Serge Gnabry war von Bremen nach München gewechselt. Jetzt leihen die Bayern den 22-Jährigen an Hoffenheim aus. Foto: dpa

Europapokal-Starter 1899 Hoffenheim leiht den U21-Europameister Serge Gnaby von Bayern München aus. Der Rekordmeister entsprach damit einem Wunsch des 22-Jährigen, kündigte aber dessen Rückkehr nach einem Jahr an.

München/Hoffenheim - 1899 Hoffenheim hat Serge Gnabry vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München ausgeliehen. Das teilten die beiden Bundesligavereine am Freitag, dem 22. Geburtstag von Gnabry, mit. Der U21-Europameister wechselt für ein Jahr, bis zum 30. Juni 2018, zum Europapokal-Starter. Gnabry spielte in der vorigen Saison noch bei Werder Bremen. Im Juni unterschrieb er einen Dreijahresvertrag beim FC Bayern.

„Es war der ausdrückliche Wunsch von Serge, noch für ein Jahr ausgeliehen zu werden, damit er mehr Spielpraxis erhalten könne“, sagte der Bayern-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. Dies sei „in Hoffenheim auch auf hohem Niveau“ gewährleistet. „Nach einem Jahr wird Serge Gnabry zum FC Bayern zurückkehren“, kündigte Rummenigge an.

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann erklärte am Abend auf der „11Freunde-Meisterfeier„, wo er als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde: „Ich freue mich sehr. Er hat extremes Tempo und wird uns gut tun.“ Der gebürtige Stuttgarter Gnabry wurde fünf Jahre in der Jugendakademie von Arsenal London ausgebildet und wechselte zur Saison 2015/16 zu Werder Bremen. Für die Hanseaten schoss Gnaby in 27 Bundesligaspielen elf Tore. Beim FC Bayern, der rund acht Millionen Euro für ihn investiert haben soll, hatte er sich in dieser Spielzeit nach den Verpflichtungen von Sebastian Rudy (Hoffenheim), Corentin Tolisso (Olympique Lyon) und James Rodríguez (Real Madrid) wenig Einsatzchancen ausgerechnet und deshalb um eine Ausleihe gebeten.

Freude bei 1899-Manager Alexander Rosen

1899-Manager Alexander Rosen freut sich, „die Personalie, die von großer öffentlicher Aufmerksamkeit begleitet wurde, nun positiv abgeschlossen zu haben“. Der Stürmer könne „dem Spiel der TSG eine weitere Komponente geben. Er ist ein enorm schneller und torgefährlicher Spieler“. Gnabry habe sich schon „früh in den Gesprächen für Hoffenheim begeistert“, sagte Rosen: „Für dieses Jahr mit mehreren Wettbewerben macht es Sinn, diese Personalie zu machen, die wir sonst nicht finanzieren könnten. Serge ist hochtalentiert, aber noch nicht am Ende seiner Entwicklung. Und wir hoffen, dass wir ihn auf die nächste Stufe heben können.“

Mit seinen zukünftigen Hoffenheimer Teamkollegen Jeremy Toljan und Nadiem Amiri holte der Sohn eines Ivorers bei der U21-EM in Polen den Titel. Beim olympischen Silbermedaillengewinn 2016 in Rio erzielte er sechs Treffer.

Gnabry wird laut einer Mitteilung von 1899 Hoffenheim Mitte der kommenden Woche zum obligatorischen Medizincheck bei der TSG erwartet. Ob er dann noch ins Trainingslager in Windischgarsten (Österreich) nachreist, soll kurzfristig entschieden werden.