Der Tabellendritte Münchingen unterliegt im Derby dem SV Perouse, der einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib macht.
Drei Wochen lang hat der TSV Münchingen auf einen Ausrutscher des Tabellenzweiten GSV Pleidelsheim gewartet, um den Rückstand von drei Punkten zu verkürzen. Am drittletzten Spieltag war es so weit: Die bereits abgestiegene Spvgg Warmbronn entführte mit einem 1:1 einen Zähler aus Pleidelsheim. Doch der TSV Münchingen konnte nicht davon profitieren: Durch die 1:3-Heimniederlage im Derby gegen den SV Perouse beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz nunmehr sogar vier Zähler.
„Solange rechnerisch noch was möglich ist, geben wir nicht auf“, richtete Münchingens Co-Trainer Heiko Wieland den Fokus sofort wieder nach vorne. Spielentscheidend war für ihn die rote Karte gegen Etienne Stadler in der 37. Minute. „Bei den Temperaturen in Unterzahl zu spielen, war ein Nachteil“, stellte er klar. Den Strafstoß, der den Gästen zugesprochen wurde, wollte er nicht infrage stellen, wohl aber die rote Karte. „Es war ein Foul im Strafraum, von daher war der Elfmeter berechtigt. Aber der Platzverweis war eine Doppelbestrafung, zumal Etienne Stadler nicht der allerletzte Mann war“, kritisierte er.
Bitter für die Gastgeber war, dass der SV Perouse nach dem 0:1 durch Mehmet Semsettin Erdogans Foulelfmeter (38.) vier Minuten später das 0:2 durch Casian Ulici folgen ließ. „Da hatte sich die Mannschaft in Unterzahl noch nicht richtig organisiert“, bedauerte Wieland. Ulicis zweiter Treffer (68.) zum 0:3 war die Vorentscheidung, Fatih Yenisens 40. Saisontreffer (77.) war nur noch Ergebniskosmetik. „Der Sieg war unglaublich wichtig für uns, da die anderen Mannschaften um uns herum auch gepunktet haben“, meinte SV-Trainer Erkan Karaca. Jetzt wolle man nächste Woche mit einem Heimsieg über Nussdorf den Klassenverbleib feiern – mit einem zünftigen Kabinenfest.
SV Leonberg/Eltingen braucht 20 Minuten
Diesen hat der SV Leonberg/Eltingen nach dem 3:1 gegen den TSV Benningen – dem exakt gleichen Ergebnis wie im Pokal-Halbfinale vier Wochen zuvor – bereits so gut wie sicher. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz zwei Spieltage vor Schluss beträgt sechs Punkte, dazu kommt eine um 19 Treffer bessere Tordifferenz. Der durch viele Urlauber und Erkrankte stark veränderte SV brauchte 20 Minuten, um ins Spiel zu finden. Dann nutzte Axel Weeber eine der aus dem überwiegenden Ballbesitz entspringenden zahlreichen Torchancen zur 1:0-Führung. Danach unterlief den Gastgebern jedoch der ein oder andere Stellungsfehler. Einen davon nutzte Bartu Avsar in der 39. Minute zum 1:1-Ausgleich aus. In der zweiten Hälfte hatte SV-Coach Benjamin Schäffer bei den Wechseln ein glückliches Händchen: Jona Trefz traf sechs Minuten nach seiner Einwechslung zum 2:1 (72.). Als Ennio Ohmes fünf Minuten später einen Konter zum 3:1 abschloss, war die Partie entschieden.
Optimistische Rechenspiele sind obsolet
Definitiv entschieden ist nunmehr auch der Abstieg des SV Gebersheim. Nach der 0:2-Heimniederlage gegen den Tabellenvierten Phönix Lomersheim sind nunmehr selbst die optimistischsten Rechenspielchen obsolet. „Auch wenn wir uns schon seit Wochen mit dem Gedanken abfinden mussten, ist es ein ekelhaftes Gefühl, wenn der Abstieg letztlich feststeht“, meinte SV-Trainer Björn Wenninger.
In einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie avancierte Murat Tekeli zur tragischen Figur: Bei einem Rückpass zum Torhüter in der 43. Spielminute übersah er Phönix-Stürmer Oliver Lochmüller, der das Geschenk zum 0:1 annahm. In der zweiten Hälfte gab es wenige Chancen auf beiden Seiten. „Der letzte Pass kam bei uns nicht an“, monierte Wenninger. Lukas Buck sorgte mit einem Strafstoß in der 82. Minute für den 0:2-Endstand.
Warmbronn sorgt für eine Überraschung
Die bereits als Absteiger feststehende Spvgg Warmbronn sorgte mit einem 1:1 beim Tabellenzweiten GSV Pleidelsheim für eine faustdicke Überraschung. „Wir geben bis zum Ende alles“, stellte Warmbronns Trainer Chris Seeber klar. In Pleidelsheim ließ sich die Spvgg auch von einem frühen Rückstand (13.) nicht beeindrucken und kam durch Frederik Kindler nach Vorarbeit von Othman Karwi und Patrick Kilper zum 1:1-Ausgleich nach 34 Minuten. In der zweiten Halbzeit „spielten beide Teams mit offenem Visier“ (Seeber), Spvgg-Torhüter Fynn Kleinschmidt rettete mit mehreren Paraden den Punkt für Warmbronn.
Mit 1:9 eine erwartete Klatsche kassierte Schlusslicht TSV Heimsheim beim Meister TV Pflugfelden. „Wir hatten wegen der Personalnot überlegt, das Spiel sogar abzusagen, aber wir wollten Pflugfelden die Meisterfeier nicht verderben“, zeigte sich TSV-Coach Erkan Kilic sportlich. Seiner überwiegend aus A-Jugendlichen bestehenden Mannschaft wollte er keine Vorwürfe machen. „Aber der Gegner war uns einfach in allen Belangen überlegen“, musste der Heimsheimer Trainer einsehen.