Voller EInsatz: Mönchengladbachs Oscar Wendt Foto: AP

In Stuttgart und München werden die Trainer-Geheimnisse gelüftet, Gladbach beweist Moral – das letzte Bundesliga-Wochenende vor der Winterpause 1015/2016 hatte es in sic

Düsseldorf - Die Geheimnisse, die keine mehr waren, sind gelüftet. Starcoach Pep Guardiola verlässt den FC Bayern München zum Saisonende. Neuer Trainer zum 1. Juli 2016 wird der Italiener Carlo Ancelotti. Der abstiegsbedrohte VfB Stuttgart machte am Sonntag Interimsmann Jürgen Kramny zur Dauerlösung mit Kontrakt bis 2017.

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge erklärte, „dankbar für alles“ zu sein, was Guardiola für den Verein seit 2013 gegeben habe. „Ich bin überzeugt, dass Pep und unsere Mannschaft jetzt noch intensiver daran arbeiten werden, die großen sportlichen Ziele zu erreichen - gerade, weil nun feststeht, dass Pep den FC Bayern verlassen wird.“

Mit Guardiola sind und bleiben die Bayern das Nonplusultra der Liga. Zum fünften Mal Herbstmeister nacheinander waren sie schon vor dem 1:0-Erfolg am Samstag bei Hannover 96 durch Thomas Müllers Handelfmetertor. 80 Punkte hat der Rekord-Titelträger im gesamten Fußballjahr 2015 gesammelt - eine stolze Bilanz.

Ist Bayern München uneinholbar?

Die Konkurrenz hält staunend Abstand. Acht Zähler Vorsprung haben die Bayern auf Borussia Dortmund. Ob der Zug nach oben nun schon abgefahren ist für den BVB und Thomas Tuchel? „Das ist eure Entscheidung“, beschied Weltmeister Mats Hummels fragende Medienvertreter nach dem Last-Minute-1:2 in Köln.

Die Borussia hat sich als zweite Kraft zurückgemeldet - auch dank wiedergewonnener Offensivstärke: Mit 47 Treffern, von denen Pierre-Emerick Aubameyang allein 18 gelangen, sind die Westfalen sogar ein Tor besser als die Bayern. Für Tuchel lässt der positive Trend erkennen, „dass wir zu einer Gewinner-Mannschaft werden“.

Und was tut sich hinter dem Top-Duo? Es geht knapp zu im Kampf um die Königsklassen- und Europa-League-Plätze. Mit erstaunlich guten Aussichten gehen die Berliner in die Rückrunde. Das Überraschungsteam der Hinserie festigte am Sonntag mit dem 2:0 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 den dritten Tabellenplatz. Vladimir Darida (34.) und Salomon Kalou (54.) sorgten für den 10. Saisonsieg ihrer Mannschaft.

Gladbach zeigt nach drei Pflichtspielniederlagen Moral

Drei Punkte hinter den Berlinern überwintert Borussia Mönchengladbach als Tabellenvierter. Nach zuletzt drei Pflichtspielniederlagen bewies das Team von Trainer André Schubert beim 3:2 (1:1) gegen Darmstadt bemerkenswerte Moral. Weder das 0:1 durch Marcel Heller (28.), noch der Platzverweis für Granit Xhaka (39.) sowie das zwischenzeitliche 2:2 durch Sandro Wagner (67.) brachte die Borussia aus der Ruhe. In Unterzahl trafen Lars Stindl (44.), Harvard Nordtveit (51.) und Oscar Wendt (86.) im zweiten Sonntagsspiel zum hart erkämpften Sieg.

Darüber hinaus dürfen sich Leverkusen, Schalke und Pokalsieger Wolfsburg Hoffnungen auf das internationale Geschäft machen.

Stichwort Wolfsburg. Der Bayern-Herausforderer der Vorsaison hat ein Handicap: die Auswärtsschwäche. „Das Spiel war ein Spiegelbild der Vorrunde, in der wir es nicht geschafft haben, über einen längeren Zeitraum kontinuierlich gut zu spielen“, hielt Trainer Dieter Hecking nach dem 1:3 beim VfB Stuttgart fest. Der VfL holte bei acht Gastspielen sechs Pünktchen, schoss mit vier die wenigsten Auswärtstreffer.

Hoffenheim nach dem 0:1 in Gelsenkirchen Tabellenletzter

Der VfB verließ indes die Abstiegsplätze. Hoffenheim ist nach dem 0:1 in Gelsenkirchen Tabellenletzter hinter Hannover und Bremen. Bei Werder ist das Abstiegsszenario wieder greifbar geworden. „In der Rückrunde wird jedes Spiel ein Endspiel für uns sein“, kommentierte Verteidiger Jannik Vestergaard die missliche Lage nach dem 1:2 bei Eintracht Frankfurt.

In Hannover reagierte Martin Kind schwammig, als er sich zur Zukunft seines leitenden Angestellten äußerte: Er gehe als Vereinsboss davon aus, „dass Michael Frontzeck auch zur Rückrunde 96-Trainer sein wird“.

Der FC Augsburg hat den Umschwung längst geschafft. Nach Spieltag zwölf nahm der Europa-League-Starter mit sechs Zählern - scheinbar abgeschlagen - Position 18 ein. Das 1:0 in Hamburg machte den 13. Punkt des FCA aus den fünf zurückliegenden Partien perfekt. „Die Mannschaft hat in den letzten Wochen alles gedreht“, bemerkte Trainer Markus Weinzierl.