Gekonnter Abwurf: Timo Hildebrand bei der Siegerehrung in Fellbach zwischen Tobias Wrzesinski und Melanie Ocansey Foto: Privat

Timo Hildebrand, der ehemalige Torwart des VfB Stuttgart, ist zu Gast beim Sepp-Herberger-Turnier in Fellbach. Haris Krak verhilft nach dem Derbysieg des TV Oeffingen gegen den SV Fellbach auch dem zweiten Team zum Erfolg. Dem TV Stetten gelingt in der Kreisliga A der erste Saisonsieg.

Fellbach - Es war vielleicht die beispielhafteste Szene für das Geschehen an diesem Derby-Freitag: Als Michael Quattlender den Ball in der 28. Spielminute doch mal passieren lassen musste, verhinderte Mircea Mailat mit beherzter Rettungstat auf der Linie ein Gegentor des TV Oeffingen. Auch dieser Versuch des Angreifers Oguz Dogan blieb ein Versuch. Es war bis dahin bereits der fünfte vergleichbarer Qualität, vier weitere sollten bis zur Pause folgen. Doch Michael Quattlender, der Schlussmann der Gäste, beendete diese erstaunliche Landesliga-Begegnung tatsächlich – und wie auch immer – ohne Gegentreffer. Die Fußballer des SV Fellbach konnten tatsächlich nicht eine ihrer besten und allerbesten Gelegenheiten nutzen. Am Ende gewann dann halt der Ligakonkurrent in der Stadt, der dem Nachbarn nach der Pause ein bisschen Nachhilfe gab in puncto Chancenverwertung. Ali Cetin (47.), Daniel Schick (67./Foulelfmeter) und Rifaat Al-Shammaa (71.) verschafften dem TV Oeffingen einen 3:0-Erfolg, besonders auffällig: Marcel Willberg, unser Spieler des Tages im Derby. „In der ersten Hälfte habe ich gedacht: Das gewinnen wir heute bestimmt nicht. Was der SV Fellbach da gezeigt hat, war spielerisch das Beste, was ich in dieser Landesliga-Saison bisher gesehen habe“, sagt Helmut Hartl, Vize-Abteilungsleiter des TVOe: „Aber danach haben wir es gut gemacht.“ Die Gäste waren dann fast so entschlossen wie ihr Trainer, wenn er sich auf dem Platz austobt: Am Sonntag gewann die zweite Oeffinger Vertretung in der Kreisliga B mit 11:1 bei den Sportfreunden Höfen-Baach II – Haris Krak, 37 und gar nicht zu bremsen, erzielte sechs Treffer.

Besondere Gäste beim Sepp-Herberger-Turnier

Fast vier Jahrzehnte waren nötig, um zusammenzufinden. Seit 1978 messen sich Nachwuchsfußballer in Fellbach beim Turnier in Erinnerung an Sepp Herberger. Bereits ein Jahr zuvor gründete der Deutsche Fußball-Bund eine Stiftung, die den Namen des deutschen Rekordnationaltrainers trägt. Am Sonntag trafen sich zwölf Mannschaften auf dem Fellbacher Sportgelände Südwest, um den Titelträger der 40. Auflage des Wettbewerbs zu ermitteln, der vom SV Fellbach und der Stadt Fellbach veranstaltet wird. Auf Initiative von Melanie Ocansey, die bei der Stadtverwaltung der Abteilung Bildung, Sport und Vereine vorsteht, hatten die Verantwortlichen der Stiftung um Tobias Wrzesinski erstmals vom traditionellen Turnier erfahren. So schaute der Geschäftsführer am Sonntag auf den Fellbacher Kunstrasenplätzen vorbei, zeigte sich äußerst angetan und hatte zudem in Timo Hildebrand einen nicht nur lokal bekannten Repräsentanten an seiner Seite. Anstatt Bälle zu fangen, warf der ehemalige Nationaltorwart und Schlussmann des VfB Stuttgart sie den Akteuren bei der Siegerehrung zu. Neben den beiden Spielgeräten, die jede Mannschaft erhielt, sicherten sich die C-Junioren der TSG Backnang mit einem 2:0-Erfolg im Elfmeterschießen gegen den VfL Sindelfingen den Pokal für den Turniersieg. Der erste Verbund des SV Fellbach wurde Vierter, der zweite kam, wie auch das Team des TV Oeffingen, in der Gruppenphase nicht über vier Punkte hinaus.

Erster Saisonsieg für den TV Stetten

Die Fußballer des TV Stetten haben einige der Schwachstellen, die sie zu Saisonbeginn gezeigt hatten, nach und nach ausgemerzt. Auch deshalb feierte das Team um das mitspielende Trainerduo Adrian Schad und Ramazan Öztürk am Sonntag beim TSV Schmiden einen 3:2-Sieg (1:0), den ersten Erfolg dieser Runde in der Kreisliga A. „Wir waren deutlich effizienter als zuvor“, sagte Adrian Schad. Nach nur fünf Toren in den ersten vier Begegnungen sind seiner Mannschaft in den vergangenen beiden Partien sechs Treffer gelungen. Alexander Schetter mit seinem zweiten Saisontor und Ramazan Öztürk sowie Volker Bischoff mit ihren Premierentreffern ließen die Stettener am Sonntag jubeln. Auch in der Defensive agierten der Kapitän Marc Schetter und seine Nebenmänner konsequenter als zuletzt und gestatteten lediglich Carmelo Mazzola und Matthias Sessa letztlich unbedeutende Erfolgserlebnisse. „Wir haben vieles besser gelöst, aber mit einem Spiel ist auch nicht alles geheilt, was vorher schlecht war“, sagte Adrian Schad.