Mats Hummels zeigt vollen Körpereinsatz Foto: Getty Images

Der 27-Jährige überzeugt bei seiner etwas überraschenden Rückkehr in die Startelf. Nach dem 0:0 gegen Polen erhält er viel Lob.

Paris - Das Wiedersehen fiel sehr herzlich aus. Im Kabinengang liefen sich Mats Hummels und Robert Lewandowski zum ersten Mal über den Weg, die alten Weggefährten von Borussia Dortmund. Ein fester Handschlag, ein kleiner Plausch – dann war es aber auch schon vorbei mit den Freundlichkeiten, dann rief auch schon die Arbeit beim zweiten EM-Gruppenspiel zwischen Deutschland und Polen. Und beim 0:0 sollten sich die Wege noch des Öfteren kreuzen.

Ausgiebig war im Vorfeld darüber spekuliert worden, ob Hummels schon jetzt in die Startelf zurückkehren würde. Schließlich war Hummels nach seinem Muskelfaserriss in der Wade ein paar Wochen ausgefallen, während sein Vertreter Shkodran Mustafi zum 2:0 gegen die Ukraine den ersten Treffer beisteuerte. Hummels heizte das Thema am Spieltag noch einmal an, als er frühzeitig seine Aufstellung vermeldete. „Bereit für mein erstes Spiel bei dieser EM!“, das twitterte er zur Mittagszeit – und ruderte schnell zurück: „Missverständnis-Alarm! Die Aufstellung kenn ich noch nicht. Das bedeutet nur, dass ich wieder fit wäre, falls das gefragt sein wird.“

Lob von Boateng

Vereint war wieder die Innenverteidigung, mit der das deutsche Team in Brasilien Weltmeister geworden war, das Duo Hummels und Jérôme Boateng. Doch Weltklasse stand in Lewandowski, neben dem der aufstrebende Arkadiusz Milik stürmte, auch auf der anderen Seite. Schwerstarbeit hatte folglich die deutsche Abwehr zu verrichten, die mehrmals im Glück war. DFB-Teammanager Oliver Bierhoff sagte vor Anpfiff: „Mats fühlt sich gut. Er ist vollkommen auskuriert.“

Hummels kam gut ins Spiel, gewann seine ersten Zweikämpfe und spielte saubere Pässe. Wie schnell es aber gehen kann, zeigte sich wenig später, als ihm Lewandowski das erste Mal den Ball stibitzte. Fatale Folge hat so etwas üblicherweise, an diesem Abend wurde es nicht bestraft. Es blieb die einzige größere Schwäche von Hummels, der bei seiner Rückkehr ein gutes Spiel machte und einen fitten Eindruck hinterließ. „Wenn es ein Restrisiko gegeben hätte, hätte ich nicht gespielt“, sagte Hummels nach dem Spiel: „Nur in den letzten Minuten hat mir ein bisschen die Kraft gefehlt, auch ein bisschen der Rhythmus.“

Lob gab es von seinem Nebenmann, mit dem er künftig bei Bayern spielen wird: „Es ist normal, dass man ein bisschen braucht, um reinzukommen nach einer langen Verletzung“, sagte Jérôme Boateng: „Aber Mats hat sehr gut gespielt.“