Alessandro Schoepf (links) und Johannes Geis von Schalke haben gut Lachen. Foto: AP

Die aufstrebenden Schalker feiern mit dem 3:1 gegen Bremen ihren dritten Bundesligasieg, die Werderaner rutschen dagegen auf den Relegationsplatz ab. Auch Claudio Pizarro kann da nicht helfen.

Gelsenkirchen - Markus Weinzierl sprang in seiner Freude über den Rasen, auf der Tribüne klatschte Leroy Sané begeistert in die Hände. Schalke 04 rollt das Feld in der Fußball-Bundesliga nach seinem Katastrophenstart weiter von hinten auf, und von Woche zu Woche scheint der Schwung größer zu werden. Das 3:1 (2:1) am 10. Spieltag gegen Werder Bremen war der dritte Heimsieg in Serie und bereits das fünfte Spiel in Folge ohne Niederlage. Das Selbstvertrauen wächst. „Wir haben von unseren letzten neun Spielen jetzt sieben gewonnen, das ist eine totale Steigerung“, sagte Schalkes Nationalspieler Max Meyer, der zwei Tore vorbereitet hatte. „Wir haben das Spiel von Beginn an in der Hand gehabt. Wir sind gut drauf.“

Vor einer Woche hatten die Schalker im Derby bei Borussia Dortmund ein 0:0 geholt. Die Königsblauen, die zudem bereits vorzeitig für die Europa-League-Zwischenrunde qualifiziert sind, verbesserten sich in der Liga am Sonntag auf den zwölften Tabellenplatz. Dort soll die Aufholjagd nicht enden: Zu Saisonbeginn hatte S04 ganz klar die Europapokalplätze ins Visier genommen. „Nach der Länderspielpause wollen wir unsere Serie unbedingt fortsetzen“, sagte Doppel-Torschütze Alessandro Schöpf. Werder hängt hingegen nach seiner dritten Niederlage in Serie als Sechzehnter im Tabellenkeller fest. Vor 61.263 Zuschauern, darunter der aus Manchester angereiste ehemalige Schalke-Star Sané, sorgten Schöpf (35., 63.) und Nabil Bentaleb (38.) für die Treffer der Hausherren. Serge Gnabry, den Bundestrainer Joachim Löw erstmals für die anstehenden Spiele der Nationalmannschaft nominiert hat, brachte die Gäste mit einem Foulelfmeter (42.) zwischenzeitlich heran. Schöpf hatte Gnabry zuvor im Strafraum zu Fall gebracht.

Glanztat von Schalke-Torwart Ralf Fährmann

Mit dem Schwung aus der Europa League drängte Schalke auf eine frühe Führung. Die erste gute Gelegenheit hatten die Hausherren, als Eric Maxim Choupo-Moting nach der ersten Schalker Ecke frei zum Abschluss kam, den Ball aber weit über das Bremer Tor schoss. Nach einer Viertelstunde verhinderte Schalke-Torwart Ralf Fährmann mit einer Glanztat nach einem fulminanten Schuss von Theodor Gebre Selassie einen Rückstand seiner Mannschaft. Ansonsten konzentrierte sich das Team von Trainer Alexander Nouri vornehmlich auf die Defensive. In der 35. Minute fasste sich Meyer, der sich beim 0:0 im Revierderby bei Borussia Dortmund acht Tage zuvor einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hatte, ein Herz und schoss den Ball mit voller Wucht unter die Latte des Werder-Tores.

Der Österreicher Schöpf nutzte den Abpraller zu seinem ersten Saisontreffer. Drei Minuten später ließ der langjährige Bremer Naldo Werder-Keeper Felix Wiedwald bei einem Freistoß aus 25 Metern alt aussehen. Nach der schwachen Abwehr des Schlussmanns war Bentaleb zur Stelle. Nach dem 1:2 durch Gnabry zeigte sich Schalke nur kurz schockiert und übernahm schnell wieder das Kommando. Die Mannschaft von Weinzierl, der seinen 50. Bundesligasieg als Trainer feierte, versäumte es aber zunächst, den Sack zuzumachen. Weinzierl sah weitere erstklassige Chancen von Schöpf und Bentaleb.