Schlägt Alarm: Arjen Robben vom FC Bayern Foto: dpa

Vor dem Spiel beim VfB Stuttgart an diesem Samstag sucht der FC Bayern München Form und Rhythmus. Auch bis zum Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse am 17. Februar bei Schachtjor Donezk bleibt nun nicht mehr viel Zeit, um an den Stellschrauben zu drehen.

Stuttgart/München - Immerhin einer stand an diesem tristen Fußballabend auch nach dem Schlusspfiff noch unter Strom. Arjen Robben lief bei minus sechs Grad in der Münchner Arena heiß. Sein Blick war stechend. Robben dampfte, er trippelte unruhig mit den Füßen – der Superstar hatte etwas zu sagen. Diese Szene vor dem Ausgleich, sie wollte dem Flügelflitzer des FC Bayern München einfach nicht aus dem Kopf gehen. „Das darf nicht passieren, da musst du dein Leben, alles musst du da reinlegen, dass keiner da köpft“, sagte Robben nach dem 1:1 gegen den FC Schalke und dem Kopfballtreffer von Benedikt Höwedes: „So ein Tor kann gerade in der Champions League tödlich sein.“

Eigentlich hatte der Rekordmeister im ersten Heimspiel im Jahr 2015 Wiedergutmachung für den desaströsen Rückrundenauftakt beim VfL Wolfsburg (1:4) betreiben wollen. Am Ende aber stand das biedere 1:1. Und mit Blick auf die kommenden Aufgaben in der Königsklasse und in der Liga schlug Robben heißblütig Alarm. „Man muss kritisch sein, denn wir haben unsere Ziele“, sagte der Niederländer, der das anvisierte Triple in Gefahr sieht: „Du musst immer wieder kämpfen von der ersten Minute an. Du kriegst nichts geschenkt.“

Robben, der gegen Schalke wieder einmal der beste Münchner war, wusste die vergangenen 90 Minuten nicht so recht einzuordnen – der FCB musste nach der Roten Karte gegen Jérome Boateng 73 Minuten in Unterzahl absolvieren. „Vielleicht muss man am Ende zufrieden sein“, sagte Robben: „Aber ich finde es ärgerlich. Wenn man 1:0 in Führung ist, dann muss man das zumachen.“

Dominanz und Selbstverständlichkeit, das ist klar, sind dem FC Bayern zum Start in das Jahr 2015 etwas abhandengekommen. Einem Führungsspieler wie Xabi Alonso fehlt noch der Rhythmus, dem lange verletzten David Alaba Spielpraxis. Obendrein schleichen sich ins Aufbauspiel Fehlpässe ein, die den sonst so passsicheren Guardiola-Jüngern nach der Vorrunde kaum noch einer zugetraut hätte. Das Spiel ist nicht im Fluss. Die verletzten Mittelfeldmänner Philipp Lahm und Thiago fehlen im Aufbau fast schon an allen Ecken und Enden.

Bis zum Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse am 17. Februar bei Schachtjor Donezk bleibt nun nicht mehr viel Zeit, um an den Stellschrauben zu drehen. „Das Spiel gegen Schalke war verbessert, wir hatten mehr Kontrolle und haben keine Konter zugelassen“, sagte Bastian Schweinsteiger, der ebenfalls noch seine Form sucht. Dann richtete der Weltmeister den Blick nach vorne: „Wir brauchen jetzt einen Sieg beim VfB Stuttgart.“ Einen weiteren Rückschlag an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) wollen sich die Münchner unbedingt ersparen.