Und schon wieder ein Tor für den TSV Heimsheim: Hannah Gommel , Natalie Hieronymus und Rieke Bulla (v. li.) jubeln. Foto: Andreas Gorr

Die Fußballerinnen des TSV Heimsheim sind in der Bezirksliga eine Klasse für sich und beheben den Betriebsunfall vom Abstieg vergangene Saison. Rieke Bulla schießt Tore am Fließband.

Bei seiner ersten Trainerstation hat Oliver Münzer die Fußballerinnen des TSV Heimsheim auf Anhieb zur Meisterschaft in der Bezirksliga geführt und so den unglücklichen Abstieg aus der Regionenliga umgehend repariert. Schon zur Winterpause stand das Team mit sechs Zählern Vorsprung an der Spitze, am Saisonende beträgt der Abstand zum Zweiten 15 Punkte.

 

Die Meisterschaft bekam die Mannschaft fünf Spieltage vor Schluss auf dem Sofa serviert: Die SG SV Horrheim/Sternenfels/Häfnerhaslach II trat zum Rückspiel in Heimsheim nicht an, der härteste Verfolger TSV Heimerdingen verlor überraschend sein Heimspiel gegen den TSV Ludwigsburg 0:2.

„Ich hatte zu Beginn der Rückrunde Bedenken, weil wir in den Vorbereitungsspielen nicht gut gespielt haben“, erinnert sich Oliver Münzer. Doch als es darauf ankam, war seine Mannschaft hellwach: Im ersten Rückrundenspiel beim TSV Schafhausen gelang ein 6:1-Auswärtserfolg, in der zweiten Partie gegen Schlusslicht FSV Oßweil II gab es einen 14:0-Kantersieg.

Am Ende standen wie in der Hinrunde neun Siege aus zehn Begegnungen, lediglich dem TSV Heimerdingen gelang es beim 3:3 wie im Hinspiel (1:1), den Heimsheimerinnen einen Zähler abzuknüpfen. „Wir haben viel Anerkennung für unsere Leistungen von den gegnerischen Teams erfahren“, freut sich Münzer. Knapp war auch der 1:0-Erfolg beim Zweiten TV Aldingen. „Aldingen hat uns gut unter Druck gesetzt, allerdings haben wir einige Chancen nicht genutzt“, erinnert sich Münzer. So blieb es beim einzigen Treffer durch Janina Hüsgen (67.).

Rieke Bulla schießt 35 Tore

Dass der TSV Heimsheim in der diesjährigen Bezirksligasaison eine Klasse für sich war, zeigt auch ein Blick auf die Statistik: Die 97 geschossenen Tore stellen ebenso einen Bestwert dar wie auch die zwölf Gegentore. Die zweitbeste Offensive des TSV Schafhausen (70) hat fast 30 Treffer weniger erzielt. Verantwortlich dafür ist Stürmerin Rieke Bulla, die mit 35 Toren mehr als doppelt so viele wie ihre Teamkollegin Nathalie Hieronymus hat (15), die auf Rang zwei liegt. „Rieke ist unglaublich tempostark. Bei ihr stellt sich nur die Frage, ob sie Tore macht, nicht ob sie Chancen bekommt“, lobt Coach Oliver Münzer.

Wahrscheinlich wäre der TSV Heimsheim noch zu mehr Toren gekommen, wenn Nathalie Hieronymus in der Rückrunde das Verletzungspech nicht so sehr an den Kickstiefeln geklebt wäre. Den 14 Treffern aus der Vorrunde konnte sie in der Rückrunde nur einen einzigen hinzufügen. „Sie hat die klassische Stürmerkrankheit gehabt, wenn es nicht läuft, dann läuft es gar nicht“, zeigt Oliver Münzer Mitgefühl mit der Angreiferin.

Suche nach einem neuen Cheftrainer

Wie es in der Regionenliga mit den Frauen des TSV Heimsheim weitergeht, ist noch unklar. „Ich plane, in der kommenden Saison nicht mehr Trainer zu sein“, sagt Oliver Münzer. Das hängt mit seiner unklaren beruflichen Zukunft zusammen, und dass seine Familie in der Nähe von Düsseldorf lebt.

Weitermachen wird jedoch Co-Trainer Daniel Nellinger. „Die Mädels sind schon auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer, das ist ein eingeschworener Haufen“, erzählt Oliver Münzer. Ganz ausschließen will er aber nicht, dass er auch in der nächsten Saison an der Seitenlinie steht. Personell wird sich nicht viel ändern: Einige B-Juniorinnen, die schon mittrainiert haben, sollen in den Kader eingebaut werden.