Jubelszenen: Die Freiburger um Vincenzo Grifo (Mitte) kommen auf neun Punkte Foto: Getty

Vor dem Duell zwischen Hoffenheim und dem SC Freiburg attackiert TSG-Sportchef Alexander Rosen den SC-Coach Christian Streich, der angefressen reagiert. Dabei könnte eigentlich Einigkeit herrschen – weil die Breisgauer den Kraichgauern als Vorbild dienen.

Stuttgart - Alexander Rosen ist bisher nicht dafür bekannt gewesen, vor Bundesligaspielen hitzige Debatten anzuzetteln – nun, vor der Partie zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem SC Freiburg an diesem Samstag (15.30 Uhr), ist das anders. Der Hoffenheimer Sportchef, er gab den Einheizer. „Die Funken werden sprühen“, sagte Alexander Rosen und widmete sich dann dem Gegner aus dem Breisgau: „Die Mannschaft legt eine Aggressivität an den Tag, die sich teilweise im Grenzbereich bewegt.“ Es folgte ein bissiger Zusatz: „Was von der Emotionalität des Trainers an der Seitenlinie gepusht wird.“

Freiburgs Christian Streich, der emotionsgeladene Coach, reagierte angefressen. Rosen versuche „eine Kampagne loszutreten und Schiedsrichter und Umfeld zu beeinflussen“, sagte er. Nun ist es nicht so ganz klar, weshalb Rosen sich den SC Freiburg und seinen Coach überhaupt vorgeknöpft hat – wenn Vereinsverantwortliche aber den Gegner vor dem Spiel ein bisschen reizen wollen, dann schwingt dabei immer auch eine große Portion Respekt mit.

Wer Nebenkriegsschauplätze eröffnet, der will ein Zeichen setzen und Stärke demonstrieren. Und das hat man nur nötig, wenn der Gegner selbst auch stark ist. Im Hoffenheimer Fall geht die Sache mit der Wertschätzung sogar noch weiter – denn irgendwie ist der SC Freiburg als Gesamtverein sogar so etwas wie ein Vorbild für die TSG.

So sagt Rosen, dass die Ruhe und die Konstanz im Club das große Pfund des SC seien: „Freiburg steht für eine langfristige Ausrichtung, was man auch daran sieht, wie der Verein die Abstiege verkraftet hat“, meint er. In Hoffenheim sehnen sie sich nach der Kontinuität und der Ruhe, mit der beim SC seit Jahren gearbeitet wird. Was so weit geht, dass es selbst nach einem Abstieg keinen Aktionismus in Freiburg gibt.