Dominic Sessa will mit der TSG Backnang weiter nach vorn kommen. Foto: Privat

Dominic Sessa, Mario Marinic, Thomas Doser, Fabian Kolb oder Patrick Lämmle: Die Oberliga-Akteure aus Fellbach oder mit sportlicher Vergangenheit in der Stadt starten mit unterschiedlichen Voraussetzungen ins Jahr

Fellbach - Für den Angreifer Mario Marinic, 34, war der Start in die Oberliga-Saison ausgesprochen erfolgreich. Er setzte das fort, was er auf dem Fußballplatz am allerbesten kann: Tore schießen. In den ersten zwei Ligaspielen erzielte er drei Treffer, die Aussichten für die TSG Backnang waren durchaus positiv. Dann gelang ihm in der dritten Runde des Verbandspokals auch noch der 1:0-Siegtreffer in der Verlängerung bei den Stuttgarter Kickers, früher mal in der Bundesliga. Der positive Lauf von Mario Marinic und den Backnanger Fußballern wurde jedoch jäh gestoppt, als beim Torjäger, der früher sowohl beim SV Fellbach als auch beim TV Oeffingen aktiv gewesen war, ein Knorpelschaden im rechten Knie festgestellt wurde; es folgte eine Operation im September. Nun stecken die Backnanger auf dem drittletzten Tabellenplatz mit nur zehn Punkten mitten im Abstiegskampf. Das konnte auch der Abwehrspieler Thomas Doser nicht verhindern. Der 29-Jährige war vor dieser Saison nach sieben Jahren beim SV Fellbach von der Landesliga nach Backnang in die Oberliga gewechselt und hat sich dort einen Stammplatz erkämpft. „Ich komme gut zurecht, habe mich weiterentwickelt, spüre aber noch Luft nach oben“, sagt Thomas Doser. Sein Mitspieler Mario Marinic wird wohl im ersten Spiel des neuen Jahres, wenn die TSG Backnang am 16. Februar den Tabellenvorletzten SV Spielberg empfängt, wieder im Kader stehen.

Mit der TSG Backnang schaffte er dann im Frühjahr 2017 den Sprung von der Verbandsliga in die Oberliga

Bis zur vergangenen Saison war auch Dominic Sessa in Backnang noch ein Mitspieler von Mario Marinic, doch der 24-jährige Offensivspieler wechselte vor dieser Runde zum Ligakonkurrenten SSV Reutlingen. Und dort heißt es nun: Aufstiegsambitionen statt Abstiegskampf. Die Mannschaft um den Trainer Teodor Rus steht mit 35 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz und hat damit nur zwei Zähler Rückstand auf den Ligaprimus SGV Freiberg. Dominic Sessa, der in Fellbach wohnt, hatte in der Jugend bereits in Reutlingen gespielt, in der Saison 2015/2016 trug er kurzzeitig auch das Trikot des TV Oeffingen. Mit der TSG Backnang schaffte er dann im Frühjahr 2017 den Sprung von der Verbandsliga in die Oberliga. Seine jüngeren Brüder Nicolas, 22, und Kevin Sessa, 18, spielen ebenfalls hochklassig Fußball. Nicolas Sessa kam von der TSG Hoffenheim II zum VfB Stuttgart, bei dem er seit Februar 2017 17 Tore für die zweite Vertretung in der Regionalliga erzielte und vorübergehend auch im Kader des Bundesliga-Teams stand. Anfang August des vergangenen Jahres hat er beim Drittligisten VfR Aalen einen Vertrag bis 2020 unterschrieben. Kevin Sessa ist beim 1. FC Heidenheim aktiv, spielt dort bei den A-Junioren in der Bundesliga und steht auch im Kader der Profimannschaft in der zweiten Bundesliga.

An die Zweikampfhärte hat er sich ebenso gewöhnt wie auch Thomas Doser

Dominic Sessa kommt gut zurecht mit dem Niveau in der Oberliga, er verfolgt aber auch noch die Begegnungen in der Landesliga, weil da Freunde von ihm spielen. „Da kann man den Ball annehmen und noch 15 Meter laufen; in der Oberliga fehlt dazu die Zeit, da muss man schon vorher wissen, was man mit dem Ball machen will“, sagt Dominic Sessa, der in Reutlingen viermal in der Woche trainiert. An die Zweikampfhärte hat er sich ebenso gewöhnt wie auch Thomas Doser, der zudem das Gefühl hat, dass die Mannschaften in der Oberliga besser auf den jeweiligen Gegner eingestellt sind, als das noch in der Landesliga der Fall war.

In dieser Oberliga steckt auch die Mannschaft des 1. FC Normannia Gmünd in Abstiegsnot und mit ihr der 21-jährige Mittelfeldspieler Fabian Kolb, der in Oeffingen wohnt, sowie der 24-jährige Abwehrmann Patrick Lämmle, in der Jugend bei der Spvgg Rommelshausen und auch beim SV Fellbach aktiv. Der Aufsteiger hat einen Zähler mehr auf dem Konto als die TSG Backnang; der direkte Vergleich in der Hinrunde endete mit einem 0:0-Unentschieden.

Am 23. Februar trifft Thomas Doser dann auch wieder auf Dominic Sessa, wenn die beiden Mannschaften zum Rückspiel im Stadion an der Kreuzeiche in Reutlingen verabredet sind. Thomas Doser hofft, dass nun auch wieder sein Mitspieler Mario Marinic auf dem Platz mitwirken kann. „Ich werde voll in die Vorbereitung einsteigen, mein Ehrgeiz ist ungebrochen“, sagt der Stürmer mit Fellbacher Vergangenheit, der das fortsetzen möchte, was er am besten kann: Tore schießen.