Der TSV Münchingen bleibt mit 4:1 über Croatia Bietigheim in der Erfolgsspur. Der TSV Merklingen bejubelt den zweiten Sieg, der Trainer des TSV Heimsheim ist gefrustet.
Aufsteiger TSV Münchingen ist in der Bezirksliga das einzige Team, das dem makellosen Tabellenführer Germania Bietigheim auf den Fersen bleibt. Die Münchinger setzten sich mit einer mittelmäßigen Leistung gegen Kellerkind Croatia Bietigheim mit 4:1 durch und feierten den fünften Erfolg der Saison. „Vom Tempo und der Spielkultur her war das deutlich unter dem Niveau der vergangenen Wochen“, meinte TSV-Trainer Sahin Üste, was mit am schwer bespielbaren Platz gelegen habe.
Nach 17 Minuten gingen die Gastgeber durch den frei stehenden Egzon Krajki mit 1:0 in Führung, nachdem das Team nach einem tiefen Ball mit drei schnellen Pässen die Croatia-Abwehr ausgehebelt hatte. Dem 2:0 (26.) ging ein Durchbruch von des Ex-Croatia-Stürmers Thomas Ivan gegen seine ehemaligen Kollegen voraus. Den Rückpass an den Elfmeterpunkt verwandelte Azim Semih-Özsoy zum Halbzeitstand, obwohl er den Ball nicht richtig getroffen hatte.
Etwas hitzig wurde die Begegnung in der Schlussviertelstunde, nachdem die Gäste nach einem Münchinger Eckball mit einem Konter zum 2:1 (71.) verkürzt hatten. „Ich hatte allerdings nie das Gefühl, dass die Begegnung kippen könnte, auch wenn Croatia kämpferisch eine starke Leistung geboten hat“, meinte Coach Üste, der in der 63. Minute in Semijel Mulacic den Matchwinner einwechselte. In der 81. Minute wurde dieser im Strafraum gefoult, den Strafstoß verwandelte der ebenfalls eingewechselte Antonio Di Matteo zum 3:1. In der Nachspielzeit stand Mulacic nach einem Abpraller richtig und sorgte für den 4:1-Endstand.
Der TSV Merklingen atmet tief durch
Tiefes Durchatmen war beim TSV Merklingen angesagt, der nach zwei Niederlagen in Folge gegen die hoch eingeschätzte TASV Hessigheim mit 3:1 den zweiten Sieg schaffte und den Anschluss ans Mittelfeld herstellte. Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte, in der die Gastgeber defensiv sicher standen, nach vorne aber die Genauigkeit vermissen ließen, ging Merklingen nach 53 Minuten in Führung: Nach einem Diagonalball von Semir Hodzic kam Kai Woischiski auf der rechten Strafraumseite zum Abschluss. Der abgeblockte Ball landete bei Fabian Heim, der aus zwölf Metern zum 1:0 vollendete.
„Danach war Hessigheim angezählt“, meinte TSV-Trainer Uwe Eberhard, der eine Viertelstunde später das 2:0 bejubelte: Eine Flanke von Heim konnte TASV-Keeper Tom Reichert noch vor dem einschussbereiten Dzanan Mehicevic wegfausten, doch Kai Woischiski hatte keine Mühe, den Ball aus 22 Metern ins leere Tor zu zirkeln.
Die Gäste bemühten sich in der Folge um den Anschlusstreffer, doch die Merklinger Defensive wusste die langen Diagonalbälle des Gegners zu unterbinden. In der 89. Minute erzielte Woischiski nach schöner Vorarbeit von Mehicevic mit seinem fünften Saisontreffer das 3:0. Einziger Schönheitsfleck auf dem Erfolg war der Gegentreffer in der Nachspielzeit, als TASV-Torjäger Filippo Russo aus dem Getümmel im Strafraum zum 3:1-Endstand traf. „Das war zwar ärgerlich, aber heute kann ich das verkraften“, meinte TSV-Coach Eberhard schmunzelnd.
Der TSV Heimsheim belohnt sich nicht
Einen unerwarteten Rückschlag nach drei Siegen in Folge musste der TSV Heimsheim mit dem 1:2 auf eigenem Platz gegen den FV Löchgau II hinnehmen. „Ich bin extrem gefrustet. Die Niederlage tut weh, weil sie unnötig war“, ärgerte sich TSV-Trainer Oliver Kudera. Seine Mannschaft kam trotz 70 Prozent Ballbesitz und rund 15 Abschlüssen nur zu einem einzigen Treffer. „So gut unsere Abschlüsse in den ersten fünf Spielen mit 18 Toren waren – heute gingen fast alle Schüsse über das Tor“, haderte Kudera.
Lediglich Nick Eisenhardt hatte in der 81. Minute sein Visier richtig eingestellt und traf aus 14 Metern zum 1:1-Ausgleich. Bis dahin waren die Gastgeber seit der 21. Minute einem 0:1-Rückstand hinterhergelaufen, nachdem im Mittelfeld zunächst zu wenig Druck auf einen FV-Außenverteidiger gemacht worden war und sich anschließend ein Innenverteidiger und der TSV-Keeper verschätzt hatten. Nach dem Ausgleich drängten die Hausherren auf den zweiten Treffer – und kassierten in der Schlussminute das 1:2, als in der Heimsheimer Defensive die Zuordnung nicht stimmte.
Ein wenig haderte Kudera mit zwei Entscheidungen der Schiedsrichterin: „Vor dem 1:2 hätte es eigentlich Freistoß für uns geben müssen, und nach zehn Minuten hätten wir einen klaren Foulelfmeter zugesprochen bekommen müssen“, merkte er an, wollte dies aber nicht als spielentscheidend werten. „Wir sind in der Kabine gesessen und haben uns alle gefragt, wie wir dieses Spiel verlieren konnten“, erklärte er.