In der Fußball-Bezirksliga sorgt Aufsteiger TSV Münchingen für Furore. Der TSV Merklingen und der TSV Heimsheim erleben dagegen einen tristen Sonntag.
Der TSV Münchingen steht an der Spitze. Der Aufsteiger feierte den sechsten Sieg im siebten Spiel und liegt mit einem Zähler Vorsprung vor der Germania aus Bietigheim. Beim TV Pflugfelden, der nach dem Abstieg aus der Landesliga einen großen personellen Aderlass zu verkraften hatte, feierte das Team ein ungefährdetes 5:1, das noch höher hätte ausfallen können.
Beim Vorletzten kamen die Münchinger zu vier ihrer fünf Treffer nach Standardsituationen. Für die ersten beiden Tore sorgte Kapitän Antonio Di Matteo, der zwei Foulelfmeter (13., 37.) verwandelte und sein Torkonto auf sechs Treffer ausbaute. Vor dem ersten Strafstoß war Rui Tiago Caldas De Carvalho nach einem Solo von der Mittellinie im Strafraum zu Fall gekommen, beim zweiten Mal wurde Kerim Kaya von einem TVP-Akteur erwischt. Der einzige Treffer aus dem Spiel fiel in der 40. Minute, als Egzon Krajki nach einem Ballverlust der Gastgeber Nicola Prkacin mit einem Pass in Szene setzte, der zum 3:0-Halbzeitstand vollendete.
Auch nach der Pause änderte sich an der Überlegenheit der Münchinger nichts – es dauerte bis zur 65. Minute, ehe sich die in Zahlen ausdrückte: Azim-Semih Özsoy zirkelte einen Freistoß von der Strafraumkante zum 4:0 in die Maschen des TVP-Tores. Vier Minute vor Schluss verlängerte David Rocco Ivan einen Eckball zum 5:0 ins Tor. Kurz darauf gelang den wackeren Gastgebern mit einem Foulelfmeter der Ehrentreffer. „Wenn wir nicht so viele Chancen hätten liegen lassen, wäre der Sieg noch höher ausgefallen“, meinte TSV-Trainer Sahin Üste. Viermal wurden 1:1-Situationen nicht genutzt.
TSV Heimsheim kassiert billige Gegentore
Die zweite Niederlage in Folge musste Aufsteiger TSV Heimsheim mit 2:4 (1:1) bei TASV Hessigheim hinnehmen. Den Gastgebern gelang der erste Saisonsieg. Dabei gelang dem TSV ein Start nach Maß: Eine flache Hereingabe von Lino Widmaier lenkte Max Hermann im Fünfmeterraum bereits nach drei Minuten zum 1:0 über die Linie. Die Freude währte nur zwei Minuten: Nach einem Chipball hinter die Kette waren sich die TSV-Innenverteidiger uneinig, Filippo Russo glich per Kopf zum 1:1 aus.
Der Gegentreffer brachte die Heimsheimer nicht aus dem Konzept, sie ließen den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen und hatten überwiegend Ballbesitz. Die Abschlüsse waren jedoch zu schwach, um die Gastgeber in Verlegenheit zu bringen. Nach der Pause hielten sich die Heimsheimer nicht mehr an den Matchplan und agierten fast nur mit langen Bällen. Allerdings war auch TASV Hessigheim nicht wirklich torgefährlich – bis zur 70. Minute: Dann rutschte ein Einwurf zu Filippo Russo durch, der mit seinem fünften Saisontreffer auf 2:1 stellte.
Das war der von den Gastgebern erhoffte Dosenöffner, die in zehn Minuten zwei weitere Treffer zum 4:1 erzielten. „Die Gegentore waren einfach zu billig, beide Male hat bei uns die Abstimmung in der Abwehr nicht gestimmt“, haderte Heimsheims Coach Oliver Kudera. Der Treffer des eingewechselten Niklas Horn zum 4:2-Endstand war nur noch die viel zitierte Ergebniskosmetik. „In dieser Partie waren wir viel zu blauäugig und haben Hessigheim zum lang ersehnten Befreiungsschlag verholfen“, bedauerte Kudera.
TSV Merklingen bleib auswärts schwach
Der TSV Merklingen hat seine Auswärtsschwäche beim FC Marbach nicht abgelegt und kassierte mit 1:3 die vierte Niederlage. Möglicherweise wäre die Partie anders verlaufen, wenn der Schiri in Minute 25 ein Tor von Melvin Schöll nicht wegen Handspiels aberkannt hätte. „Die Führung hätte uns gut getan“, sagte TSV-Trainer Uwe Eberhard. Die Gäste standen defensiv gut, kassierten aber kurz vor der Pause das 0:1, als Franco Paletta aus 28 Metern genau in den Winkel traf.
Ein Abwehrfehler führte zum 2:0: Einen hohen Ball bekam die TSV-Abwehr nicht sauber geklärt, der Abpraller wurde zu Nico Scimenes durchgesteckt, der traf (58.). Unglücklich war auch die Entstehung vor dem 3:0: Der Unparteiische entschied auf indirekten Freistoß an der Fünfmeterlinie, da TSV-Schlussmann Adis Krak den Ball beim Abstoß zweimal berührt haben soll. Den ersten Versuch konnte die TSV-Mauer klären, der Nachschuss bedeutete das 3:0 (66.).
Spannend wurde es gegen Ende, nachdem Dzanan Mehicevic nach einem Pass von Thomas Wogh auf 1:3 verkürzt hatte (75.). Nach Freistößen kamen David Kern und Wogh am FC-Fünfer jeweils an den Ball, brachten ihn aber nicht richtig aufs Tor. „Es sollte nicht sein“, stöhnte Coach Eberhard.