Aufsteiger Ingolstadt hat gleich am ersten Spieltag der Saison einen 1:0-Auswärtserfolg bei Mainz gefeiert. Foto: Bongarts

Die Aufsteiger feiern Erfolge: Debütant Ingolstadt gewinnt in Mainz zum Liga-Auftakt 1:0. Darmstadt holt einen Punkt. Der FC Schalke klettert vorerst auf Platz zwei. Gegen Werder gewinnen die Gelsenkirchener mit 3:0.

Berlin - Bundesliga-Neuling FC Ingolstadt ist mit einem Auswärtssieg in die Saison gestartet. Die Oberbayern setzten sich am Samstag mit 1:0 beim FSV Mainz 05 durch. Der zweite Aufsteiger ins Fußball-Oberhaus verbuchte ein kleines Erfolgserlebnis. Darmstadt 98 trotzte Hannover 96 ein 2:2 ab. Der FC Schalke 04 feierte den höchsten Tagessieg und schob sich durch das 3:0 bei Werder Bremen auf den zweiten Rang hinter den FC Bayern München, der zum Saisonauftakt am Freitagabend den Hamburger SV beim 5:0 wieder einmal deklassiert hatte. Europa-League-Starter FC Augsburg musste sich überraschend Hertha BSC mit 0:1 geschlagen geben. Bayer Leverkusen setzte sich gegen 1899 Hoffenheim mit 2:1 durch.

Neuling I: Aufsteiger Darmstadt 98 ist kein richtiger Neuling. Aber kein einziger Spieler des Kaders war beim Abstieg vor 33 Jahren schon geboren. Bundesliga-Neuland also für die aktuellen Lilien. Und der Aufstiegs-Schwung wurde gegen Hannover 96 mitgenommen. Marcel Heller (31./54.) sorgte mit einem tollen Tor nach Solo-Sprint über das halbe Spielfeld und einem frechen zweiten Treffer zweimal für die Führung. Hannover schaffte durch Charlison Benschop (48.) und ein Eigentor von Aytac Sulo (62.) noch ein Remis. Darmstadts Torwart Christian Mathenia parierte einen Foulelfmeter von Mevlüt Erdinc (59.).

Neuling II: Der FC Ingolstadt ist das 54. Bundesliga-Team - und als einziges in seiner Oberhaus-Historie ungeschlagen. Zur Premiere gab es einen Sieg beim FSV Mainz 05, dank des Tores von Lukas Hinterseer (66.). Trainer Ralph Hasenhüttl tanzte vor Freude auf dem Mainzer Rasen. Vor dem Spiel war der Coach noch skeptisch gewesen. Der Unterschied zu Liga 2, sagte er bei Sky: Es ist lauter im Stadion. Er wisse nicht, ob seine Anweisungen bei den Spielern ankommen würden. Sie kamen an.

Rückkehrer I: Franco Di Santo hatte sich noch in der Sommerpause zu Bremen bekannt. Allerdings bestreitet er nur das erste Saisonspiel im Weserstadion. Mit seinem neuen Club Schalke 04 holte er drei Punkte und erntete Pfiffe von den Werder-Fans. Die Tore für S04 erzielte nicht Di Santo, sondern Theodor Gebre Selassie per Eigentor (34.), Eric Maxim Choupo-Moting (68.) und Klaas Jan Huntelaar (85.) - für Schalke war es was Besonderes: Der erste Auswärtssieg im Jahr 2015.

Rückkehrer II: Kevin Kuranyi spielte erstmals seit gut fünf Jahren in Moskau wieder in der Bundesliga - für 1899 Hoffenheim. Auch bei Gegner Bayer Leverkusen war er im Sommer im Gespräch - als Backup für Stefan Kießling. Im Gegensatz zu Kuranyi traf dieser - zum zwischenzeitlichen Ausgleich (45.). Zuvor hatte Steven Zuber (5.) die Gäste früh in Führung gebracht. Als Kuranyi schon ausgewechselt war, erzielte Julian Brandt (71.) den Siegtreffer für Bayer. Der Sieg gibt Selbstvertrauen für das Hinspiel im Champions-League-Playoff am Dienstag bei Lazio Rom.

Hawk Eye kommt erstmals zum Einsatz

Premiere I + II: Auf diese Premieren hätte der FC Augsburg gerne verzichtet. Raul Bobadilla (45.+2) kassierte für einen rüden Tritt gegen Fabian Lustenberger Gelb-Rot und damit den ersten Platzverweis der Spielzeit. Und Ragnar Klavan verschuldete den ersten Strafstoß, den der gefoulte Salomon Kalou (48.) selbst zum Hertha-Siegtor verwandelte. Später musste auch noch Berlins Roy Beerens per Ampelkarte vom Platz. Augsburg verzweifelte an Hertha-Keeper Thomas Kraft und schaffte auch im fünften Anlauf keinen Sieg zum Saisonstart in der Bundesliga.

Premiere III: Das Hawk Eye kam erstmals in der Bundesliga-Historie in Darmstadt zum Einsatz. Schiedsrichter Felix Brych bekam nach einem Kopfball von Hannovers Kenan Karaman (29.) an die Unterkante der Latte das Signal auf seine Uhr: Kein Tor! Die Videoaufzeichnung zeigte dann auch den Zuschauern später, dass der Ball sogar deutlich vor der Torlinie aufgesprungen war.

Rekordjäger: Der FC Bayern München hat gefühlt ohnehin schon alle Bundesliga-Rekorde. Zum Ende der 53. Spielzeit soll ein weiterer dazukommen, mit dem vierten Meistertitel in Serie. Warum also nicht mit einem anderen beginnen. Das 5:0 gegen den chancenlosen Hamburger SV am Freitagabend war der höchste Sieg, seitdem der amtierende Meister im Jahr 2002 die Saison mit einem Heimspiel offiziell eröffnet.