Der Mainzer Jhon Cordoba (Mitte) und die Mönchengladbacher Oscar Wendt (l.) und Thorgan Hazard kämpfen um den Ball. Foto: dpa

Gladbach hat einen klassischen Fehlstart in die Rückrunde der Bundesliga hingelegt. Nach der Niederlage gegen Dortmund verlor das Team am Freitagabend auch gegen Mainz.

Mainz - Der FSV Mainz 05 ist zumindest für eine Nacht auf einen Europa-League-Platz gesprungen und inzwischen sogar ganz dicht dran an Borussia Mönchengladbach. Durch das glückliche 1:0 (1:0) am Freitagabend gegen die stark ersatzgeschwächten Fohlen verkürzten die Rheinhessen den Abstand zum Tabellenvierten der Fußball-Bundesliga auf zwei Punkte. Christian Clemens erzielte in seinem 100. Erstligaspiel das Tor des Tages (21. Minute) und sorgte obendrein dafür, dass der FSV als neuer Sechster vorübergehend an den Topteams Schalke 04 und VfL Wolfsburg vorbeizieht.

„Die Mannschaft hat super dagegengehalten und einen glücklichen Sieg herausgespielt“, sagte der Mainzer Manager Christian Heidel, der weitere Verpflichtungen vor dem Ende des Transferfensters am Montag nicht ausschließen wollte: „Es gibt die eine oder andere Überlegung. Wollen wir mal gucken, was morgen oder übermorgen noch passiert.“

Negativtrend setzt sich fort

Für die gezwungenermaßen ohne zahlreiche Stammspieler angetretenen Gäste war es im zweiten Rückrundenspiel die zweite Niederlage - der Negativtrend vom Ende der Hinrunde setzt sich damit fort. „Das ist sehr ärgerlich“, urteilte Gladbachs Coach André Schubert und meinte mit Blick auf mehrere vergebene Chancen: „Wir haben das Tor nicht gemacht, das passiert mal im Fußball.“ Eine Krise sieht der Trainer nicht. „Insgesamt müssen alle mal ein bisschen cooler werden: Die Erwartungshaltung ist riesig“, befand er kritisch.

Die Mainzer präsentierten sich in einem packenden Spiel mit vielen Torchancen vor 32 015 Zuschauern robuster, laufstärker und zweikampfstärker und etwas zielsicherer als Schuberts Gladbacher, die unter anderem auf die etatmäßigen Sechser Granit Xhaka (gesperrt) und Mahmoud Dahoud (verletzt) verzichten mussten. So war es keine Überraschung, dass die Gäste hinten immer wieder Lücken offenbarten.

In einer abwechslungsreichen Partie nutzte Clemens das Mitte der ersten Halbzeit aus: In zentraler Position ließen die Borussen dem 24-Jährigen viel zu viel Platz, kein Verteidiger attackierte den Mittelfeldprofi ernsthaft. Clemens zog ab, und der Flatterball senkte sich hinter den überraschten Keeper Yann Sommer ins Netz.

Kritische Situation zum Schluss

Die Führung gab den Mainzern Sicherheit, erst kurz vor der Pause meldeten sich die Gladbacher wieder zurück. Bei einer kniffligen Strafraum-Szene blieb ein Elfmeterpfiff für Winter-Neuzugang Jonas Hofmann aus (34.), eine Minute später vergab Raffael die bis dato größte Ausgleichschance: Der Brasilianer scheiterte aus bester Position am aus seinem Tor herausstürmenden Loris Karius. Glücklos blieb kurz darauf auch Lars Stindl (37.) per Kopf.

Nach der Pause wurden die Gladbacher offensiver. Immer wieder kombinierten sich Schuberts Schützlinge gut durch die Mainzer Hälfte - doch am Strafraum war meist Ende. Dicht gestaffelt wehrten die Rheinhessen die Borussen-Bemühungen langet ab, immer wieder kam Raffael & Co. ein Mainzer Bein in die Quere.

Umso gefährlicher wurde es dann 18 Minuten vor Schluss. Karius war aus dem Tor geeilt, konnte die Flanke von Oscar Wendt vor den Mainzer Kasten aber nicht mehr verhindern. Erst kam Stindl freistehend zum Kopfball, Gaetan Bussmann rettete gerade so vor der Linie. Im Nachschuss versuchte sich erneut Raffael, doch Karius - inzwischen zurückgeeilt - brachte die Hände irgendwie an den Ball. Und hielt damit zugleich den Mainzer Sieg fest.