Antonio Guaggenti (rechts) mit dem Schwaikheimer Spieler Kevin Mezger. Foto: Eva Herschmann

Für den Schwaikheimer Trainer ist das Gastspiel bei seinem ehemaligen Verein TV Oeffingen eine Partie wie jede andere. Dem SV Fellbach fehlen die Führungsspieler.

Fellbach/Oeffingen - Wenn es in den entscheidenden Phasen in einer Partie eng wird, ist es im Idealfall der Kapitän, der vorneweg geht. Verantwortung übernimmt. Manuel Schmid, der Kapitän des SV Fellbach, saß am Samstagnachmittag bei der 1:2-Niederlage gegen das bis dahin noch punktlose Landesliga-Schlusslicht Tura Untermünkheim verletzt auf der Tribüne. Sein Vertreter Thomas Doser war am achten Spieltag im Urlaub. Philipp Hörterich, der Vertreter des Vertreters, musste nach 45 Minuten angeschlagen vom Feld. In der zweiten Hälfte trug der 26-jährige Timo Marx als Kapitän Nummer vier die Binde. Es ist gerade offensichtlich: Der SV Fellbach hat ein Führungsproblem. In den wichtigen Phasen fehlt die Identifikationsfigur auf dem Spielfeld, die den jungen Spielern mit ihrer Erfahrung die nötige Sicherheit gibt. „Eigentlich bräuchten wir in der aktuellen Situation sechs oder sieben routinierte Spieler auf dem Platz“, sagt der Trainer Marco Fischer: „Aber die stehen uns im Moment nicht zur Verfügung.“ Als es gegen die Gäste aus Untermünkheim in die Schlussviertelstunde ging, war bei der jungen Fellbacher Mannschaft die Ordnung längst verloren – ohne Anführer. „Ab der 60. Minuten waren wir wie ausgewechselt und haben wieder kollektiv mit dem Fußballspielen aufgehört“, sagt Marco Fischer. So liefen die Gastgeber der vierten Niederlage der Saison entgegen, stecken schon nach acht Spieltagen wieder mitten im Abstiegskampf. Trotz Marco Schulz, erneut der Beste beim SV Fellbach, erneut Torschütze und erneut unser Spieler des Tages.

Antonio Guaggenti kehrt an ehemalige Wirkungsstätte zurück

Die 0:2-Niederlage seines TSV Schwaikheim beim Landesliga-Konkurrenten TV Oeffingen am Sonntag hat Antonio Guaggenti, dem Trainer des Aufsteigers, zunächst gar nicht geschmeckt. Vor allem wurmten den früheren Oeffinger Spieler und Trainer die Elfmeterentscheidungen gegen sein Team. Der erfahrene Oeffinger Abwehrspieler Daniel Schick verwandelte beide Strafstöße sicher und ist deshalb auch unser Spieler des Tages auf dem Tennwengert. Schon bald nach dem Abpfiff sah die Welt von Antonio Guaggenti aber wieder etwas rosiger aus: „Es ist nur Fußball, und es war nur eines von 30 Spielen.“ Das Spiel sei zudem ein eher schlechtes in der Landesliga gewesen, befand der Trainer, der 2007 mit den Oeffingern den Aufstieg in die Landesliga geschafft hatte, die der Verein damals allerdings schon am Ende der Saison wieder verlassen musste. Der Auftritt mit den Schwaikheimern auf dem Tennwengert sei für ihn aber nichts Besonderes mehr, sagte Antonio Guaggenti: „Meine Zeit in Oeffingen ist schon so lange her.“ Der 48-Jährige, früher selbst in der Regionalliga im Angriff, konzentriert sich lieber auf seine aktuellen Aufgaben beim Tabellenfünften TSV Schwaikheim. „Wir haben bis jetzt eine Superrunde gespielt und sind immer noch bei der Musik. Klar ist, dass wir uns als Neuling immer strecken müssen, dafür ist für uns aber auch jedes Spiel ein Highlight.“