Randale im Stadion: Können härtere Strafen die Probleme lösen? Foto: dpa

Christoph Schickhardt schlägt Alarm: Der Ludwigsburger Sportrechtsexperte rät zu knallharten Strafen gegen Randalierer. „Wer die Hand gegen einen Polizisten erhebt, gehört in den Knast“, sagt er im Interview mit unserem Sportchef Gunter Barner.

Herr Schickhardt, gehen Sie noch mit uneingeschränkter Freude zum Fußball?
Zur Nationalmannschaft auf jeden Fall. Das Auftreten von Jogi Löws Team ist einfach eine Freude. Wenn ich bei den Vereinen bin, ist das natürlich häufig von irgendwelchen Problemen überlagert. Insbesondere der Kampf gegen den Abstieg zerrt an den Nerven. Einige Clubs oder Trainer, mit denen ich freundschaftlich verbunden bin, machen mir nach wie vor großen Spaß.
Zum Beispiel . . .
Armin Veh, Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach, VfL Wolfsburg.
Und der VfB Stuttgart?
Da mache ich mir natürlich Sorgen. Ich war 1963 mit meinem Vater erstmals beim VfB im Stadion. Die Helden meiner Jugend waren Günter Sawitzki, Rolf Geiger, Gilbert Gress. Jetzt leide ich natürlich mit. Aber so ist das Geschäft: Es gibt Höhen und Tiefen.
Und die Reichen werden dabei immer reicher, die Armen immer ärmer.
Die Übermacht des FC Bayern sehe ich natürlich auch mit Falten auf der Stirn. Der Fußball lebt davon, dass die Gegner gut sind. Das Produkt muss immer ein spannendes und interessantes Spiel sein – und vor allem: Der Ausgang muss ungewiss sein.
Was raten Sie?
Es gibt kein Patentrezept, und klar ist: Die Wettbewerbsfähigkeit der anderen Clubs muss zwingend gestärkt werden. Aber einige Vereine machen es sich viel zu einfach, wenn sie die Überlegenheit anderer ausschließlich mit deren finanziellen Möglichkeiten erklären.