Der SV Fellbach gewinnt im Max-Graser-Stadion gegen den TSV Schornbach mit 2:1 und steht damit bereits vor dem abschließenden Spieltag als Landesliga-Meister fest.
Fellbach - Jamie Miller hat die Fußballer des SV Fellbach mit seinem Treffer in der 89. Spielminute in die Verbandsliga geschossen. Das Tor zum 2:1-Sieg kurz vor dem Abpfiff passte ausgesprochen gut in die Dramaturgie dieses Drehbuchs zum Aufstieg der Fellbacher Mannschaft. Es war am Samstagnachmittag vor den rund 500 Zuschauern im heimischen Max-Graser-Stadion dessen Höhepunkt.
Zur Halbzeit hatte es noch gar nicht gut ausgesehen für die Gastgeber. Sie lagen in dieser Landesliga-Begegnung mit dem Team des TSV Schornbach mit 0:1 zurück, und auf dem Sportplatz des TSV Pfedelbach führten zeitgleich die zweitplatzierten Gäste des TSV Heimerdingen mit 1:0. Zu diesem Zeitpunkt hätte der SV Fellbach die Tabellenführung und damit vor dem finalen Spieltag wohl auch die Chancen auf die Meisterschaft verloren. Doch dann kam zunächst Samuel Wehaus. Mit seinem ersten Ballkontakt markierte der Stürmer in der 47. Spielminute den Treffer zum 1:1-Ausgleich. Fünf Minuten vor dem Spielende machte die 3:2-Führung des TSV Pfedelbach die Runde. Davon beflügelt sammelten die Fellbacher Fußballer – die zu diesem Zeitpunkt nur noch mit zehn Spielern auf dem Rasenplatz standen – die letzten Kräfte. Und dann kam Jamie Miller. „Wir haben bis zuletzt daran geglaubt. Wenn du in diesen Situationen solche Aktionen nicht bringen kannst, dann wirst du auch nicht Meister“, sagte der Meistertrainer Giuseppe Greco.
Unmittelbar nach dem Schlusspfiff stürmte der Fellbacher Coach auf den Platz und feierte dort ausgiebig mit seinen Spielern, die ihn wenig später mit den verbliebenen Kräften mehrmals in die Luft warfen (und auch wieder auffingen). „Beim dritten Mal habe ich gemerkt, dass wirklich keine Kräfte mehr da waren, da hatte ich mehr Angst, als während des Spiels vor einer Niederlage“, sagte Giuseppe Greco und lachte. Er hatte allen Grund zur Freude: In seinem ersten Trainerjahr in der Fellbacher Heimat führte er die Fußballer des SVF zu ihrem dritten Aufstieg in die Verbandsliga nach 1997 und 2005; als bestes Heimteam der Liga, als beste Mannschaft der Rückrunde und mit der besten Abwehr dieser Landesliga-Staffel.
Die Gäste vom TSV Schornbach kämpfen in dieser Saison noch um den Ligaverbleib, und das merkte man ihnen am Samstagnachmittag bei sommerlichen Temperaturen an. Sie waren vor der Pause spielbestimmend und gingen in der Folge auch in Führung: Tino Reichelt traf in der 43. Spielminute sehenswert und für den Fellbacher Tormann Philipp Gutsche unhaltbar aus 20 Metern, nachdem sein Mitspieler Gioacchino Colletti schon einige klare Torchancen vergeben hatte. Nach dem Ausgleichstreffer von Samuel Wehaus agierten die Gastgeber ballsicherer, doch sie mussten in der 67. Spielminute einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Aygün Plaste blieb nach einem Zweikampf zunächst verletzt liegen und sah nach dieser Aktion vom Schiedsrichter Maurice Rummel die rote Karte. „Aber es zeichnet uns in dieser Saison aus, dass wir immer bis zur letzten Sekunde kämpfen“, sagte der Kapitän Koray Yildiz, für den das am Samstag jedoch nicht zutraf.
Verletzungsbedingt musste der 26-Jährige zu Beginn der zweiten Spielhälfte ausgewechselt werden. Von außen sah er in den finalen Spielminuten noch zwei herausragende Paraden des Fellbacher Tormanns Philipp Gutsche, der sein Team damit im Rennen um die Meisterschaft hielt. Auch das passte zur Dramaturgie dieses Drehbuchs zum Aufstieg der Fellbacher Mannschaft. SV Fellbach: Gutsche – Njie, Plaste, Weiß, Hörterich, Yildiz (50. Jelic), Strohm, Paterno (58. Sönmez), Miller, Jaric (46. Wehaus), Dogan (76. Nakamura).