Neuzugang Michele di Romana (links) zeigte ein starkes Debüt im GSV-Trikot. Foto: avanti

Die beiden Bezirksliga-Aufsteiger holen am ersten Spieltag drei Punkte. Einen bitteren Nachmittag erleben derweil die Akteure des TSV 1899 Benningen.

Am Ende klingt es deutlich: Mit einem 3:0 (1:0) schickte der Bezirksliga-Neuling GSV Pleidelsheim den AKV Ludwigsburg am Sonntag beim Saisonauftakt nach Hause. Der Sieg war verdient – Spannung herrschte aber lange. Erst ein Doppelpack der beiden eingewechselten Spieler Maximilian Singer (81.) und Lucas Weilguny (82.) machte den Deckel drauf.

Bemerkenswert: Ludwigsburg wurde während der 90 Minuten nicht einmal brennend gefährlich. GSV-Keeper Uwe Düding musste quasi nie eingreifen. Dennoch startete AKV in der zweiten Halbzeit vor dem 2:0 Angriff um Angriff. „Wir haben es im Kollektiv geschafft, die Stürmer von unserem Strafraum fernzuhalten“, sagt der neue Trainer Marcus Wenninger erfreut, der damit ein Lob an sein gesamtes Team ausspricht. „Denn auch unsere Stürmer müssen beim Verteidigen einen großen Aufwand betreiben. Dafür werden sie aber auch belohnt.“ Und zwar mit Platz beim Kontern. Was sowohl beim 2:0 als auch beim 3:0 bestens funktionierte. Beide Torschützen waren jeweils bei einem flotten Angriff freigespielt worden.

Damit krönte der GSV seine ansprechende Leistung nach der Rückkehr aus der Kreisliga A. Das höhere Spieltempo, die intensiveren Zweikämpfe – Pleidelsheim scheint dafür gerüstet zu sein. Und ganz offensichtlich darf man sich in Person von Michele di Romana auch über eine echte Verstärkung als Neuzugang freuen. Der 23-jährige Außenspieler kam vom MTV Ludwigsburg und machte in seinem ersten Pflichtspiel gleich mächtig Dampf. So auch vor dem Führungstor, dass er mit einem Doppelpass im Mittelfeld mit Patrick Sirch und anschließend mit einer Flanke mustergültig vorbereitete. Am langen Pfosten grätschte Aaron Hachmann das Leder über die Linie (41.). Zuvor hatten bereits Robin Bender (12.), di Romana selbst (20.) und erneut Bender (26.) Großchancen zur Führung. Sie konnten die schnellen Angriffe aber nicht erfolgreich abschließen. Marcus Wenninger: „Wir hätten das Spiel zwar früher entscheiden können. Aber das war heute trotzdem ein Auftakt nach Maß.“ GSV Pleidelsheim: Düding – Tränkle, K. Sirch, Cardinale, Weiden (64. Sarcev) – di Romana, Pfeiffer, Ranzinger (86. Aras), Bender (66. Singer) – Hachmann (46. Weilguny), P. Sirch.

Ebenfalls drei Punkte zum Ligaauftakt holte der Mitaufsteiger FC Marbach. Er setzte sich 2:1(1:0) beim SV Perouse durch. Der Weg war früh geebnet: Schon nach 120 Sekunden traf Nico Scimenes, der nach einem Pass aus der Tiefe erst einen Abwehrspieler umkurvte und dann am Keeper vorbeischoss. „Leider hatten wir danach nicht den Mut und das Selbstvertrauen, gezielter auf das zweite Tor zu gehen“, sagt Trainer Matteo Battista. Sein Team habe aber gut gearbeitet, um die Angriffe des Gegners zu unterbinden. Perouse tat sich dadurch aus dem Spiel heraus schwer. Mit Standardsituationen und Flanken waren die Hausherren aber gefährlich.

In der zweiten Hälfte hatte der FC dann laut Battista „unfassbar viele Konter“, die er aber nicht in Zählbares ummünzen konnte. So dauerte es bis zur 94. Minute, bis Rückkehrer Angelo de Capua, zuvor eingewechselt, auf 2:0 stellte. Vorlagegengeber war Vasilios Delimpeis, der in der Defensive per Grätsche den Ball erobert hatte, um ihn dann de Capua genau in die Schnittstelle zu spielen. Der Stürmer umspielte den Keeper und schob ein. Damit war auch vergessen, dass Lukas Möhle und Björn Rewitzer im Spiel Großchancen auf das 2:0 vergeben hatten.

Mit der letzten Aktion verkürzte Perouse nach einer Flanke aus drei Metern noch auf 1:2. Matteo Battista: „Wir wollten mindestens einen Punkt mitnehmen. Unser Ziel haben wir also auf jeden Fall erreicht.“

FC Marbach: Wendler – Delimpeis, Storz, Schreckenberger – Feilner (46. Kraguljac), Dewald, Bez, Binder (84. Mayer), Möhle (65. Rewitzer) – Gündüz (56. de Capua), Scimenes.

Tief enttäuscht trat die Mannschaft des TSV   1899 Benningen die Heimreise vom TSV  Münchingen an. In der Nachspielzeit hatte sie das 2:3 kassiert und dadurch verloren. „Gegen schwache Münchinger war das total unnötig. Wir waren unclever und haben es hergeschenkt“, hadert Benningens Coach Mihael Sabljo. Fehler würden natürlich passieren. Und gerade auch seine junge Mannschaft dürfe sie machen. „Aber es tut weh, wenn sie derart bestraft werden.“

Den Rückstand nach 20 Minuten glich Roberto Cappella zehn Minuten später aus. Er traf nach einem schönen Angriff über Moritz Rath und Neuzugang Luca Heusel. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte ging Münchingen per Elfmeter aber wieder in Führung. Erneut mit einem schönen Tor kämpfte sich Benningen zurück: Nach einem Angriff über Justin Hill flankte Davide Cappella auf Moritz Rath, der den Ball mit dem Rücken zum Tor annahm. Bei der Drehung ließ er einen Abwehrspieler stehen, bevor er fürs 2:2 platziert ins Eck schoss (52.).

Der nächste Rückschlag ließ aber nicht lang auf sich warten: Roberto Cappella sah wegen einer Äußerung Rot (65.). „Sonst hätten wir gewonnen“, ist Mihael Sabljo überzeugt. Selbst in Unterzahl war sein Team mindestens ebenbürtig, wenn nicht besser. Doch das Tor in der Nachspielzeit, diesmal per Kopf, erzielte Münchingen. Für Benningen ist es im negativen Sinne die Krönung einer sowieso erschütternden Woche. Denn im Abschlusstraining hatte sich der spielende Co-Trainer Marcel Willberg, eine wichtige Stütze im Mittelfeld, mehrere Bänder gerissen. Er fällt die ganze Hinrunde aus. TSV 1899 Benningen: Moj – Heim, Schnalke, Lauer, D. Cappella – Avsar (46. Piras), Hill, Cansu (46. N. Rath), R. Cappella – M. Rath (78. Flamm), Heusel (65. H. Willberg).