Der SV Kornwestheim leistet sich in Oeffingen eine folgenschwere Schwächephase.
Kornwestheim - Die Schlüsselszene der Partie auf dem Oeffinger Kunstrasen im Tennwengert hat sich in der 52. Minute zugetragen, da gab es keine zwei Meinungen. SVK-Kapitän Marco Reichert drosch den Ball an den Pfosten des Oeffinger Tores. „Und während sich die vier, fünf Leute von uns, die mit vorne waren, noch die Haare raufen, wird der Rest ausgekontert“, beschreibt Kornwestheims Coach Sascha Becker die schicksalhafte Situation.
Luis Guedes Ribeiro überwand Kornwestheims Schlussmann Hendrik Rauscher zum 2:3-Anschlusstreffer aus Sicht des Heimteams. Ansonsten hätten sich die Gäste wohl über die Vorentscheidung freuen dürfen. So war es ein Landesligaspiel, das an Spektakel und Kuriositäten zwar nicht arm war, das der SVK zum Schluss aber mit 4:5 verlor.
Zum Ende der ersten Hälfte lagen die Kornwestheimer mit 2:0 in Führung, hatten allerdings selbst noch kein einziges Mal getroffen. Beide Tore hatten die Oeffinger selbst besorgt. In der 25. Minute verlängerte Eldin Sadikovic den Ball per Kopf ins eigene Netz, in der 38. Minute war es Justin Bren, der den Fuß in eine Reichert-Hereingabe hielt und so seinem Keeper Mario Peric keine Abwehrchance ließ. So war das, was Becker durch die SVK-Brille als „sensationelle erste Halbzeit“ seines Teams bezeichnete, dann doch entsprechend einzuordnen. Das Ergebnis passte bis zu diesem Zeitpunkt aber sehr wohl.
Das änderte sich allerdings nach dem Seitenwechsel, als Faton Sylaj für Oeffingen zum Anschluss traf (48.) und SVK-Co-Trainer Dominik Janzer mit einem direkten Freistoß zum 3:1 antwortete (50.). Und dann begannen mit Reicherts Pfostenschuss jene aus Kornwestheimer Sicht fatalen 20 Minuten, die am Ende zur Niederlage führen sollten. Myrdon Gorica glich zum 3:3 aus (55.), Drago Durcevic besorgte nach einer Stunde die erste Oeffinger Führung. Danach dauerte es bis in die Schlussminuten, dann aber rappelte es nochmals richtig im Karton.
Der eingewechselte Dany Abdul-Karim zog aus 16 Metern volley ab, sein Schuss landete zum 4:4 im Netz (89.). Doch Oeffingen schlug noch ein letztes Mal zurück. Nach einem abgewehrten Freistoß probierte es Luis Guedes Ribeiro einfach mal aus 20 Metern, und sein Ball fand tatsächlich den Weg durch’s Abwehr-Wirrwarr in die Maschen. Die Partie war in der 94. Minute entschieden.
„Fußballerisch waren wir die bessere Mannschaft, denke ich“, sagt Coach Becker, „Aber in diesen 20 Minuten hatten wir überhaupt keinen Zugriff.“ SVK: Rauscher – Waida (72. Albrecht), M. Wolf (85. Sunda), Schaffert – Plitzner, S. Nicolazzo (87. Kilic) – Reichert, Mira, Böhl (85. Abdul-Karim) – Janzer, Löffler
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