Den Fußball-Bezirksligisten SV Leonberg/Eltingen und SV Gebersheim gelingen überraschende Erfolge – und beim SV Perouse stand der Sieg in der siebten Minute der Nachspielzeit auf der Kippe.
Erfolgreich haben sich die Clubs aus dem Altkreis über Ostern geschlagen. Vier von sechs feierten Siege, nur der TSV Heimsheim musste sich in einem irren Derby bei der Spvgg Warmbronn geschlagen geben. Bis zur 70. Minute lagen die Gastgeber gegen einen befreit aufspielenden TSV 2:5 zurück – in den letzten sieben Minuten drehte Warmbronn die Partie mit drei Treffern zum 6:5. „In den letzten 30 Minuten haben wir auf Dreierkette umgestellt und ‚Alles oder nichts‘ gespielt“, erklärte Spvgg-Coach Chris Seeber die Wende. Das Team zog ein Powerplay auf, Angriff auf Angriff rollte auf das Heimsheimer Tor.
TSV-Trainer Erkan Kilic war geknickt. „So eine Niederlage habe ich als Trainer selten erlebt. Das ist sehr bitter und ein Stück weit unerklärlich“, meinte er. Neben dem fehlenden Selbstvertrauen seiner Elf nach 16 Niederlagen machte er auch die personelle Situation als Ursache aus: „Ich musste mit Heiko Krannich und Hadis Abdiji zwei Schlüsselspieler verletzungsbedingt auswechseln.“ Tatsächlich läutete der Stürmer mit seinem zwölften Saisontreffer zum 4:5 (81.) die erfolgreiche Schlussoffensive ein, Tobias Kuttler (85.) und Sermin Zekjiri (89.) mit seinem dritten Treffer (zuvor 17./71.) sorgten für Jubel bei den Spvgg-Fans. „Wir haben nach der 2:1-Führung das Spiel verpennt und lagen postwendend mit 2:3 zurück“, räumte Seeber ein, der zusehen musste, wie Heiko Krannich aus fast 40 Metern (25.) zum 2:3 traf. Nach den weiteren Treffern von Murat Gündüz (52.) und Abdiji (57.) zum 2:5 habe die Mannschaft aber Charakter gezeigt.
Einen Rückschlag im Aufstiegsrennen hat der TSV Münchingen beim 3:3 gegen Kellerkind Drita Kosova Kornwestheim erlitten. „Wir haben den großen Fehler begangen, uns dem Spiel des Gegners mit langen Bällen anzupassen“, monierte TSV-Trainer Ahmet Yenisen, weil sein Team dreimal eine Führung herschenkte. Nach einer schwachen ersten Halbzeit brachte Yannic Wieland (51.) die Gastgeber mit einem Schuss aus 20 Metern in Führung. Den Ausgleich der Gäste (55.) beantwortete TSV-Torjäger Fatih Yenisen (56.) per Foulelfmeter zum 2:1. In der 70. Minute ließ TSV-Keeper Niklas Traub einen harmlosen 35-Meter-Schuss zum 2:2-Ausgleich ins Tor trudeln – umso ärgerlicher, da Münchingen zuvor den dritten Treffer verpasst hatte. Auch die 3:2-Führung durch einen tollen Kopfball des kleinsten TSV-Spielers Marcel Gans (76.) hatte nicht bis Schluss Bestand. Wie beim 1:1 war Feriz Meha per Kopf zum 3:3 (88.) erfolgreich. „Wir haben es nicht geschafft, unseren Vorsprung bis zum Ende zu verwalten“, sagte Yenisen.
Straffer Erfolg für den SV Leonberg/Eltingen
Dass der GSV Pleidelsheim nicht nach Punkten gleichzog, verdanken die Münchinger dem SV Leonberg/Eltingen, der einen furiosen 4:0-Auswärtssieg landete. „Der Erfolg war in der Höhe hochverdient“, meinte Trainer Benjamin Schäffer. Schon in der ersten Hälfte hatte sein Team Chancen auf drei Treffer, die Gastgeber waren nur bei einem Konter gefährlich, den Schlussmann Kim Witte entschärfte. In der 53. Minute brachte Ennio Ohmes den SV nach Vorarbeit von Marco Seufert in Führung, drei Minuten später erhöhte Patrik Hofmann aus 25 Metern zum 2:0. „Danach war viel Härte im Spiel, aber es ist uns gelungen, das Anschlusstor zu verhindern“, sagte Schäffer. Gegen aufgerückte Gastgeber erhöhten Kaan Ekmen und Matthias Stahl in der Nachspielzeit zum 4:0.
SV Gebersheim mit Befreiungsschlag
Nach fünf Niederlagen in Folge ist dem SV Gebersheim mit einem 2:1 beim FC Marbach ein Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenverbleib gelungen. „Ich hatte mir was ausgerechnet, da es für Marbach um nichts mehr geht, und tatsächlich haben sie nicht mit letzter Konsequenz auf einen Sieg gedrängt“, freute sich SV-Trainer Björn Wenninger. Zudem leisteten die Gastgeber bei den beiden Treffern von Orhan Tekin mit einem Abstimmungsproblem (31.) und einem Luftloch (74.) gütige Schützenhilfe. Der Ausgleich des FC (48.) brachte die Gäste nicht aus dem Konzept.
SV Perouse feiert wichtiges 1:0
Wieder auf einem Nichtabstiegsplatz steht der SV Perouse nach einem 1:0 im Duell mit dem FV Löchgau II. Erneut machte sich der SV das Leben mit seiner Chancenverwertung selbst schwer. „Schon zur Halbzeit muss es 3:0 stehen“, raufte sich SV-Coach Erkan Karaca die Haare. Auch das frühe 1:0 von Mehmet Semsettin Erdogan (11.) nach einem schönen Spielzug brachte nicht die nötige Ruhe in die Abschlüsse. So kam es, dass die offensiv harmlosen Löchgauer in einer hektischen Schlussphase auf einmal bei einem Handelfmeter (90+7) noch die Chance auf einen Punktgewinn hatten, doch SV-Keeper Flamur Gashi rettete Perouse mit einer Glanzparade die drei Zähler.