Seniorenfußballer in Schmiden: Gruppenbild mit Fredi Bobic (hintere Reihe, Siebter von links) Foto: Eva Herschmann

Fredi Bobic,
der frühere Spieler und Sportchef des Erstliga-Absteigers VfB Stuttgart, gewinnt mit den Prominentenkickern der Landeshauptstadt ein Spiel bei den Senioren des TSV Schmiden mit 5:1. In der Landesliga sind fürs Erste nur die gut gelaunten Oeffinger am Ziel.

Fellbach - Der Abteilungsleiter kann diese Woche aus eigener Anschauung erzählen, was so passieren kann, wenn quasi alles entschieden ist. Mathias Fischer war am Wochenende zur Abwechslung in Köln, um sich hochklassigsten Handballsport anzuschauen. Im Finale der Endrunde der Champions League lag am Sonntagabend der ungarische Vertreter MVM Veszprem gegen das polnische Team KS Kielce in der 46. Minute mit 28:19 vorne  – und unterlag dann noch mit 38:39 nach Siebenmeterwerfen. „Das war durch, das war wirklich durch“, sagt der Fußball-Boss des SV Fellbach. Was der 48-Jährige den Landesliga-Akteuren seines Vereins nun eindringlich berichten kann: Geschehnisse dieser Art kommen tatsächlich vor. Mathias Fischer fordert vor dem Saisonfinale deshalb in Anlehnung an den Fußball-Bundestrainer Joachim Löw: „Höchste Konzentration.“ Denn zum Ausklang hat der SV Fellbach – im Abstiegskampf – einen Vorteil, der vielleicht mit dem der Ungarn aus Veszprem in der 46. Minute zu vergleichen ist. Der Mannschaft um die Trainer Michael Kienzle und Harald Janik ist es am vorletzten Spieltag erneut nicht gelungen, die Restzweifel am Klassenverbleib zu beseitigen. Der Tabellenzwölfte hat beim achtplatzierten Tura Untermünkheim – ohne einen Spieler des Tages – mit 0:2 verloren. Die Fellbacher dürfen daher am kommenden Samstag, 17 Uhr, dem direkten Verfolger TSV Münchingen nicht höher als mit vier Toren Differenz unterliegen, wollen sie sich nicht selbst auf dem viertletzten Platz wiederfinden. Jener viertletzte Platz, unerwünschtes Nachspiel, mündet in ein zusätzliches Relegationsspiel gegen einen Herausforderer aus der Bezirksliga. Für den Viertletzten der Abschlusstabelle ist der Abstieg aus der Landesliga nur noch eine Niederlage entfernt. „Daran möchte ich gar nicht denken“, sagt Mathias Fischer: „Wir müssen das bei allem gebotenen Ernst positiv angehen – und jetzt halt auch noch den Samstag überstehen.“ Der TSV Münchingen hat – bis dahin – ja auch noch keine Ähnlichkeit mit KS Kielce.

Sonderlob für den Oeffinger Kapitän Manuel Lösch

Ihren Gegenspielern hatten die Oeffinger Landesliga-Fußballer am Samstag öfter die Hacken gezeigt. Doch dem Trainer ist keiner entkommen. Nach dem 3:0-Sieg (1:0) beim FC Viktoria Backnang drückte Haris Krak alle Spieler an seine Brust. Auch der Co-Trainer Giuseppe Stanzu und der Betreuer Manfred Becker, ein Oeffinger Urgestein, wurden vom Chefcoach geherzt. Dem TVOe ist gelungen, womit wohl die wenigsten gerechnet hatten: Der Aufsteiger bleibt in der Landesliga. Grund für die Leistungssteigerung in der Rückrunde ist für Haris Krak in erster Linie der Teamgeist, der gerade auf dem Tennwengert herrscht: „Wir haben gute Einzelspieler, die Akzente setzen und ein Spiel entscheiden können, aber auf dem Platz steht wirklich eine Mannschaft.“ Für den langjährigen Betreuer Manfred Becker ist das aktuelle Team eines der besten, das je für den TVOe gespielt hat. Auch im vorletzten Pflichtspiel der Saison im Backnanger Karl-Euerle-Stadion präsentierte sich die Mannschaft als starke Einheit. „Jeder hat eine tolle Leistung gezeigt, da fällt es schwer, einen hervorzuheben“, sagte Haris Krak als er mit dem Herzen und Drücken durch war. Einer aber habe steten Anteil an der guten Stimmung und der Leistung in der Rückrunde: der Kapitän Manuel Lösch. „Er hat die Mannschaft wirklich geführt.“ Auch in Backnang ging Manuel Lösch voran und erzielte mit Köpfchen den wichtigen Treffer zum 2:0 (49. Minute). Deshalb gebührt ihm der Titel Spieler des Tages.

Fredi Bobic erzielt in Schmiden zwei Treffer

Es war eine ziemlich klare Angelegenheit. Mit 5:1 (2:0) gewannen die Stuttgarter Prominentenkicker ein Trainingsspiel gegen die Senioren des TSV Schmiden. Zwei Tore für die Gäste schoss Fredi Bobic, den Ehrentreffer für die Platzherren erzielte Jens Pfeifer. Klaus Steinle trainiert die Prominentenkicker, für die unter anderen Dirk Wüllbier, Klaus Nonnenmacher, Niko Chatzis und Milan Kacar am Freitagabend im Schmidener Stadion aufliefen. „Wir treten zu etwa 30 Spielen im Jahr an und haben einen großen Fundus, vor allem viele frühere Kickers-Spieler machen bei uns mit“, sagte der Coach. Zweimal 40 Minuten dauerte die Partie, in der die Schmidener Senioren auch nicht chancenlos waren. Bastian Csintalan traf in der 9. Minute den Pfosten, Michael Reisel später die Latte (53.). Alle hatten ihren Spaß, nur Fredi Bobic, der frühere Manager des VfB Stuttgart, der als neuer Sportvorstand beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt unterschrieben hat, knurrte einmal kurz, als er von einem Fan zum Bundesliga-Absteiger vom Neckar befragt wurde. „Das Thema ist für mich seit zwei Jahren durch.“

Kreisliga-A-Derby mit Freundschaftsspielcharakter

Wer an Sonntagnachmittag zu spät ins Stadion am Nurmiweg kam, hatte zwei Tore verpasst. Bereits nach zwei Spielminuten stand es zwischen den Tabellennachbarn TSV Schmiden und TV Stetten in der Kreisliga A 1:1 – nach Toren von Alexander Schetter und Bastian Csintalan, der für die Gastgeber den Ausgleich erzielte. Die Partie endete 3:3. „Angesichts der entspannten Tabellensituation hatte das fast schon Freundschaftsspielcharakter“, sagt Werner Medinger, der Stettener Abteilungsleiter. Beide Vereine richten ihren Fokus auch bereits auf die nächste Runde. Beim TSV Schmiden ist schon alles „in trockenen Tüchern“, sagt der Trainer Matthias Paluszek. „Der Kader bleibt zusammen.“ Es gibt zudem zwar einige lose Gespräche mit möglichen Zugängen („Wir würden uns gerne punktuell verstärken, zum Beispiel in der Innenverteidigung“), aber Handlungsbedarf besteht nicht, sagt der Trainer Matthias Paluszek: „Wir haben einen breiten, ausgeglichenen Kader.“ Auch in Stetten bleibt vieles beim Alten. „Wir machen mit unseren Trainern Nico Hinderer und Philipp Lang weiter, auch der Kader bleibt im Großen und Ganzen zusammen“, sagt Werner Medinger. Selbst Stefan Schuster, der seinen Arbeitsplatz nach Frankfurt verlegen wird, will weiter für den TV Stetten auflaufen. „Und dann stößt noch der eine oder andere A-Jugendspieler dazu.“