VfB-Testspiel im Trainingslager: Mario Gomez trifft, Christian Gentner gratuliert. Foto: Baumann

Es ist wie immer: Der FC Bayern München wird deutscher Meister. Und sonst? Der VfB Stuttgart kämpft ums Überleben. Hoffentlich nicht so ängstlich wie zuletzt. Der Kommentar von StN-Autor Gunter Barner zum Start der Bundesliga-Rückrunde.

Stuttgart - Schon wieder Fußball. Ein bisschen mehr Pause hätte allen Beteiligten nicht geschadet: Aber die Liga hat es eilig. Deutschland ist Weltmeister. Und Joachim Löw braucht Zeit, um seine Helden nach Ende der Saison zu trimmen – auf die Mission Titelverteidigung bei der WM.

Bis dahin dürfte sich die Aufregung allerdings in Grenzen halten. Das Titelrennen in der Fußball-Bundesliga könnte so spannend werden wie die Liveübertragung vom Wachstum eines Grashalms auf dem Grünstreifen der A 8. Sollte sich der Freistaat während der Verhandlungen um eine neue Bundesregierung nicht doch noch für unabhängig erklären, wird der deutsche Meister mal wieder FC Bayern München heißen. Schade, eigentlich. Aber die Extraklasse von Borussia Dortmund beschränkte sich zuletzt darauf, sich die Bälle selbst ins Tor zu werfen. Die Juniorenauswahl von RB Leipzig hat noch zu viele Flausen im Kopf und bei Schalke 04 ist es gute Tradition, tausend Gründe zu finden, warum es am Ende dann doch nicht reicht.

Flügerl dank Gomez

Spannung verspricht allein das hintere Tabellendrittel. Dort hat sich gegen Ende der Hinrunde, durch stetes Bemühen, auch der VfB Stuttgart wieder eingefunden. Weil aber mit Fußball nach Art der Hasenfüße kein Staat zu machen ist, besann sich die Kreativabteilung der sportlichen Leitung auf einen alten Bekannten, der dem Sturm nun Flügerl verleihen soll: Mario Gomez zeichnet fortan für die Torausbeute verantwortlich. Kein Mensch weiß, ob die Rechnung aufgeht. Gewissheit herrscht dagegen darüber, dass der VfB noch immer ein kleines Lichtlein ist im 18-flammigen Kronleuchter des deutschen Fußballs. Aber die Bundesliga ohne den VfB Stuttgart ist bekanntlich wie Spätzle ohne Soß’: ziemlich fad. Deshalb: Nur Mut, Kameraden – und alles Glück der Welt!

gunter.barner@stuttgarter.nachrichten.de