Mario Gomez trifft für Wolfsburg weiter nicht. Foto: dpa

Mit Pfiffen quittieren die Wolfsburger Zuschauer das 0:0 gegen Mainz. Der ambitionierte Club wartet bereits seit fünf Spielen auf einen Sieg. Auch bei den Stars Mario Gomez und Julian Draxler läuft nicht viel zusammen.

Wolfsburg - Der VfL Wolfsburg rutscht in der Fußball-Bundesliga immer tiefer in die Krise. Die Niedersachsen kamen am Sonntag nur zu einem 0:0 gegen den FSV Mainz 05. Seit dem Auftakt-Erfolg gegen Augsburg blieb die teure VW-Mannschaft damit auch im fünften Punktspiel in Serie ohne Sieg. Während sich die Mainzer über den Auswärtspunkt freuen durften, wird es für VfL-Coach Dieter Hecking langsam ungemütlich - auch weil Mario Gomez vor 25 876 Zuschauern erneut ohne Treffer blieb.

„Man kann der Mannschaft alles vorwerfen, aber nicht, dass sie nicht gekämpft hat. Wir haben von Anfang an Vollgas gegeben. Ich bin mit der Art und Weise sehr zufrieden, die Lösungen waren manchmal nicht gut, insbesondere beim Abschluss“, sagte Wolfsburgs Manager Klaus Allofs und Julian Draxler ergänzte: „Das war eine klare Steigerung gegenüber dem Spiel in Bremen. Wir haben viel investiert. Der Ball will aber einfach nicht rein. Das ist noch nicht das, was wir uns vorstellen.“ Der Mainzer Yunus Malli war indes mit dem Punkt zufrieden: „Damit können wir gut leben. Wir waren nicht mehr so frisch. Hinten raus standen wir extrem unter Druck.“

Die Wolfsburger zeigten sich deutlich engagierter als bei der peinlichen Niederlage in Bremen, und die von Hecking auf vier Positionen veränderte Startelf war sichtlich bemüht. „Ich musste auch ein Zeichen setzen“, sagte der Coach beim Pay-TV-Sender Sky. Ein gutes Spiel wurde es dennoch nicht.

Es reichte immerhin zu den deutlich besseren Torchancen. Ricardo Rodriguez besaß in der ersten Halbzeit die beste Chance, doch der Schweizer Linksverteidiger scheiterte per Freistoß (4.) an Jonas Lössl. Der dänische Keeper hielt die Mainzer auch im Spiel, als Jakub Blaszczykowski (36.) mit einem Volleyschuss für Gefahr sorgte.

Die Mainzer kamen schwer ins Spiel. Sie steigerten sich drei Tage nach dem 3:2 in der Europa League beim FK Qäbälä allerdings schon zum Ende der ersten Halbzeit und machten einige Male Unsicherheiten in der VfL-Abwehr deutlich.

Trainer Martin Schmidt hatte nach dem anstrengenden Ausflug nach Aserbaidschan fünf neue Spieler ins Team rotiert und sah eine laufintensive Vorstellung seiner Mannschaft. Seine Elf war bei Kontern gefährlich und hatte vor allem Pech, als Yunus Malli (45.) eine gute Einschussmöglichkeit verpasste.

Besonders im Blickpunkt stand Mario Gomez. Der Nationalspieler, der inzwischen in sechs Spielen für den VfL ohne Tor blieb, tat sich auch gegen die Mainzer schwer. Der als Torschützenkönig der türkischen Liga nach Deutschland zurückgekehrte Angreifer mühte sich vergeblich.

Gomez litt allerdings erneut unter der unzureichenden Zahl von Anspielen. Der Nationalspieler bekam von Außen zu wenig Vorlagen, obwohl Hecking sowohl links als auch rechts einen neuen Verteidiger gebracht hatte. Christian Träsch und Rodriguez hatten zwar viele Ballkontakte, sorgten jedoch für zu wenig Unterstützung für den guten Blaszczykowski und den schwachen Daniel Caliguiri. Pech hatte Gomez, als er eine der wenigen guten Flanken von Träsch per Drehschuss knapp neben das Tor setzte (51.) und als Lössl bei einer Flanke auf den Stürmer gerade noch rettete(67.).

Eine Enttäuschung war auch Julian Draxler. Der hochbegabte Mittelfeldspieler war als Zehner für den Spielaufbau zuständig und zeigte sich auch einsatzfreudiger als zuletzt, doch überzeugen konnte er nicht. Draxler bleibt in der neuen Saison deutlich unter seinen Möglichkeiten. Gegen Jean-Philippe Gbamin tat er sich schwer und hatte zudem Pech, dass Giulio Donati (68.) den ersten Saisontreffer verhinderte.