd – gelangte Giuseppe Greco 2014 zum TSV Schornbach und damit selbst in die Rolle des Übungsleiters. Als mitspielender Anleiter führte er den TSV in die Landesliga. Im November wird er wieder in Schornbach an der Seitenlinie stehen – dann allerdings als Trainer der Fellbacher Fußballer im direkten Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein.

Der Felllbacher Landesliga-Trainer setzt auf die Jugendarbeit

Das Engagement als Übungsleiter in seiner Heimatstadt bezeichnet der 38-Jährige als „Optimalfall“. Schließlich fällt die ständige Fahrt zu Training und Spielen nach Schornbach weg, woraus für den Familienmenschen mehr Zeit für Frau und Kinder resultiert. Zudem haben Giuseppe Greco die Voraussetzungen beim SVF überzeugt: „Die Struktur und die Rahmenbedingungen sind gegeben. Die gute Jugendarbeit ist eine Stärke für sich.“ Es schlummere jedoch alles ein wenig vor sich hin, wobei seine Überzeugung sei, dass viel Potenzial im Verein stecke. Zugleich bittet der neue Übungsleiter aber auch um Geduld. „Wir haben sehr viele junge Spieler. Der Altersdurchschnitt liegt derzeit bei 21,5 Jahren. Den Jungs muss man Zeit geben, auch Fehler zu machen.“ Im ersten Jahr gehe es darum, die Jungen an die Mannschaft heranzuführen und zugleich „eine sorgenfreie Saison“ zu spielen. Im zweiten Jahr solle dann am Feinschliff gearbeitet werden. Auf diese zwei Jahre ist der Vertrag des aus Kalabrien stammenden Trainers zunächst beschränkt. Sollten die ambitionierten Ziele des neuen sportlichen Vordenkers mit den Plänen des Vereins einhergehen, spricht nichts gegen eine Ausdehnung des Kontrakts. „Ich denke nicht über diese zwei Jahre hinaus. Aber klar ist auch, dass Fellbach alles andere als eine Zwischenstation für mich ist“, sagt Giuseppe Greco.

Der Heimkehrer fühlt sich sichtlich wohl in seiner neuen Rolle vor der Haustür. Der Kader ist umfangreich, jede Position ist doppelt besetzt, was den angenehmen Effekt mit sich bringt, dass der Trainer „flexibel rotieren“ kann. Die erste Prüfung in der Landesliga steht für seine verjüngte Mannschaft am Sonntag in Bietigheim an, wenn der SV Fellbach in der Landesliga auf den Aufsteiger SV Germania trifft. Giuseppe Greco zeigt sich überzeugt: „Wir haben die Möglichkeit, dort zu punkten – und wir werden diese auch nutzen.“