Lange Gesichter beim SV Leonberg/Eltingen. Foto: Baumann/A. Keppler

SV Leonberg/Eltingen muss sich beim Bezirkspokal-Finale in Ditzingen dem Bezirksligameister Croatia Bietigheim mit 1:3 Toren geschlagen geben.

Als der Schiedsrichter nach fast 100 Minuten das Bezirkspokal-Finale abgepfiffen hatte und die 1:3-Niederlage des SV Leonberg/Eltingen amtlich war, zeigte sich das feine Gespür der rund 300 mitgereisten SV-Fans. Die gelbe Wand applaudierte dem Verliererteam, das dem Favoriten über weite Strecken auf Augenhöhe begegnet war. „Schade, dass wir für unseren aufopferungsvollen Kampf nicht belohnt wurden“, meinte SV-Trainer Benjamin Schäffer nach dem Abpfiff noch sichtlich ergriffen.

 

Der 1:2-Anschlusstreffer von Joshua Trefz per Kopf nach einem Freistoß aus dem Halbfeld in der 71. Minute hatte in seinem Team noch einmal Energie freigesetzt. Zweimal hatte seine Mannschaft in der Folge die Möglichkeit zum Ausgleich: Einmal kam der letzte Pass auf Marco Gritsch zu ungenau (76.), einmal fehlten Marco Seufert nur wenige Zentimeter zum Abschluss nach einem schönen Angriff über vier Stationen (80.). Besonders bitter: In der 93. Minute flog der Ball nach einem Freistoß aus der Croatia-Hälfte in den SV-Strafraum, zwei Abwehrspieler verließen sich jeweils auf den anderen, sodass der kurz zuvor eingewechselte Anton Zovko keine Mühe hatte, aus acht Metern zum 3:1 zu treffen.

Die zweite Chance für Croatia führt zum 1:0

Croatia Bietigheim beschwor erstmals nach 15 Minuten Gefahr herauf, als sich Danny Marosevic an drei Gegenspielern vorbei dribbelte, aus zwölf Metern jedoch am langen Pfosten vorbeischoss. Die zweite Chance für Croatia führte zum 1:0 (21.): Nach einem Einwurf wurde der Ball per Kopf verlängert, Torjäger Zvonimir Zivic vollendete aus 13 Metern artistisch. „Da waren wir nicht eng genug an ihm dran, aber das war einfach auch seine individuelle Klasse“, lobte Benjamin Schäffer den 33-Jährigen.

Nachdem der SV Leonberg/Eltingen in der ersten Halbzeit keine einzige Chance aus dem Spiel heraus generiert hatte, brachte Schäffer kurz nach der Pause mit Sturmtank Patrik Hofmann und Marco Gritsch, der im Vorjahr den entscheidenden Treffer beim 1:0-Sieg gegen den FV Löchgau II erzielt hatte, zwei frische Kräfte. „Ich mag solche Geschichten“, kommentierte der Coach die Einwechslung von Gritsch, der sofort auch für mehr Betrieb in der Croatia-Hälfte sorgte. Prompt hätte Joshua Trefz in der 62. Minute fast den Ausgleich erzielt, sein Kopfball nach einem Freistoß strich knapp am Tor vorbei.

Dreckig, aber clever

Zwei Minuten später führte eine identische Situation jedoch zum 2:0 für Bietigheim: Nach einem Freistoß von der linken Seite hatte Mario Andric im SV-Strafraum das beste Timing beim Kopfball, er verlängerte den Ball unhaltbar für Silas Herzer ins lange Eck. In der aufgeheizten Schlussphase nahm Croatia mit Auswechslungen und einigen Nickligkeiten nebst Rudelbildung viel Zeit von der Uhr – Marco Gritsch sah nach einer Unbeherrschtheit in der Nachspielzeit Gelb-Rot. „Das hat Croatia dreckig, aber clever zu Ende gespielt“, erkannte Schäffer an. Kleiner Trost: Da Croatia auch schon Meister ist, erhält der SV in der nächsten Saison als Endspielgegner den Platz im WFV-Pokal. SV Leonberg/Eltingen: Herzer, Nufer, Häusler, Trefz, Boateng (93. Önal), Seufert, Öztürk, Kern, Weeber (53. Gritsch), Ohmes (53. Hofmann), Strahl (80. Schramm).