Der FC Marbach peilt in der Rückserie den zehnten Platz an, um nicht von Zahl der Landesligaabsteiger anhängig zu sein. Dafür muss das Team mehr das positive seiner zwei Gesichter zeigen.
Die Fußballer, die in der ersten und zweiten Liga spielen, haben nicht nur monetäre Vorteile gegenüber den Kollegen in den Amateurvereinen. Sie wissen auch am Anfang der Saison schon, welche Plätze für Auf- oder Abstieg stehen. Ganz anders sieht es in der Bezirksliga Enz/Murr aus. Stand jetzt steigen aus der Liga drei Teams ab und eine Mannschaft kann sich noch über die Relegation retten. Das ist aber nicht in Stein gemeißelt, weil je nachdem wie viele Clubs von der Landesliga runterkommen, sich die Zahl der Absteiger in der Bezirksliga noch erhöhen könnte.
Matteo Battista, Trainer beim FC Marbach, hat deshalb für die Rückrunde ein ganz klares Ziel formuliert: „Wenn wir Zehnter werden, kann uns nichts passieren“, sagt Battista. Dann müsste sich sein Team also als Tabellenelfter noch um einen Platz verbessern. Um gleich gut in den Rhythmus zu kommen, wäre deshalb ein guter Start beim sonntäglichen Duell bei der Spvgg Besigheim wichtig.
Die Voraussetzungen dafür hat der FCM in der Vorbereitung und in der Verstärkung des Kaders getroffen. Bis auf die Torwartposition haben die Marbacher in allen Mannschaftsteilen nachgelegt. Für mehr Power im Angriff und vor allem eine bessere Trefferquote bei bislang erst 25 Saisontoren soll Christos Makrigiannis sorgen, der in den Testspielen einen guten Eindruck hinterlassen hat. Für inspirierende Momente im Mittelfeld soll Hakan Bilgen sorgen, für mehr Stabilität in der Abwehr Daniel Divkovic.
Matteo Battista blickt ein wenig gespalten auf die Vorbereitung zurück: „Sie war in Ordnung, aber ich hätte mir in den Spielen etwas mehr Konstanz gewünscht.“ Er spielt dabei auf die oft unterschiedlichen Halbzeiten in den jeweiligen Begegnungen an. Die Zwei-Gesichter-These deckt sich auch mit den Eindrücken aus der Vorrunde, welche das Ensemble hinterlassen hat. Immer, wenn die Marbacher in an ihre Grenzen gegangen sind, waren sie in der Lage, auch starke Mannschaften zuschlagen wie etwa den Herbstmeister SV Leonberg/Eltingen. Schaltete das Team allerdings einen Gang zurück, unterlag man auch gegen deutlich schlechter positionierte Teams. Deshalb ist der Wunsch des Trainers verständlich: weniger Wundertüte und mehr Konstanz.
Mit den Seinen hat er auch daran gearbeitet, mit mehr Geduld ins Spiel zu gehen und die vielen Ballverluste und Risikobälle abzustellen, die den Gegner stark gemacht und zu vermeidbaren Gegentoren geführt haben. Und auch wenn Fußball für die Protagonisten nur ein Hobby ist, hat der Trainer die Spieler mit auf den Weg genommen, sich und ihre Rollen im Team zu hinterfragen und sich bewusst zu sein „was gibt es uns, Fußballer zu sein.“ Jetzt ist er selbst gespannt, ob dieser Ansatz fruchtet.
Erste Aufschlüsse wird Battista am Sonntag (15 Uhr) erhalten, wenn die Marbacher auswärts bei der Spvgg Besigheim antreten, die auf Platz acht positioniert ist und sieben Zähler mehr auf dem Konto hat. „Sie haben in der Offensive außen und innen sehr gute Individualisten, die jederzeit für ein Tor gut sind“, sagt Matteo Battista. Schwachpunkt sei eher die Defensive, denn der Kontrahent hat sogar mit 30 Gegentoren einen Treffer mehr kassiert als der FCM.
„Wenn wir sie beschäftigen, sehe ich durchaus die Möglichkeit, dass wir zu Chancen kommen“, so die Strategie des Trainers, der seit langem wieder die Qual der Wahl hat, wer für die Startelf in Frage kommt. Egal, für wen er sich entscheidet: „Alle sind in der Pflicht, alles abzurufen, damit wir schnellstmöglich aus der gefährlichen Zone kommen.“ Dann könnten die Marbacher auch entspannt verfolgen, wie viele Teams aus der Landesliga dazustoßen.