Der VfL Wolfsburg mit Trainer Florian Kohfeldt steckt in der Krise. Foto: dpa/David Inderlied

Der VfL Wolfsburg steckt weiter in der Krise. Die Mannschaft von Florian Kohfeldt unterlag zum Start in die Rückrunde 0:1 (0:0) beim VfL Bochum.

Bochum - Trainer Florian Kohfeldt stapfte mit leerem Blick über den Rasen, Geschäftsführer Jörg Schmadtke saß mit grimmiger Miene auf der Tribüne. Der VfL Wolfsburg steckt auch nach dem Start in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga tief in der Krise. Die Niedersachsen kassierten beim 0:1 (0:0) bei Aufsteiger VfL Bochum ihre sechste Liga-Niederlage in Folge und liegen nach dem Vereinsnegativrekord nur noch zwei Punkte vor dem Relegationsplatz. 

„Wir hatten uns viel mehr vorgenommen. Wir haben in einigen Situationen die falschen Entscheidungen getroffen“, sagte Mittelfeldspieler Maximilian Arnold bei DAZN und gab die Richtung für die kommenden Wochen vor: „Wir müssen hart arbeiten.“ 

Milos Pantovic erzielte in der 65. Minute den goldenen Treffer für die Bochumer, die als Tabellenelfter nach dem fünften Heimsieg der Saison drei Punkte vor den Wolfsburgern liegen. „Wir haben gut zusammengearbeitet und waren defensiv sehr stabil“, sagte Kapitän Anthony Losilla.

Ridle Baku scheitert knapp

Vor leeren Rängen an der Castroper Straße war den Wolfsburgern die große Verunsicherung anzumerken. Kohfeldt, der vor der Partie angekündigt hatte, „etwas Neues schaffen“ zu wollen, sah leichtfertige Ballverluste im Aufbauspiel. Bochum kam mit geringem Aufwand zu aussichtsreichen Möglichkeiten. Danilo Soares und Elvis Rexhbecaj zielten allerdings über das Tor von VfL-Schlussmann Koen Casteels.

Erst in der 26. Minute spielten sich die bis dato harmlosen Wölfe ihre erste Gelegenheit heraus. Der stramme Schuss des Nationalspielers Ridle Baku strich nur knapp am Pfosten vorbei. Den Gästen fiel auch in der Folge wenig ein. Die heimstarken Gastgeber überzeugten mit einer gewohnt kampfbetonten Gangart, einfache Stockfehler und Nickligkeiten unterbrachen immer wieder den Spielfluss.

In der Offensive läuft nichts zusammen

„Mentalität, Intensität, eklig sein“, hatte Wolfsburgs Torjäger Wout Weghorst gefordert. Doch auch nach der Pause tat sich der Meister von 2009 schwer, zu den Tugenden zurückzufinden, mit denen der VfL in der vergangenen Spielzeit in die Champions League gestürmt war. In der Königsklasse waren Weghorst und Co. trotz einer vergleichsweisen einfachen Auslosung als Gruppenletzter ausgeschieden.

In der Offensive lief bei Wolfsburg wenig zusammen. Kohfeldt munterte seine frustrierten Spieler immer wieder auf. Auf der Gegenseite stieg das Selbstvertrauen der Bochumer nach jeder gelungenen Aktion. Das Team von Trainer Thomas Reis schmiss sich in jeden Zweikampf.

Durch einen engagierten Auftritt verdiente sich die Westfalen die Führung durch den laufstarken Pantovic, der nach einer Flanke von Gerrit Holtmann von Gegenspieler Maxence Lacroix angeköpft wurde. Auch nach dem Rückstand fiel den Wolfsburgern nichts mehr ein.