Der VfB Marbach mit Elmedin Soctic (rechts) hätte den SV Pattonville um Julian Bäurle beinahe um sicher geglaubte Punkte gebracht. Foto: Baumann

Die Bezirksliga-Fußballer geben ein komfortable 4:1-Führung noch aus der Hand. Am Ende steht wieder ein 5:5 – zufrieden sind die Gastgeber damit natürlich nicht.

Noch mehrere Minuten nach dem Abpfiff saß Marc Bachhuber auf der Auswechselbank, blickte ins Leere und atmete mehrmals tief durch. Das wilde 5:5 (3:1)-Unentschieden gegen den VfB Neckarrems hatte dem Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Pattonville mächtig zugesetzt. „Für mich fühlt es sich wie eine Niederlage an“, sagte Bachhuber.

 

Dabei hatte alles so gut begonnen für die Heimmannschaft. Schon nach acht Minuten führte der SV Pattonville mit 2:0. Emrah Akpolat und Tobias Uhse standen nach einer Flanke jeweils völlig frei und trafen bereits früh zur verdienten Führung. Philip Mandic setzte sich nach einem langen Ball in der 25. Minute stark durch, blieb vor dem Torhüter eiskalt und erhöhte auf 3:0.

Von den als Tabellendritten in die Partie gegangenen Gästen war kaum etwas zu sehen. Tief stehend übten sie kaum Druck auf den Spielaufbau des SV Pattonville aus. Die Verteidiger der Hausherren konnten sich den Ball unbedrängt hin und herschieben und so das Spiel sowie die Uhr kontrollieren. Lediglich Grigorios Moissiadis gelang es nach einer unglücklichen Kopfballverlängerung von SVP-Verteidiger Marvin Grimbacher in der 36. Minute für die Gäste verkürzen.

Doch der Heimsieg schien zu dieser Zeit kaum gefährdet, zumal der SV Pattonville nach der Pause nachlegte und durch Luca Garcia Urbina auf 4:1 stellte (51.). Zehn Minuten später wechselte Gästetrainer Michael Lamnek dann doppelt. Und auf einmal bekam der VfB Neckarrems Aufwind. Innerhalb von 12 Minuten stellten Egzon Krajki (62.), Elmedin Sovtic per direkten Freistoß (64.) und der starke VfB-Kapitän Mateo Kulis mit einem Doppelpack (71., 74.) die Partie völlig auf den Kopf.

Verteidigung fällt auseinander

„Ich kann mir nicht erklären, was durch die Mannschaft gegangen ist nach dem 4:2, ab da war nichts mehr drin“, sagte der Trainer des SV Pattonville, Marc Bachhuber. Die zuvor kompakte SVP-Verteidigung fiel völlig auseinander. Kaum einen Zweikampf gewann das Bachhuber-Team mehr und ließ sich von den Gästen überrennen. „Es war zu einfach. Zwei von drei Gegentoren sind einfach lange Bälle, die wir nicht verteidigen. Das war nicht mal rausgespielt von denen. Keine schönen Passstafetten, wo ich sagen würde: Chapeau“, ärgert sich Bachhuber. Seine Spieler seien in diesen Situationen zu weit weg von ihren Gegenspielern gewesen.

„Das ist definitiv eine Kopfsache“, sagt Bachhuber und erkennt, dass seinen Spielern das nötige Selbstvertrauen fehle. Zumal es mit der Partie gegen Besigheim vor zwei Wochen das zweite 5:5 auf eigenem Platz hintereinander war.

Ob der SV Pattonville die Partie gewonnen hätte, hätte der Schiedsrichter Faek Mohamed das vermeintliche Tor des SV Pattonville in der 63. Minute nicht wegen Abseits aberkannt, steht in den Sternen. Vermutlich hätten die Gäste dann nicht so einen Aufwind bekommen, der das Spiel letztlich zum Kippen brachte.

Immerhin positiv für Pattonville: Jannik Hoffmann gelang nach einem Patzer des Gästetorhüter kurz vor Schluss noch der glückliche Ausgleich zum 5:5 (82.).

SV Pattonville: Moos – Bäurle, Ahmeti (81. Cömert), Grimbacher, Hörner (70. Gabler) – Garcia Urbina (74. Shanmugarajah), Gelt, Nar, Uhse – Mandic, Akpolat (64. Hoffmann)