Das private Public Viewing in der Gerätescheune ist seit der Weltmeisterschaft in Südafrika 2010 Tradition. Foto: Eva Herschmann

Meik Unrath, Steffen Hofele, Benjamin Aurenz und Sven Hees von der EM-Scheune in Schlichten wollen von der Flut betroffenen Familien einen unbeschwerten Tag ermöglichen.

Immer wenn ein großes Fußballturnier für die deutsche Nationalmannschaft ansteht, wird die Gerätescheune von Familie Unrath in der Lanzengasse zum Treffpunkt der Fußballfans im Schorndorfer Stadtteil Schlichten. Das private Public Viewing ist seit der Weltmeisterschaft in Südafrika 2010 Tradition, und auch, dass die vier Freunde und Organisatoren Meik Unrath, Steffen Hofele, Benjamin Aurenz und Sven Hees die Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken und Speisen für einen guten Zweck spenden. In der vergangenen Woche haben sie 6000 Euro an den Rudersberger Bürgermeister Raimon Ahrens überreicht.

 

Meist um die 100 Zuschauer

Dass die Nationalkicker bei der Heim-EM bis ins Viertelfinale eingezogen sind, war der Spendensumme zuträglich. Denn, auch das ist Tradition, sobald die Deutschen aus dem Turnier ausgeschieden sind, wird die große Leinwand abgebaut. Bis dahin aber treffen sich immer um die 100 Fußballbegeisterte aus dem 800 Einwohner zählenden Flecken zum gemeinsamen Gucken. Auch handverlesene Reingeschmeckte schauen vorbei. Matthias Klopfer, einst OB in Schorndorf und jetzt Verwaltungschef in Esslingen, war bei der Winter-WM in Katar zur Partie Deutschland gegen Spanien unter den Gästen. Und bei der EM 2024 schaute sich Christian Gehring, Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Schorndorf, in Schlichten das dritte EM-Gruppenspiel der DFB-Elf gegen die Schweiz an.

Spendenkasse füllt sich

Je länger die Gastgeber beim Turnier mitspielen, umso voller wird die Spendenkasse. Denn die Freunde machen die Fußballshow nicht nur für den Ort, sondern auch für einen guten Zweck. Spielsachen für den Kindergarten in Schlichten haben sie schon gekauft, den örtlichen Kinderchor oder das Kinderhaus Pusteblume in Schorndorf unterstützt und einen öffentlichen Defibrillator mitfinanziert, der am Feuerwehrgerätehaus angebracht ist. Angesichts der Katastrophe in unmittelbarer Nachbarschaft entschieden sich Meik Unrath, Sven Hees, Steffen Hofele und Benjamin Aurenz diesmal mit dem Geld aus der EM-Scheune von Flut betroffenen Familien aus Rudersberg eine Freude zu machen, zumal Bürgermeister Ahrens aus Schlichten stammt. Mit dem Geld, sagt Steffen Hofele, sollen Eltern und Kinder nun gemeinsam, „einen unbeschwerten Tag im Legoland, im Freizeitpark Rust oder an einem anderen schönen Ort verbringen“.